2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
– Foto: Volkhard Patten

Gladenbach verliert im Gipfeltreffen

KOL NORD: +++ Unglückliches 0:1 beim FSV Cappel / Silberg/Eisenhausen 3:0-Derbysieger in Frohnhausen +++

Verlinkte Inhalte

Marburg-Biedenkopf/Frankenberg. Der Gladenbacher SC hat am Sonntag das Gipfeltreffen der Fußball-Kreisoberliga Nord beim FSV Cappel unglücklich mit 0:1 verloren. Die Mannschaft des Trainergespanns Andreas Sinkel und Nils Waldschmidt führt die Tabelle zwar weiterhin an, doch die klar besseren Karten im Titelrennen haben nun die unbesiegten Cappeler, die zwei Spiele weniger ausgetragen und nur zwei Punkte Rückstand haben. Der SV Eckelshausen kam derweil zu Hause nicht über ein 2:2 gegen Dreihausen hinaus. Zweitbeste Hinterländer Mannschaft ist als Sechster nun die SG Silberg /Eisenhausen, die die SpVgg Frohnhausen mit einem 3:0-Auswärtssieg auf einen Abstiegsplatz zurück stieß.

SSV Hatzbach – SV Borussia Momberg 1:0 (0:0): Ein früher Platzverweis prägte das ansonsten überaus faire Ostkreisderby, ein spätes Tor entschied es. Ausgerechnet Hatzbachs Spielertrainer Dennie Losekam ließ sich in der 18. Minute zu einer Unsportlichkeit hinreißen und musste, mit der Roten Karte bedacht, das Feld räumen. Seine Mannschaft erspielte sich danach auch zu zehnt leichte Feldvorteile und hatte ihre bis dato größte Chance in der 71. Minute, als Florent Raishtaj mit einem Kopfball an Borussen-Tormann Patrick Dembrowski scheiterte. In der 90. Minute sah Mombergs Stürmer Joshua Crumby nach wiederholtem Foulspiel die Gelb/Rote Karte, drei Minuten später führte der schönste Angriff des Matches zum Siegtor der Heimelf: Jesus Millan Paz schlug von Rechtsaußen eine präzise Flanke vors Tor, Florent Raishtaj wuchtete den Ball aus sieben Metern ins Netz.

SG Oberes Edertal – TSV Röddenau 2:1 (2:1): Oberes Edertal hält mit dem Sieg im Kreisderby Kontakt zur Tabellenspitze. Die Anfangsphase gehörte den von Nico Wroblewski angetriebenen Gästen, die durch Julius Heckers 20-Meter-Schuss auch in Front gingen (8.). Etwas überraschend fiel der Ausgleich: Pascal Blank wurde im Strafraum zu Fall gebracht und verwandelte auch den fälligen Strafstoß (15.). Beide Teams suchten weiter den schnellen Weg nach vorne so auch die Gastgeber beim 2:1: Lindenborn schickte Daniel Dithmar auf die Reise, der schüttelte seinen Bewacher Maik Jurtschuk ab, scheiterte im ersten Versuch noch am stark reagierenden Dean Schengel, versenkte aber den Abpraller (23.). Nach dem Wechsel begann es gleich wieder turbulent. Nach einem Foul an Nicolas Hirt trat Blank erneut aus elf Metern an, zielte dieses Mal aber zu hoch und setzte den Ball auf die Latte. In der Folgezeit investierte Röddenau viel und hatte deutlich mehr Ballbesitz, blieb aber ohne echte Torchance.

FSV Cappel – Gladenbacher SC 1:0 (0:0): „Cappel war in der ersten Halbzeit die klar bessere Mannschaft und hätte 3:0 in Führung gehen müssen. Nach der Pause haben die Gladenbacher umgestellt und uns mächtig hinten reingedrückt, ohne sich aber klare Torchancen zu erspielen. Deshalb war es im Endeffekt ein glücklicher, aber verdienter Sieg, den wir jetzt noch ein bisschen feiern“, so das Resümee von FSV-Sprecher Ottmar Winter. Die Platzherren trugen, mit einer sattelfesten Abwehr im Rücken, gradlinige Angriffe vor des Gegners Tor. Nur der glänzend aufgelegte Torhüter Fabian Döpfer verhinderte einen deutlichen Gladenbacher Rückstand. Besonders seine Übergreifer-Parade, mit der er den fulminanten 18-Meter-Schuss Tim Elmshäusers aus dem Winkel holte, war bemerkenswert (20.). Gegen Fitim Braha und Marvin Pohl vollbrachte Döpfer weitere Großtaten. Ein Held der GSC-Keeper auch, weil er nach einem Zusammenprall mit Braha (34.) die erste Halbzeit angeschlagen zu Ende spielte. Eher zufällig kamen die Gäste zu ihrer einzigen guten Möglichkeit: Ein Flankenball von Niklas Schöck wurde lang und länger, prallte auf die Latte und in den Sechzehner zurück (18.). Nach dem verpfufften Sturmlauf der Gladenbacher im zweiten Durchgang schlug Cappel eiskalt zu: Marcel Jakobi steckte den Ball durch die GSC-Viererkette auf Tim Elmshäuser und der vollstreckte mit dem Innenpfosten als Bande zum 1:0 (85.). Cappel sicherte den Vorsprung angriffslustig und hatte nach einem Foul an Elmshäuser die große Chance zum 2:0. Doch Daniel Bepperling scheiterte mit dem schwach geschossenen Strafstoß an Till Kluska (88.).

