2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Wird der Spvgg. am Sonntag nicht helfen können: Bei Jonathan Trost (links), hier im Laufduell mit Rodenbachs Steffen Busche, ist eine alte Verletzung wieder aufgebrochen. Er fällt aus.	Archivfoto: Schmidt
Wird der Spvgg. am Sonntag nicht helfen können: Bei Jonathan Trost (links), hier im Laufduell mit Rodenbachs Steffen Busche, ist eine alte Verletzung wieder aufgebrochen. Er fällt aus. Archivfoto: Schmidt

Purer Existenzkampf in der Pfalz

Abgeschlagener Fußball-Verbandsligist tritt im Kellerduell beim Vorletzten FSV Offenbach an

INGELHEIM. Langsam müssen endlich Punkte her. Viele Punkte. Ansonsten kann die Spvgg. Ingelheim das Projekt Klassenerhalt wohl schon in der Winterpause endgültig beerdigen. Der Fußball-Verbandsligist hat gerade mal vier mickrige Zähler auf der Habenseite stehen, liegt abgeschlagen auf dem letzten Platz. Vorletzter ist der FSV Offenbach. Und selbst die Pfälzer haben bereits sieben Punkte mehr auf dem Konto. Eine Niederlage in Offenbach, wo die Ingelheimer an diesem Sonntag (Anpfiff 15 Uhr) antreten müssen, wäre vermutlich der endgültige Knockout im Ringen um den Ligaverbleib.

Fehlende Konstanz

Spvgg.-Trainer Tobias Lautz sieht die Lage etwas differenzierter. Gleichwohl weiß der 28-Jährige, dass alles andere als ein Dreier beim FSV viel zu wenig wäre. ,,Grundsätzlich zählt in der nächsten Zeit, dass wir Punkte holen. Allerdings orientieren wir uns nicht nur am Vorletzten der Tabelle", sagt der junge Coach, der auch die Plätze vor den Offenbachern im Visier hat. Schließlich steigt in der Verbandsliga mehr als nur ein Team ab. Dass die Ingelheimer nach äußerst turbulenten Wochen im Verein überhaupt in eine derart prekäre, fast aussichtslos erscheinende Lage geraten sind, ist nicht zuletzt ihrer fehlenden Konstanz geschuldet.

Einem guten Spiel in Rieschweiler, in dem sich die Spvgg. nicht für ihre couragierte Leistung belohnte, folgte eine blamable Klatsche im Derby gegen Alemannia Waldalgesheim. Auch danach gegen Winnweiler waren die Rotweinstädter unlängst nicht auf der Höhe, verloren 1:3. Wie schon so oft in dieser bislang völlig missratenen Saison. ,,Im Moment spielen wir leider viel zu schwankend", analysiert Lautz. Und nennt damit nur einen der zahlreichen Gründe für die sportliche Talfahrt seiner Mannschaft, die er erst vor einigen Wochen nach der Entlassung von Jasmin Sinanovic und dem Rücktritt von Sven Woschnitza übernommen hatte. Die Ingelheimer sind vor Beginn der Runde völlig neu zusammengewürfelt worden, es gibt kein funktionierendes Gebilde auf und neben dem Platz. Hinzu kommt die Unerfahrenheit der jungen Mannschaft, die allerdings trotzdem deutlich mehr Punkte haben könnte, als sie eingefahren hat.

,,An einem guten Tag können wir jeden Gegner schlagen, an einem schlechten aber auch gegen jeden verlieren", hält Lautz fest. Zu oft ging die Elf vom Blumengarten trotz passabler Vorstellungen als Verlierer vom Platz, deutlich zu wenig Ertrag ist abgefallen. Für den Spvgg.-Trainer aber beileibe kein Grund, vor dem Offenbach-Spiel die Flinte ins Korn zu werfen. ,,Dass das ein oder andere hier in den letzten Monaten chaotisch war, ist klar. Aber ich bin weiterhin zuversichtlich, hier langfristig etwas aufbauen zu können und wieder in ruhigeres Fahrwasser zu geraten", sagt der 28-Jährige.

Auch die Mannschaft scheint sich nicht entmutigen zu lassen, beim Training waren in dieser Woche rund 20 Kicker dabei. ,,Keiner hat schon aufgegeben, niemand lässt die Köpfe hängen. Alle Jungs geben Gas und sind voller Konzentration und Anspannung bei der Sache", versichert Lautz.

Hohe Konzentration gefragt

Anspannung und Konzentration ist auch beim FSV Offenbach in hohem Maße gefragt. Die Zuversicht der Ingelheimer ist groß, dort einen Sieg einfahren zu können. Gegen Mechtersheim und gegen Dudenhofen hat Lautz den FSV beobachtet und dabei wichtige Erkenntnisse gewonnen. ,,Das ist eine aggressive, zweikampfstarke und robuste Mannschaft. Wir müssen von der ersten Sekunde an dagegen halten, das wird der Schlüssel sein", ist Lautz überzeugt. Körperliche Präsenz und Zweikampfhärte ist in der Pfalz mit Sicherheit notwendig. Existenzkampf pur steht auf dem Programm.

Nicht dabei mithelfen kann Jonathan Trost, dessen alte Verletzung wieder aufgebrochen ist. Jan Schiesser fehlt nach seiner Roten Karte gegen Waldalgesheim ebenfalls. Ansonsten sieht es personell aber gut aus. Ob Tim Schweikhard - der nach mehreren Wochen Pause aufgrund einer Knieverletzung wieder ins Training eingestiegen ist - am Sonntag wieder im Kader steht, ist aktuell noch offen.



Aufrufe: 029.10.2015, 21:30 Uhr
Andreas RiechertAutor