2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
Eckelshausens Emre Yildirim (liinks) und Emsdorfs Jonas Kläs im Luftkampf. 	Foto: Jens Schmidt
Eckelshausens Emre Yildirim (liinks) und Emsdorfs Jonas Kläs im Luftkampf. Foto: Jens Schmidt

Silberg/Eisenhausen klopft oben an

KOL NORD: +++ SG landet achten Heimsieg / Eckelshausen trotzt Spitzenreiter / Frohnhausen erreicht rettendes Ufer +++

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Marburg-Biedenkopf/Frankenberg. Während der Gladenbacher SC in der Fußball-Kreisoberliga Nord nicht aus der Abwärtsspirale herauskommt, sich am Sonntag in Hatzbach 2:3 beugen musste und nur Tabellendritter bleibt, weil auch der FSV Cappel am Samstag 1:3 in Kirchhain verlor, mausert sich die SG Silberg/Eisenhausen immer mehr zum Topteam und liegt nach dem 5:3-Sieg gegen Richtsberg als Fünfter nur noch drei Punkte hinter Spitzenreiter SV Emsdorf, der beim SV Eckelshausen nicht über ein 1:1 hinaus kam. Jubeln darf auch die SpVgg Frohnhausen, die mit einem 4:3-Heimerfolg gegen Röddenau vorerst das rettende Ufer des 12. Rangs erreicht hat.

SV Borussia Momberg – TSV Erksdorf 2:0 (0:0): Mit dem Heimsieg im Kellerduell fand der Aufsteiger Kontakt zu den vor ihm platzierten Teams, während der Tabellenvorletzte nach der zwölften Niederlage schon ein Stück weit abgeschlagen ist. „Das war schwere Kost, es gab auf beiden Seiten nicht gerade einen Chancensegen“, fand der Borussen-Vorsitzende Christian Decher, dass sich der Tabellenstand beider Team auf dem Platz widerspiegelte. Das Derby zog am Samstagnachmittag immerhin 150 Zuschauer an, die lange warten mussten, bis sich Entscheidendes tat. René Ochs erwies den Erksdorfern einen Bärendienst, als er sich in der 60. Minute die Rote Karte wegen Schiedsrichterbeleidigung abholte. Momberg war fortan am Drücker und ging acht Minuten später in Führung. Felix Gies eroberte den Ball, marschierte aufs TSV-Tor zu und lupfte den Ball an Keeper Eric Ignatovic vorbei an den Innenpfosten, von dem die Kugel ins Tor prallte. Die Heimelf behielt den Gegner bis zum Schluss im Griff und legte in der Nachspielzeit noch ein Tor nach. Marvin Drescher schoss aus halblinker Position an den Pfosten, Gies staubte ab (90.+2). „Es war ein verdienter Sieg“, meint Christian Decher, „aber der Platzverweis hat uns natürlich in die Karten gespielt und bis zum Klassenerhalt wird es noch ein langer, schwieriger Weg“.

TSV Kirchhain – FSV Cappel 3:1 (0:0): Kirchhains Sprecher Siegfried Bergmann sah „ein gutes, flottes Spiel beider Mannschaften“, in dem die rund 100 Zuschauer in der ersten Halbzeit nur zwei Szenen zu sehen bekamen, in denen es nach Tor roch. Der Cappeler Niklas Kornmann köpfte in der 23. Minute nach einem Freistoß aus acht Metern knapp am Tor vorbei, auf der Gegenseite lenkte ein Verteidiger Serdar Toktas Zwölf-Meter-Schuss gerade noch zur Ecke (40.). Der Titelanwärter aus der Marburger Vorstadt schien auf einem guten Weg, als Frede Mihr eine Freistoßvorlage mit Anlauf aus fünf Metern ins Netz köpfte (50.). Doch nur drei Minuten später schlugen die Platzherren zurück. Buruk Hamurcu marschierte bis zur Grundlinie durch und legte den Ball auf Tizian Mann zurück, der zum 1:1 einschoss. „Durch den schnellen Ausgleich kam ein Bruch ins Cappeler Spiel, aber vielleicht haben sie auch dem hohen Tempo Tribut gezollt“, meint Siegfried Bergmann. Sein TSV entschied das Match mit einem Doppelschlag. Tizian Mann eilte nach Balleroberung alleine aufs Gästetor zu und ließ Keeper Kevin Kiel keine Abwehrchance (67.), nur zwei Minuten später wurde Bural Hamurcu von Tuncay Kepenek im Strafraum angespielt und schloss nach Körperdrehung zum 3:1 ab. „Cappel hat sich noch um den Anschlusstreffer bemüht, aber die Kirchhainer waren einfach auf der Höhe“, freut sich Siegfried Bergmann.