SpVgg Wacker Frohnhausen – SG Silberg/Eisenhausen 0:3 (0:2): Das Spiel begann mit viertelstündiger Verspätung, weil die Gäste ihre Trikots vergessen hatten. Im Spiel waren sie dann aber hellwach. Wacker hätte aber in Führung gehen müssen. Tobias Schwitalla stand nach Zuspiel von Christoph Weber blank, schoss aber am Tor vorbei (15.). „In der ersten Halbzeit haben wir aber sehr schlecht gespielt, sind ohne Aggressivität in die Zweikämpfe gegangen und waren immer einen Schritt zu spät“, stellt Frohnhausens Sportlicher Leiter Frank Billib fest. Bezeichnend die Szenen bei Silberg/Eisenhausens Doppelschlag in der 23. und 25. Minute: Wacker-Tormann Louis Exner wehrte einen Schuss ab, der Ball prallte an die Fünfmeter-Linie zurück und Nikolai Achenbach schoss ihn an den nicht attackierenden Verteidigern vorbei zum 0:1 ins Tor. Kurz darauf bekam die Abwehr die Kugel wieder nicht aus der Box und Dominic Blöcher schlug zum 0:2 zu. SpVgg-Spielertrainer Daniel Gröb hatte nach einem Freistoß von Amon Uslu den Anschlusstreffer auf dem Fuß, verfehlte aber das Ziel (29.). Drei Minuten darauf sah Billib seine Truppe erstmals um einen Elfmeter gebracht. „Christian Immel hat in den Strafraum geflankt und Schwitalla wurde mit beiden Händen umgerissen. Aber der Pfiff blieb ebenso aus wie in der 63. Minute, als Riffat Adnam im Sechzehner umgesenst wurde“. Kurz vor letzterer Szene hatten die Gäste erhöht: Exner riss bei einem Mordsschuss Collin Beckers aus 16 Metern die Arme hoch, der Ball sprang nach oben weg und senkte sich hinter dem Keeper in den Kasten (61.). Frohnhausen gab nicht auf, blieb aber im Pech. Einen Schuss Webers kratzte Robin Reinl gerade noch von der Torlinie (77.). „Das Glück war heute nicht auf unserer Seite“, meint Frank Billib, „aber wenn du deine Chancen nicht nutzt und der Gegner macht drei Tore, dann hast du zurecht verloren“.

SV Eckelshausen – VfL Dreihausen 2:2 (1:0): „Das war heute kein Spiel für Herzinfarktgefährdete, ein offener Schlagabtausch über 90 Minuten. Beide Mannschaften hätten auch hoch gewinnen können“, musste Eckelshausens Sprecherin Menie Schneider nach dem Match erstmal tief durchatmen. Der SVE ging schon in der 2. Minute in Front. Zwei Abwehrspieler wurden sich nicht einig, wer den Ball klären sollte, Osman Özdemir spritzte dazwischen und schob ein. Es war ein Weckruf für die Dreihäuser, die sich bis zur Pause die besseren Chancen erspielten. Die größte vergab Janick Schleich mit einem Freistoßhammer ans Lattenkreuz (9.). In der zweiten Halbzeit wurde die Partie härter, die Tore fielen in der Schlussphase. Jannik Hämer köpfte einen Eckball von David Boss zum Ausgleich ein (73.). Eckelshausen schien nach Özdemirs 20-Meter-Freistoß-Tor dem Sieg nah (88.), doch Dreihausen schlug sofort zurück. Nach Freistoßvorlage von Boss, war auch René Preis per Kopfball erfolgreich (89.). Beide Teams hatten drei weitere Großchancen. Eckelshausen durch Ferhat Koc, der einen Freistoß an den Pfosten setzte (65.), und Aykut Babayigit, der zweimal in VfL-Keeper Maximilian Koch seinen Meister fand (68., 90.). Auf der Gegenseite mussten Koc (75.) und Oguzhan Karsli (81.) bei Schüssen von Timo Lorch auf der Linie klären. Das Remis rettete in der Nachspielzeit der nach der Verletzung beider SVE-Keeper kurzfristig reaktivierte Marcel Kania mit einer Glanzparade gegen Schleich (90.+1).

