2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Reinhard Grindel kann sich in Zukunft eine Aufstiegsrunde für Regionalligisten vorstellen.
Reinhard Grindel kann sich in Zukunft eine Aufstiegsrunde für Regionalligisten vorstellen.

Grindel spricht über Regionalliga-Reform und kontert Kupka

DFB-Präsident bringt Aufstiegsrunde ins Spiel

Dass der Meister der Regionalliga nicht direkt aufsteigt, ist für viele Vereine ein Problem. Die Klubs haben deshalb keine Planungssicherheit. DFB-Präsident Grindel kann sich eine Reform vorstellen. Außerdem widerspricht er den Vorwürfen von Engelbert Kupka.

Engelbert Kupka hat Anfang Mai im Interview mit dem Münchner Merkur einmal mehr schwere Vorwürfe gegen den DFB erhoben. Dem Ehrenpräsidenten der SpVgg Unterhaching kommen beim neuen TV-Vertrag die Amateurvereine zu kurz. Er kritisiert, "dass die drei Prozent Pachtzins zugunsten der Amateure nicht konkret abgerechnet wurden".

Dem widerspricht DFB-Präsident Reinhard Grindel im Interview mit dem Sportmagazin kicker. "Es wird oftmals übersehen, dass es nicht nur darum geht, dass wir einen Pachtzins von der Liga bekommen, weil sie die Bundesliga veranstaltet. Wir haben gleichzeitig der Liga auch Geld zu zahlen, weil wir die Persönlichkeitsrechte der Nationalspieler für unsere werblichen Zwecke nutzen, wovon wir uns als DFB ganz entscheidend finanzieren", sagt der 55-Jährige. Sechs Millionen fließen demnach an die Landesverbände. "Nicht zu vergessen, dass auch die Bundesligisten in der 1. Liga 2,35 Prozent, in der 2. Liga 1,25 Prozent ihrer Zuschauereinnahmen an die jeweiligen Landesverbände geben", rechnet der ehemalige Bundestagsabgeordnete weiter vor.

Die vermeintlich schlechte Stimmung der Amateure, die sich mit Blick auf die Milliardenverträge der Profis abgehängt fühlen, sieht Grindel nicht. "Wo ich hinkomme - und ich komme fast jede Woche an die Basis - begegnet mir der vermeintliche Riss nicht."

Die von vielen kritisierte Aufstiegsregelung in den Regionalligen, kann er verstehen, auch wenn er - wie DFB-Vize-Präsident Rainer Koch - kaum eine andere Lösung sieht. Dennoch signalisiert er Gesprächsbereitschaft und bringt eine neue Variante für den Aufstieg in die 3. Liga ins Spiel: "Meine persönliche Meinung ist, dass wir eine Diskussion führen sollten, ob wir nicht eine Aufstiegsrunde spielen, mit allen sechs Vereinen: zwei Heimspiele, zwei Auswärtsspiele, ein Spiel auf neutralem Platz", erläutert er seine Idee. "Das würde bedeuten, dass sich nicht in zwei, sondern in fünf Spielen das Schicksal einer ganzen Saison entscheidet."

Ein Hindernis wäre seiner Meinung nach der Terminplan, "da die 3. Liga traditionell sehr früh anfängt und dann zwischen dem Ende der Aufstiegsrunde und dem Beginn der 3. Liga ein relativ schmales Zeitfenster ist". Positiv bewertet er die Zusatzeinnahmen, die durch die Aufstiegsrunde in die Kassen der Vereine gespült würde.

Aufrufe: 09.5.2017, 13:41 Uhr
Jörg BullingerAutor