2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
– Foto: Volkhard Patten

Auch Gladenbach hat es nun erwischt

KOL NORD: +++ Der GSC kassiert mit dem 1:4 bei Oberes Edertal die erste Niederlage, bleibt aber Erster +++

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Marburg-Biedenkopf/Frankenberg. Jetzt hat es in der Fußball-Kreisoberliga Nord auch den Gladenbacher SC erwischt. Der Spitzenreiter kassierte am Sonntag beim heimstarken Tabellenvierten SG Oberes Edertal mit 1:4 seine erste Saisonniederlage. Einzig ungeschlagen ist nur noch der FSV Cappel, der mit dem 1:1 gegen Richtsberg allerdings den Sprung auf Platz 1 verpasste. Zwei weitere Hinterländer Teams erlebten ebenfalls einen schwarzen Tag. Geschwächt durch zwei Platzverweise ging die SpVgg Frohnhausen gegen Hatzbach 0:4 unter und fiel auf einen Abstiegsplatz zurück, die SG Silberg/Eisenhausen konnte ihre Auswärtsschwäche nicht ablegen und unterlag bei Rennertehausen/Battenfeld 2:5. Freude herrschte nur beim SV Eckelshausen nach dem 5:1 gegen die weiter punktlosen SF/BG Marburg II.

TSV Röddenau – TSV Erksdorf 5:3 (0:2): Röddenau gelingt trotz langer Unterzahl und zweimaligem Rückstand der vierte Sieg in Serie. Den Platzverweis sah Philipp Rampe, der seinen Gegenspieler wegschubste, schon nach 24 Minuten. Da lag Erksdorf durch Christian Hooß mit 1:0 in Führung und als derselbe Spieler einen Handelfmeter zum 0:2 verwandelte (26.), setzten wohl nicht mehr viele auf Röddenau. Doch die Gastgeber kämpften und machten die Unterzahl wett. Albert Wider gelang nach der Pause aus dem Gewühl heraus der Anschlustreffer (48.). Zwar legte Erksdorf durch Lars Pfeiffer das 1:3 nach (51.), doch die eingewechselten Maximilian Hartz (59.) und Andreas Dehnert (74.) glichen aus. Nico Wroblewski brachte Röddenau per Handelfmeter in Front (77.). Nachdem Erksdorfs Edgar Pohl wegen einer Unsportlichkeit mit „Rot“ vom Platz geschickt worden war, legte Hartz den fünften Treffer nach (90.).

SV Eckelshausen – SF BG Marburg II 5:1 (1:1): In der ersten Halbzeit traten die Blau-Gelben keinesfalls wie ein Schlusslicht auf. Zwar hatte Eckelshausen durch Orcun Aksöz, der übers Tor schoss (9.), und Osman Özdemir (12., knapp am langen Pfosten vorbei), die ersten Chancen, doch danach machte auf Gästeseite vorallem Manuel Ferber mächtig Betrieb. Der Sportfreunde-Spielertrainer schüttelte in der 30. Minute alle Bewacher ab und markierte die Marburger Führung. Dass es Ferber bei einer Doppelchance verpasste, diese auszubauen (38.), rächte sich postwenden: Eckelshausens Sturmführer Aykut Babayigit legte nach einem Sololauf für Osman Özdemir auf, der zum 1:1 einschob (40.). Der Spielertrainer brachte Eckelshausen nach Kopfballvorlage von Aksöz nach Wiederanpfiff auch prompt in Front. Die Heimelf war nun klar Chef im Ring. Aksöz setzte den Ball nach Babayigit-Vorlage zum 3:1 ins Kreuzeck (52.), Ferhat Koc erhöhte nach Babayigt-Pass mit einem feinen Lupfer über den Torwart hinweg auf 4:1 (67.) und erzielte, von Babayigit freigespielt, auch das Tor zum Endstand (78.). Die Marburger konnten ihrem Keeper Felix Widdaschek danken, dass sie kein größeres Debakel erlebten. Schiedsrichterin Anke Gottfried hatte die Partie jederzeit im Griff.