TSV Kirchhain – SF/BG Marburg II 6:2 (2:0): Die Sportfreunde bleiben auch in Kirchhain Punktelieferant. Die Heimelf erwischte einen Auftakt nach Maß, Tizian Mann war nach nicht einmal einer Minute erfolgreich. Selbiger baute den Vorsprung in Spielminute 27 aus. Die Heimelf war über die gesamte Spieldauer Herr der Lage. Burak Hamurcu erhöhte auf 3:0 (50.). In der torreichen Schlussphase verkürzte Frederic Gillhausen auf 1:3 (71.). Die TSV-Offensive zeigte sich noch hungrig: Eduard Bulach (80., 87.) steuerte einen Doppelpack bei, Mann avancierte mit seinem Dreierpack zum Mann des Tages (86.). Nikolai Gaik setzte den Schlusspunkt (90.).

SV Emsdorf – BSF Richtsberg 6:3 (3:1): Richtsberg konnte das Geschehen in der ersten Hälfte noch recht offen gestalten, Emsdorf hatte aber auch da schon das Ruder in der Hand. Viele Torraumszenen gab es nicht, dafür zeigten sich beide Teams sehr effizient im Torabschluss. Daniel Marczoch traf zum 1:0 (17.), sein zweiter Treffer wurde kurz darauf wegen einer Abseitsstellung zurück gepfiffen. Milano Michel egalisierte den Rückstand (23.). Marczochs nächster Treffer fand Anerkennung (36.), Emre Sekmen baute Vorsprung zur 3:1-Pausenfühurng aus (40.). Obwohl die Gäste durch einen Foulelfmeter von Okhan Aksöz herankamen (47.), war von den Ballsportfreunden fortan nicht mehr viel zu sehen. Michael Rübe dezimierte die Gäste nach wiederholtem Foulspiel (65., Gelb/Rot), Tim Schmidt stellte kurz darauf auf 4:2 (69.). In der 83. Minute bekam Richtsberg den zweiten Strafstoß zugesprochen und hätte das Geschehen nochmals spannend machen können. Roberto Pozzi scheiterte am Pfosten, beim Konter legte Ramon Lauer mustergültig auf Nico Fehrentz ab – 5:2 (83.). Dennis Lepper nahm sich an der Mittellinie die Kugel und ließ auf dem Weg zum 5:3 Emsdorfs Abwehr schlecht aussehen (87.). Martin Engelhardt machte das halbe Dutzend für den SVE voll (88.).

FV Wehrda – TSV Erksdorf 2:2 (1:2): „Wir sind optimal gestartet, haben die ruhenden Bälle aber schlecht verteidigt. Letztendlich war das Remis leistungsgerecht“, resümierte FV-Abteilungsleiter Stefan Clasani. Nach zwei Zeigerumdrehungen bugsierte Marvin Schlimbach das Leder von der rechten Strafraumkante via Innenpfosten zum1:0 in die Maschen. Nach Freistoß konnte Wehrda auf dem Michelbacher Kunstrasen nicht klären, Sascha Gary holte Dominik Pafla von den Beinen. Christian Hooß traf vom Elfmeterpunkt zum Ausgleich (8.). Luis-Manuel Viegas stand im Gewusel goldrichtig und haute den Abpraller unter den Querbalken (16.) – 1:2. Die beste Ausgleichsmöglichkeit besaß Nikolas Woscidlo, dessen Kopfball von der Linie gekratzt wurde (45.+1) Wehrda investierte nach dem Wechsel mehr, drängte wütend auf den Ausgleich. Nach Ecke von Toni Gleisner glückte Gary per Kopf dieser verdientermaßen (73.). Wehrda agierte in der Offensive insgesamt zu umständlich, Erksdorf spielte seine zahlreichen Konterchancen fahrig aus.

Im Stenogramm



Aufrufe: 013.10.2019, 21:10 Uhr
Hinterländer AnzeigerAutor