2024-04-25T14:35:39.956Z

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Foto: Ronald Wittek
Foto: Ronald Wittek

Neubau nach dem Umbau?

Diskussion über die neue Gegentribüne im Bayreuther Hans-Walter-Wild-Stadion

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Neues von der Baustelle – oder doch nichts Neues und einfach nur ein Missverständnis? Meldungen, wonach beim derzeit laufenden Umbau im städtischen Hans-Walter-Wild-Stadion eventuell umgedacht werden muss, sieht die Stadt Bayreuth nüchtern und unaufgeregt. Die Verantwortlichen der SpVgg Oberfranken Bayreuth indes reden von einer „Katastrophe“, falls wirklich eintritt, dass die Tribüne auf der Gegenseite nicht umgebaut ist, wenn die Fußballer im Sommer (oder etwas früher) wieder an den Roten Main dürfen.

„Dass Pläne erst beraten und Investitionen vom Stadtrat bewilligt werden müssen, ehe gebaut wird, ist ja nichts Neues“, sagte Rathaus-Sprecher Joachim Oppold in Bezug auf ein Rundfunk-Interview, das Baudirektor Hans-Dieter Striedl der Mainwelle gegeben hatte.

„Ich würde die Einschätzung teilen, dass wir die neue Tribüne auf der Gegengeraden zu Beginn der neuen Saison noch nicht haben“, wird der Leiter des Referats 4 – der am Dienstag für weitere Erläuterungen ebenso wenig zu erreichen war wie Hochbauamts-Leiter Stefan Bouillon - auf der Homepage des Senders zitiert. Es geht vor allem um die Überdachung der Tribüne und deren Kosten vor dem Hintergrund von wegbrechenden (Steuer-)Einnahmen der Stadt.

Beratung im Bauausschuss

Sind also im kommenden Jahr ausreichend Mittel für einen Tribünenbau vorhanden? „Die Unsicherheit hat man natürlich immer, dass der Stadtrat sagt: Wir haben jetzt das Geld nicht“, betonte Striedl gegenüber Radio Mainwelle. Es handle sich bei den Plänen ja um keine normale Sanierung, sondern um einen Neubau, sieht es Oppold. Und darüber müsse erst noch im Bauausschuss diskutiert und dann bei den Haushaltsberatungen – wahrscheinlich im Februar 2017 – beschlossen werden. „Gibt es grünes Licht, dann haben wir etwas Neues, Schönes, Tolles“, so Oppold.

Befürchtungen, dass die vorübergehend nach Weismain „evakuierte“ SpVgg Oberfranken Bayreuth nun noch länger auf ihre gewohnte Heimspielstätte verzichten muss, treffen nicht zu. Im Gegensatz zu den aktuellen Arbeiten an Laufbahn und Schulsportanlagen hinter den Toren könne der Spielbetrieb in der Regionalliga auch weiterlaufen, während die Tribüne näher ans Spielfeld herangesetzt wird, heißt es.

"Ein Jahr nichts geändert"

Die Atmosphäre zwischen Klub und Stadt ist weiter hitzig. Mathias Fleischmann, Aufsichtsratschef der Altstädter, sagt: „Immer unter der Voraussetzung, es kommt so, wie Herr Striedl vermutet: Dann wären wir für fast eine Saison weg gewesen, und an den fußball-relevanten Anlagen im Stadion hätte sich nichts geändert. Dabei habe ich doch schon im März fertige Pläne von der Tribüne gesehen...“

Beim Verein war man davon ausgegangen, dass der gesamte Umbau in einem Zug über die Bühne geht. „Und irgendwann spielen wir dann wieder auf einer Baustelle“, zeigt sich Fleischmann äußerst unzufrieden. Betroffen seien ja auch die renovierungsbedürftigen Toiletten für die Gäste-Fans. „Es geht doch darum, einen schlechten Zustand zu verbessern. Im Stadion, wie es jetzt ist, kann einfach keine Eventstimmung aufkommen.“ Die aber brauche man, um zusammen mit Sponsoren Werbung für die SpVgg-Partien zu machen.

Flutlicht frühestens 2018

Auch beim Bau einer Flutlichtanlage stehen Stadt und Klub konträr gegenüber. Mittel dafür gebe es erst im Etat 2018, sagt die Stadion-Eigentümerin. Fleischmann und die SpVgg waren davon ausgegangen, dass es schon im Winter 2017/18 Licht wird. „Jetzt aber weiß man noch gar nicht, wo genau welche Art von Masten errichtet wird. Dabei haben wir der Stadt schon früh entsprechende Infohilfen gegeben.“

Auch bei den vermutlichen Kosten differieren die Parteien: TV-Übertragung-taugliche Anlagen kosten laut Oppold etwa eine Million Euro, die Fußballer sprechen von maximal der Hälfte dieser Summe. Immerhin: Bei den aktuellen Bauarbeiten werden die Vorkehrungen getroffen, eine solche Anlage zu errichten. Ähnlich verhält es sich bei einer Rasenheizung.

Aufrufe: 010.11.2016, 07:00 Uhr
Jürgen Schott / Nordbayerischer KurierAutor