SpVgg Wacker Frohnhausen – SSV Hatzbach 0:4 (0:1): „Mit neun Mann hast du halt keine Chance. Solche Undiszipliniertheiten kannst du dir nicht leisten, wenn du die Klasse halten willst. Mir tun nur die anderen Spieler leid, die sich 90 Minuten den Arsch aufreißen mussten, um die Niederlage in Grenzen zu halten. Ich denke, dass das Konsequenzen haben wird“, kommentierte Frohnhausens Sportlicher Leiter Frank Billib die beide Platzverweise, die sein Team in diesem „Sechs-Punkte-Spiel“ um alle Möglichkeiten brachten. Völlig überraschend für das Gros der Spieler, Trainer und die Zuschauer hielt Kevin Heyl in 32. Minute Serdal Ergin die Rote Karte vor die Nase. Billib hakte deshalb in der Pause beim Schiedsrichter nach. „Ergin und der Hatzbacher Hendrik Schmidt hätten sich beleidigt. Er habe aus den Augenwinkeln gesehen, dass die beiden aneinander geraten seien“, berichtet Billib über das Ergebnis seiner Befragung. Zu diesem Zeitpunkt lag die Heimelf schon zurück. Bereits in der 10. Minute hatte Nkrumah Mc Cain zugeschlagen, als die Wacker-Abwehr nach einer Ecke den Ball nicht geklärt bekam. Kurz nach der Pause wurde ein Hatzbacher im Strafraum gefoult und Florent Raishtaj erhöhte per Elfmeter (48.). Klar ersichtlich war der Grund für die Gelb/Rote Karte, mit der Riffat Adnam vom Platz geschickt wurde. Der Frohnhäuser wurde von hinten böse gefoult, beschwerte sich beim Übeltäter und schubste diesen obendrein (49.). Danach hatte Hatzbach leichtes Spiel. Dennie Losekam stand beim 0:4 nach einer Flanke am langen Pfosten blank (55.) und Erik Schrauf traf mit einem Schuss von der Strafraumgrenze zum Endstand (85.). Torwart Louis Exner verhinderte eine höhere Niederlage. „Er war unser bester Mann auf dem Platz“, so Frank Billib.

SG Rennertehausen/Battenfeld – SG Silberg/Eisenhausen mit 5:2 (2:0): Nach ausgeglichener Anfangsphase drückte die Heimelf ab Mitte der ersten Hälfte aufs Tempo und wurde belohnt, als Yannic Holzapfel nach einer Flanke von Fabian Hedderich per Kopf traf (23.). Marius Hirt baute nach Vorarbeit von David Blaumer den Vorsprung aus (35.). Nach Wiederanpfiff waren die Gastgeber noch nicht wieder wach, Till Schmidt nutzte dies zum Anschlusstreffer (47.). Doch die Antwort folgte prompt: Blaumer setzte einen Freistoß aus 25 Metern zum 3:1 in den Winkel (50.). Derselbe Spieler den Vorsprung auf 4:1 aus (58.). Siberg/Eisenhausens Sturmspitze Dominic Blöcher nutzte einen Ballverlust der Platzherren zwar zum erneuten Anschlusstreffer (78.), doch wieder folgte die Antwort der Gastgeber schnell: Francesco Deiana entschied mit seinem Tor nach Vorarbeit von Hirt das Match (82.).