SG Silberg/Eisenhausen – BSF Richtsberg 5:3 (3:0): „Das war in der ersten Halbzeit eine klasse Leistung, die beste Halbzeit der Saison. Wir haben den Ball laufen lassen und hatten Chancen über Chancen“, frohlockte Eisenhausens Sprecher Jonas Konitzer nach dem achten Heimsieg der SG in Folge. Schlimmeres verhinderte für die Gäste vor der Pause Torwart Robin Lorch, der einige dicke Dinger hielt. Dreimal war er machtlos. In der 6. Minute holte sich Matthis Hofmann mit starkem Einsatz den Ball und steckte ihn auf Dominic Blöcher durch. Der ließ seinen Bewacher Clirim Lepaja aussteigen und schoss seelenruhig zum 1:0 ein. Ähnlich fiel das 2:0. Diesmal eroberte Blöcher das Leder, sein Schuss wurde geblockt. Die Kugel sprang vor die Füße von Matthis Hofmann und der Goalgetter vollstreckte (34.). Nikolai Achenbach leitete in seinem 300. Spiel für Eisenhausen mit einem schönen Pass das 3:0 ein, das Maximiliano Crispino mit einem strammen 15-Meter-Schuss erzielte. Die SG legte auch nach dem Seitenwechsel einen starken Start hin. Nach Blöcher-Ecke erhöhte Jannik Konitzer aus dem Strafraumgewühl heraus auf 4:0 (48.). Das Match wurde entsprechend der Platzverhältnisse immer schlechter. Richtsberger kam zu überhaupt keiner herausgespielten Möglichkeit, waren aber in Person von Milano Michel (51., 58.) und Dennis Lepper (84.) dreimal mit Distanzschüssen erfolgreich. Spätestens mit Blöchers Strafstoßtor nach Foul an Crispino(64.) war die Partie entschieden.

SpVgg Wacker Frohnhausen – TSV Röddenau 4:3 (3:0): „Wir wollten das Spiel unbedingt gewinnen und wir haben es gewonnen – ob 4:3 oder 4:1 ist mir im Endeffekt scheißegal“, kommentiert Frohnhausens Sportlicher Leiter Frank Billib eine Partie, in der seine Truppe zunächst mit Effektivität im Abschluss glänzte, gegen einen nie aufsteckenden Gegner am Ende aber fast noch in Bedrängnis geraten wäre. „Ganz so schlecht waren die Röddenauer auch in der ersten Halbzeit nicht, in der Anfangsviertelstunde sogar die aggressivere Mannschaft. Nur haben wir unsere Chancen eiskalt genutzt“, so Billib. Den Führungstreffer leitete Christoph Weber mit einer Balleroberung im Mittelfeld ein. Er legte einen tollen Sprint hin und die Kugel quer auf den mitgelaufenen Matthias Jonetzek, der ungehindert einschoss (13.). In der 43. Minute drosch dann Weber nach Jonetzek-Zuspiel das Leder aus 25 Metern zum 2:0 ins lange Eck. Und unmittelbar vor dem Pausenpfiff verwandelte Jonetzek eine Ecke direkt, wobei sich ein Röddenauer Verteidiger und Torwart Dean Schengel gegenseitig behinderten (45.). „In der zweiten Halbzeit hat Röddenau dann alles auf eine Karte gesetzt und wir haben in einigen Situationen unglücklich agiert“, berichtet Frank Billib. Daniel Starck verkürzte für die Gäste mit einem Zehn-Meter-Schuss (58.). Weber hatte im Gegenzug das 4:1 auf dem Fuß, doch Schengel parierte seinen Scharfschuss aus spitzem Winkel. Das 4:1 fiel dann in der 70. Minute. Weber verlängerte eine Jonetzek-Ecke auf den langen Pfosten, Christopher Horst drückte den Ball aus drei Metern über die Torlinie. Röddenau wurde für seine tolle Moral noch mit zwei Toren belohnt. Sebastian Schicke war beim 4:2 im Strafraumgewühl heller und schneller als alle Verteidiger (77.), Nils Gaydos staubte zum Endstand ab, nachdem Wacker-Tormann Steffen Seibert einen Schuss von Nico Wroblewski nur abklatschen konnte (86.).

SV Eckelshausen – SV Emsdorf 1:1 (1:0): „Eine Schlammschlacht war‘s!“, stellt Eckelshausens Sprecherin Menie Schneider fest, „aber unsere Mannschaft hat endlich mal wieder super gekämpft, vom ersten bis zum letzten Mann. Und es war ein ganz großer Auftritt von unserem Keeper. Ohne ihn hätten wir heute fünf, sechs Dinger gekriegt“. In der ersten Halbzeit lieferte sich Arno Jörg ein Privatduell mit Hasan Naziyok. Er entschräfte in der 2. und 18. Minute Schüsse des Emsdorfer Stürmers und in der 37. auch noch dessen scharf geschossenen Freistoß. Auch Eckelshausen ließ zwei gute Möglichkeiten ungenutzt. Osman Özdemir schoss knapp übers Ziel hinaus (4.), Niklas Weide knapp dran vorbei (41.). Spielertrainer Özdemir sorgte für die Pausenführung, in dem er einen Freistoß aus Nähe der rechten Eckfahne wunderschön in den langen Winkel zirkelte (35.). „In der zweiten Halbzeit war es eine einzige Rutschpartie“, berichtet Menie Schneider, „es ging auf beiden Seiten viel schief und es gab viele Zufallsprodukte“. Eines von diesen war Emsdorfs Ausgleichstreffer durch Nico Fehrentz, dem der Ball zwei Meter vor dem Tor vor die Füße fiel (66.). Opfer der schlechten Platzverhältnisse wurde der Emsdorfer Martin Engelhardt, der ohne Fremdeinwirkung stürzte, unglücklich mit dem Arm aufschlug (81.) und mit einem Knochenbruch ins Krankenhaus gebracht werden musste.

