2024-05-02T16:12:49.858Z

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Jubelschrei: Makarenko geht in seinem sechsten Jahr bei der SpVgg Bayreuth weiter auf Torejagd.
Jubelschrei: Makarenko geht in seinem sechsten Jahr bei der SpVgg Bayreuth weiter auf Torejagd. – Foto: Peter Mularczyk

Makarenkos Fazit: »Wissen, dass wir nichts geschenkt bekommen«

Vor seinem sechsten Jahr in Bayreuth zieht Altstadt-Kapitän Anton Makarenko (32) ein Jahresfazit und blickt mit einem großen Ziel vor Augen in die Zukunft.

Es war die 72. Spielminute am 16. Mai 2015 als Anton Makarenko seinen bislang letzten Treffer in der 3. Liga erzielte. Im Trikot von Energie Cottbus verwandelte der Offensivakteur einen Strafstoß zum 0:1-Sieg bei Hansa Rostock. Für Makarenko war es gleichzeitig auch sein bis dato letzter Drittligaeinsatz am 37. Spieltag der Saison 2014/15. Im darauffolgenden Sommer zog es den damals 27-Jährigen zur SpVgg Bayreuth. Ein Gang in die Regionalliga Bayern, welcher freilich nicht als Rückschritt zu betiteln ist – im Gegenteil. Makarenko und die SpVgg Bayreuth: das passte wie die Faust aufs Auge. Und getreu diesem Sprichwort vergingen nunmehr als fünf Jahren in Oberfranken, in denen Makarenko mit seiner Familie in der Wagnerstadt längst heimisch geworden ist. „Ich fühle mich sehr wohl und stehe vor meinem sechsten Jahr in Bayreuth. Ich habe meine Ausbildung hier gemacht und werde auch die nächsten Jahre in Bayreuth verbringen“, betont der Deutschukrainer und fügt an: „Auch wenn es mit dem Fußball auf diesem Niveau nicht mehr weitergeht, werde ich in der Gegend bleiben.

Ein Plan für die Zukunft, welcher aktuell freilich noch nicht von Belangen ist. Denn in der laufenden Spielzeit 2019/21 konnte der Offensivakteur in bislang 18 Einsätzen starke 10 Treffer erzielen. Eine Statistik, die wahrlich eines zeigt: Der 32-Jährige ist trotz seines Alters eine der stützenden Säulen des Bayreuther Angriffsspiels. Das findet auch sein Trainer Timo Rost, unter dem Makarenko seit der Saison 2018/19 die Kapitänsbinde trägt. „Er ist ein wichtiger Spieler für das Mannschaftsgefüge, sowohl fußballerisch als auch als Führungsperson. Anton geht mit Leidenschaft voran und hilft uns mit seiner Erfahrung enorm“, sagt der 42-Jährige. An die gesammelten Erfahrungen aus insgesamt 96 Einsätzen und dabei 29 erzielten Toren in Bayerns höchster Spielklasse möchte der Deutschukrainer weiterhin anknüpfen.

Führungsspieler: Seit der Spielzeit 2018/19 trägt Makarenko die Binde bei der Altstadt.
Führungsspieler: Seit der Spielzeit 2018/19 trägt Makarenko die Binde bei der Altstadt. – Foto: Moritz Hahn


Makarenko und die zwei Gesichter der Altstadt

Wohl wahr. In diesem Kalenderjahr konnten die Bayreuther ihre lediglich sechs Pflichtspiele ohne eine Niederlage abschließen. Im Ligapokal folgte auf ein 2:2-Remis gegen den VfB Eichstätt, ein 1:0-Erfolg über Nürnberg II. Und auch in der Regionalliga Bayern konnte eine Corona-übergreifende Siegesserie gestartet werden. Nach einem 1:4 Erfolg beim FV Illertissen noch vor dem ersten Lockdown, konnten nach der Unterbrechung im Oktober drei Siege gegen den FC Nürnberg II (2:0), beim TSV 1860 Rosenheim (0:1) und gegen den VfB Eichstätt (2:1) eingefahren werden. „Wir sind effizienter geworden. In der vorherigen Saison und auch im Jahr 2019 hatten wir oftmals zwei Gesichter. Entweder haben wir den Gegner komplett an die Wand gespielt oder wir haben unsere Chance nicht genutzt und dadurch Punkte liegen lassen, obwohl wir dominanter waren“, analysiert Makarenko zum Jahresabschluss. In der Tat: Sowohl beim 0:1-Erfolg in Rosenheim, und auch beim 2:1-Sieg über den VfB Eichstätt führte nicht etwa die überwiegende Dominanz zum Erfolg, sondern die neugewonnene Kaltschnäuzigkeit. „Wir haben gezeigt, dass wir auch zähe Partien gewinnen können. Das macht eine Spitzenmannschaft aus. Da sind wir auf einem sehr guten Weg“, erklärt Makarenko.

Kämpfer: Makarenko wirft im Zweikampf, hier im Spiel gegen den VfB Eichstätt, alles in die Waagschale.
Kämpfer: Makarenko wirft im Zweikampf, hier im Spiel gegen den VfB Eichstätt, alles in die Waagschale. – Foto: Johannes Traub

Was dies in seinen Augen nun heißt: Dass der Punktevorsprung vor der vorgezogenen Winterpause zum TSV Aubstadt auf Rang 5 bereits auf zehn Zähler angewachsen ist, die Altstadt mit 49 Punkten auf Platz 3 hinter dem FC Nürnberg II und Spitzenreiter Viktoria Aschaffenburg liegt und sich mit Schweinfurt 05, aktuell auf Platz 4 durch zwei noch ausstehende Nachholspiele, die Konstellation eines fränkischen Vierkampfes um die Meisterschaft herauskristallisiert. „Wir haben den Anspruch vorne mitzumischen. Und wenn beschlossen wird, dass der 1. Platz durch Playoffs der ersten Vier ausgespielt wird, dann ist es unser Ziel die Playoffs für uns zu entscheiden“, betont Makarenko, der seine Rückkehr in die 3. Liga über die Jahre hinweg nicht aus den Augen verloren hat: „Ich möchte den Schritt mit dem Verein gehen und ich werde alles dafür geben, dass wir am Ende den Sprung schaffen.“

Die Frage zu Makarenkos Zukunft

Dafür hat Makarenko, der in diesem Jahr seine schulische Ausbildung zum Fachlehrer abgeschlossen hat, das anstehende zweijährige Referendariat vorerst aufgeschoben. Noch im Winter möchte der 32-Jährige, dessen Vertrag zum Saisonende ausläuft, zusammen mit dem Verein eine Entscheidung über seine Zukunft im September fällen. „Ich werde mich entscheiden, ob ich ins Referendariat gehe oder noch ein weiteres Jahr den Fokus auf den Fußball legen“, erklärt Makarenko und ergänzt: „Ich merke die Euphorie im Umfeld und bei den Fans. Es ist spannend zu sehen, dass sich in Bayreuth in den letzten Jahren etwas entwickelt.“

So könnte für Makarenko, wagt man den Blick in die Glaskugel, jener 37. Spieltag in Rostock noch nicht der letzte Auftritt in der 3. Liga gewesen sein. „Wir wissen, dass wir nichts geschenkt bekommen, trotzdem wollen wir dieses Ziel angehen“, blickt der Routinier motiviert auf die wegweisenden Monate für seine Altstadt im kommenden Jahr.

Aufrufe: 026.12.2020, 14:00 Uhr
Niklas KorzendorferAutor