SG Oberes Edertal – Gladenbacher SC 4:1 (3:0): Darin, dass der Sieg der Hausherren hochverdient, aber um ein Tor zu hoch ausgefallen war, herrschte in beiden Lagern Einigkeit. „Meine Mannschaft hat verstanden, dass es nun einmal so unglückliche Niederlagen gibt, wie unsere letzte Woche in Frohnhausen. Wir haben heute etwas gewagt, weil wir das einfach drin haben“, strahlte OE-Coach Oliver Sprang. „Alles Schlechte ist auch für etwas gut. Eine Niederlage würde irgendwann kommen“, wusste Gästetrainer Andreas Sinkel. Auf dem nassen und entsprechend rutschigen Rasen in Holzhausen legten die Gastgeber mächtig los. Ihr mit ganz viel Laufarbeit und Zweikampfstärke verbundenes Pressing setzte dem Ligaprimus zu. Die heimstarke SG ging nach einem Foul am Eduard Bartel durch Pascal Blanks verwandelten Strafstoß mit 1:0 in Führung (14.). Nur 120 Sekunden später staubte Bartel zum 2:0 ab. Der GSC wankte, fand aber nach 25 Minuten den Zugang zur Partie und drängte auf den Anschluss. In die Drangphase der Gäste startete Oberes Edertal einen feinen Gegenangriff. Alex Jung flankte präzise und Jonas Kleindopp traf zum 3:0 (37.). Bis dahin passte einfach alles bei den flinken und gedankenschnelleren Gastgebern. Mit Wiederbeginn übernahm Gladenbach das Kommando. Der 35-jährige Torwartroutinier Sebastian Wack im Kasten der SG musste mehrfach sein Können beweisen, war aber gegen den 1:3-Anschlusstreffer von Silas Barth machtlos (47.). 20 Minuten später flaute dann der Druck der Gladenbacher ab. Nach einem Missverständnis in der GSC-Deckung drückte Alessio Bonvino den Ball zur 4:1-Entscheidung über die Linie. „Unsere offensive und aggressive Spielweise war mutig. Sie hat sich bezahlt gemacht“, erklärte Oliver Sprang.

Maxim Sajzew trifft in Minute 94 zum Cappeler Ausgleich

FSV Cappel – BSF Richtsberg 1:1 (0:1): In der zerfahren ersten Hälfte des Stadtderbys kombinierten sich Ballsportfreunde immer wieder flott nach vorne. Dabei war Dennis Lepper stetiger Aktivposten der Richtsberger Offensive und war folglich auch der Schütze des 0:1. Ein Eckball der Cappler wurde zum Bumerang: Lepper bekam den Ball an der Mittellinie, enteilte seinen Gegenspielern und schob flach in die Ecke ein (42.). Die Heimelf zeigte nach dem Seitenwechsel sein wahres Gesicht und bestimmte das Geschehen gegen tief gestaffelte Gäste. Dabei musste der Gruppenliga-Absteiger einige brenzlige Situationen überstehen. Auf der Gegenseite sorgte Lepper weiter für Wirbel, seinem zweiten Streich stand der Querbalken im Weg (65.). Cappel rannte unermüdlich an, hatte durch Philip Naumann ordentliche Chancen und wurde ganz spät belohnt. In der vierten Minute der Nachspielzeit zog Maxim Sajzew von der Außenbahn nach innen, ließ zwei Gegenspieler ins Leere laufen und traf mit einem platzieren Flachschuss zum verdienten Remis.

FV Wehrda – VfL Dreihausen 2:0 (2:0): „Das war ein unverdienter Sieg und unsere schwächste Saisonleistung. Wir haben gerade die Laufbereitschaft und das nötige Zweikampfverhalten vermissen lassen“, gab Abteilungsleiter Stefan Clasani unumwunden zu. Statt einer Dreihäuser Halbzeitführung stellte Wehrda den Spielverlauf auf den Kopf. Nach Zuspiel von Lorenzo Sciolla zog Julian Kraus in die Mitte und schlenzte sehenswert in die Maschen (15.). Nach Eckball von Toni Gleisner stieg Muamer Alic am Höchsten und nickte ein (40.). Auf Seiten der Gäste hatte Anton Jencik Pech mit einem Schuss an den Außenpfosten. Die große Möglichkeit zum Anschluss vergab Timo Lorch: Der Angreifer setzte einen Strafstoß rechts am Kasten vorbei. Nach dem Seitentausch verwaltete Wehrda, die Gäste blieben glücklos.

Im Stenogramm

Aufrufe: 030.9.2019, 11:09 Uhr
Hinterländer AnzeigerAutor