SG Rennertehausen/Battenfeld – FV Wehrda 3:1 (0:1): SG-Sprecher Jürgen Jakobi war mit der ersten Halbzeit überhaupt nicht zufrieden. „Da hat eigentlich nur Wehrda gespielt, wir waren nur dreimal vor dem gegnerischen Tor“, so Jakobi, der den negativen Höhepunkt bereits in der 14. Minute mit ansehen musste: Francesco Deiana wurde mit Verdacht auf Mittelfußbruch vom Platz transportiert. In der 40. Minute gingen die Gäste hochverdient in Führung. Nachdem sie sich über die rechte Seite stark durchkombiniert hatten, traf Marcel Howar. Nach dem Seitenwechsel drehten sich die Machtverhältnisse gänzlich. Die Heimelf fuhr einen Angriff nach dem anderen auf das Gästetor. Lohn war der Ausgleich durch Julian Klein, der einen Abpraller nach Petter-Schuss versenkte (67.). Durch eine starke Einzelleistung von Fabian Hedderich ging die SG in in Führung (75.) und Luca Meyer sorgte mit dem Schlusspfiff für den 3:1-Endstand (90.). Erleichtert wurde der Sieg des Aufsteigers durch die Tatsache, dass Wehrdas Torwart Steven Schmelter in der 50. Spielminute mit Rot vom Platz flog, weil er Luca Meyer außerhalb des Strafraums zu Fall gebracht hatte.

SSV Hatzbach – Gladenbacher 3:2 (1:0): „Wir waren vom Anpfiff weg die bessere Mannschaft und haben verdient gewonnen“, resümierte Hatzbachs Sprecher Jürgen Schmidt. Bereits in der 8. Minute hatte Hatzbachs Tomislav Topic die große Möglichkeit zum Führungstreffer: GSC-Keeper Fabian Döpfer entschärfte einen Foulelfmeter jedoch bravourös. Die favorisierten Gäste fanden nicht zu ihrem Spiel und lagen zur Pause verdientermaßen im Hintertreffen: Ein Zuspiel seinen Bruders Leonard hinter die Abwehrkette der Gäste veredelte Florent Raishtaj in bester Stürmermanier zum 1:0 (37.). Direkt nach dem Seitentausch musste Gladenbach den nächsten Nackenschlag verkraften. Eine punktgenaue Hereingabe von Nicola Ruggieri bugsierte Florent Raishtaj per Direktabnehme in die Maschen (48.). Alexander Hahn glückte der rasche Anschlusstreffer vom Elfmeterpunkt (53.) – Niklas Schöck war im Strafraum gelegt worden. In der Folgezeit war Hatzbach dem dritten Treffer mehrfach wesentlich näher als Gladenbach dem Ausgleich. Die SSV-Erlösung dann in der 83. Minute: Marco Di Palma machte den Sack zu. Der erneute Anschlusstreffer von Marco Schott (86.) brachte den Heimsieg nicht mehr in Gefahr.

SF/Blau-Gelb Marburg II – VfL Dreihausen 4:0 (2:0): Das Kellerduell bot wahrlich keinen berauschenden Fußball, wobei jedoch das gastgebende Schlusslicht klar überlegen war und durch einen Flachschuss Taro Yoshinos ins lange Eck früh in Führung ging (6.). Yoshino war es auch, der beim 2:0 in der 42. Minute Torschütze Dennis Schebb den Ball per Ecke auflegte. Timur Sander verfehlte das Kreuzeck des Gästetors direkt nach der Pause nur knapp. Dreihausen kam erst in der 53. Minute durch René Preis zum ersten richtigen Abschluss, doch strich sein Schuss weit übers Tor. In der 72. Minute holte sich Dennis Hopp die Gelb/Rote Karte ab und in Unterzahl war es um die Gäste geschehen. Die eingewechselten Jannik Klug (85.) und Paul Wolf (90.+4) legten noch zwei Tore für die Blau-Gelben nach.

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Aufrufe: 017.11.2019, 21:20 Uhr
Hinterländer AnzeigerAutor