2024-05-10T08:19:16.237Z

Vereinsnachrichten

SpVg. Steinhagen: Starke Schulter in schweren Zeiten

Landesliga: Nach dem Abschied von Michael Johanning demonstriert die Spvg. Steinhagen Geschlossenheit – und denkt vorsichtig an die Zukunft

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„Es gibt Zeiten, da rückt der Fußball in den Hintergrund. Zeiten, wenn das Schicksal uns überrascht.“ Mit diesen Worten leitete Oliver Erdmann seine bewegende Rede ein, mit der die Spvg. Steinhagen vor der Partie gegen Eidinghausen-Werste Abschied von Petra Herrmann und Michael Johanning nahm. Es war – so weit dies möglich ist – ein würdiger Rahmen für zwei verdiente Mitglieder des Vereins, die unerwartet und viel zu früh aus dem Leben gerissen worden waren.

Durch ihren Tod steht die Sportvereinigung nun vor „Herausforderungen, die wir nur gemeinsam bewältigen können“, wie Erdmann fortfuhr und dabei demonstrativ fast alle Verantwortlichen der Abteilung um sich versammelt hatte. „Es ist uns wichtig, den Mitgliedern in diesen schweren Zeiten eine starke Schulter anzubieten“, erklärte der Jugendleiter im Anschluss.

In der Spvg. wird die Lücke, die Johanning hinterlässt, besonders in der Vorstandsarbeit zu Tage treten. Mit dem Sportlichen Leiter Carsten Lochmüller hatte sich der Abteilungschef zuletzt insbesondere um den Spielbetrieb der ersten Mannschaft gekümmert. Auch wenn es darum ging, die Belange der Fußballer im Gesamtverein zu vertreten, „war Micky immer ein Lautsprecher“, wie sich Andreas Wessels erinnert.

Zugleich wagte der Vorsitzende der Sportvereinigung, der selbst ein Urgestein der Steinhagener Fußballsparte ist, zum ersten Mal seit dem tragischen Unglück vor zwei Wochen einen Blick in die Zukunft. „Wir werden Michaels Arbeit auf mehrere Schultern verteilen müssen“, sagte Wessels. Klar sei, dass der Posten des Abteilungsleiters nicht lange unbesetzt bleiben soll. Denn aktuell besteht der Vorstand nur noch aus zwei Personen: Erdmann und Axel Möller. „Drei finden bei Entscheidungen leichter eine Mehrheit“, weiß Wessels.

Einig waren sich alle Beteiligten derweil, dass die zweiwöchige Spielpause der richtige Weg war, um angemessen zu trauern. Dass sie am vergangenen Sonntag endete, sei laut Oliver Erdmann aber ganz sicher auch in Johannings Sinne gewesen: „Bei Michael musste der Ball immer bewegt werden. Ein ruhender Ball war für ihn keine Option.“

Aufrufe: 024.10.2017, 09:00 Uhr
Christian Helmig / FuPaAutor