2024-05-02T16:12:49.858Z

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Comeback nach 414 Tagen: Sepp Welzmüller
Comeback nach 414 Tagen: Sepp Welzmüller – Foto: Sven Leifer

Hachings Kapitän Welzmüller ist zurück

Comeback nach 414 Tagen

3:4 verloren, dennoch viele Pluspunkte gesammelt: Die SpVgg Unterhaching überzeugte im Testspiel gegen den Zweitligisten Jahn Regensburg mit Spielfreude und Toren. Die wichtigste Randnotiz: Kapitän Josef Welzmüller ist wieder da.

Unterhaching – Der 29-Jährige stand erstmals seit seinem Kreuzbandriss im Derby gegen 1860 München am 26. September 2018 wieder auf dem Platz. Die erste Gratulation kam von seinem Bruder. Und der rechnete vor: 414 Tage hatte Hachings Kapitän pausieren müssen. Nach Rückschlägen in der Reha war die Leidenszeit gestern um 14 Uhr zu Ende: Welzmüller führte sein Team erstmals wieder aufs Feld und gab 45 Minuten lang den Chef in der Abwehr. Lautstark dirigierte er die Kollegen und zeigte in der diesmal als Dreierkette aufgebotenen Abwehr ein gutes Comeback.

„Das Gefühl ist unbeschreiblich wieder da zu sein“, sagte er nach dem Spiel, „gerade nach den Rückschlägen bin ich umso glücklicher, dass ich hier zu Hause wieder auf dem Platz stehen durfte.“ Auch Co-Trainer Patrick Irmler freute sich für Welzmüller: „Er war heiß, hat im Training schon voll durchgezogen und wollte unbedingt spielen. Man hat gleich wieder gemerkt, dass er Kapitän ist. Er wollte das auf dem Platz zeigen, das ist ihm richtig gut gelungen.“

Dass die SpVgg den Test gegen den Tabellen-Siebten der Zweiten Liga nach dreimaliger Führung mit 3:4 verlor, war ärgerlich und vermeidbar, fiel für Irmler aber nicht ins Gewicht. Hachings Co-Trainer hatte Claus Schromm seit Montag vertreten und die Mannschaft auf das Spiel vorbereitet, weil der Chefcoach nach einer Knie-Operation diese Woche fehlt. Schromm beobachtete die Partie auf der Tribüne stattdessen mal von oben. „Das Ergebnis ist nicht wichtig“, sagte Irmler, „ein Testspiel ist zum Testen da. Es sind Spieler zum Einsatz gekommen, die wenig bis kaum Spielpraxis hatten. Die Schwerpunkte, die wir sehen wollten, hat die Mannschaft gut umgesetzt. Wir können ein positives Fazit ziehen.“

Und das „unabhängig von den vier Gegentoren, von denen drei ein Geschenk von uns waren“, so Irmler. Für ihn entscheidender: „Es war wichtig, dass wir nicht gehemmt waren. In den letzten Wochen war die Stimmung nach den Ergebnissen in der Liga einen Tick zu negativ. Heute haben wir frisch und frei gespielt, alle hatten mal wieder richtig Spaß. Das freut mich.“ Und die SpVgg schoss auch mal wieder Tore – drei Stück immerhin gegen einen Zweitligisten. Felix Schröter machte nach schöner Flanke von Testspieler Sandro Sirigu (vereinslos, vorher Darmstadt 98) das 1:0 (12.), Dominik Stroh-Engel nach toller Vorarbeit von Jim-Patrick Müller und Sascha Bigalke das 2:1 (21.). Zweimal glich Regensburg aus (Wekesser/15. und George/41.). Stephan Hain wuselte sich in der 69. Minute durch drei Gegenspieler und schoss das 3:2, der Torjäger ist sichtbar auf dem Weg zu alter Stärke. Durch zwei individuelle Fehler kamen die Gäste noch zum 3:3 (Palacios/72.) und 3:4 (Stolze/82.). In der ersten Halbzeit hatte die SpVgg drei weitere gute Chancen, unter anderem traf Bigalke mit einem Freistoß das Lattenkreuz. Auch im zweiten Durchgang waren die Hausherren das aktivere Team mit den besseren Möglichkeiten.

Aufrufe: 014.11.2019, 17:32 Uhr
Münchner Merkur (Süd) / Christian AmbergAutor