2024-05-10T08:19:16.237Z

Spiel der Woche
– Foto: Sebastian J. Schwarz

Ein Strahlen im Tiefkühllager

Kreisliga B I: Thalfang/Berglicht unterliegt konterstarker SG Mittelmosel mit 1:2. Das macht besonders den Co-Trainer der Gäste froh. - VIDEOINTERVIEW

Die Thalfanger Serie hielt nicht an: Nach zuletzt vier Siegen aus den letzten fünf Partien hatte die Elf von Markus Stein diesmal nicht das bessere Ende für sich. Dagegen gelang den Mülheim-Braunebergern mit dem 2:1 im Hochwald ein Befreiungsschlag.

Beide Mannschaften hatten zuletzt unterschiedliche Tendenzen offenbart: Während Thalfang mit vier Siegen aus den letzten fünf Partien eine Positivserie zeigte, ging der Daumen bei den Gästen von der Mittelmosel nach drei Niederlagen aus den jüngsten fünf Partien nach unten. Doch diesmal sollte es anders kommen: Mit dem ersten Konter wurden die Hausherren kalt erwischt. Denn Pascal Thiel traf nach einer tollen Einzelleistung aus 14 Metern ins lange Eck – 0:1 (4.).

Fast das 0:3 durch unfassbar guten Drehschuss

Auch in den 20 Minuten danach agierte die Lokalelf auf dem Thalfanger Kunstrasen, wo Temperaturen wie in einem Tiefkühllager herrschten, nervös und leistete sich einige haarsträubende Fehlpässe. Einen dieser Aussetzer nutzte Mülheim-Brauneberg/Bernkastel-Kues zum zweiten Treffer, als Neuzugang Ramazan Kardas am linken Flügel drei Gegenspieler austanzte und John Ryan Schneider am zweiten Pfosten per Kopf zum 2:0 unter die Latte traf (15.). Eine Viertelstunde später hatte Thiel mit einem unfassbar guten Drehschuss das 3:0 auf dem Fuß, doch ein Thalfanger Abwehrspieler lenkte die Kugel noch gegen die Lattenoberkante. Erst danach wurden die Hausherren wach und erkannten ihre Chance. Florian Schmidt, der im Thalfanger Spiel der Dreh- und Angelpunkt war, brachte die Hoffnungen nach einem feinen Solo im zweiten Versuch zurück, als er aus Nahdistanz traf (36.). Noch vor der Pause hätte Kardas auf 3:1 erhöhen können, doch sein Schlenzer verfehlte das Ziel.


Baba Bah hat das 2:2 auf dem Fuß

Im zweiten Durchgang wurde Thalfang wie erwartet stärker, doch die starke Drangphase überstand Mülheim unbeschadet. Nach Kopfballablage von Michael Rienermann, der seine Torgefährlichkeit nur selten zeigte, scheiterte Tim Schiffels an Gästekeeper Dirk Schupraß (59.). Rienermann entwickelte insbesondere über die rechte Seite der Thalfanger enormen Druck, doch die Gäste verteidigten geschickt und hatten stets ein Bein dazwischen. Markus Stein, Trainer der Hausherren, brachte mit Baba Bah einen frischen Mann, und der besaß fünf Minuten nach seiner Hereinnahme die Chance zum 2:2, doch sein Schuss aus 18 Metern wurde an die Latte abgefälscht (73.). So wurden die letzten 15 Minuten zur Mülheimer Abwehrschlacht, denn Entlastung sah man bei den Gästen im zweiten Abschnitt fast gar nicht mehr. Dennoch hatte Thiel nach einem Konter die Möglichkeit zum 3:1. Ein Freistoß von Schmidt in der Nachspielzeit war dann die letzte Gelegenheit für die Gastgeber, der Partie wenigstens noch mal einen Touch von Glückseligkeit zu geben, doch es blieb beim 2:1 für die Gäste, die mit dem vierten Saisonsieg die Abstiegszone marginal hinter sich lassen.

SG-Thalfang-Trainer Markus Stein:

Für den beruflich in Osnabrück weilenden Coach Björn Matzat war Co-Trainer Roland Fuhr eingesprungen und der strahlte nach 90 intensiven Minuten übers ganze Gesicht. „Wir haben defensiver gespielt, mit einfachen Bällen agiert und auf Konter gesetzt. Diese Taktik ist über weite Strecken aufgegangen. Natürlich hatten wir in der zweiten Halbzeit Probleme mit fünf Leuten aus der zweiten Mannschaft. Doch der Einsatz aller Spieler war super, wir haben das Zentrum zugemacht und Thalfang nur wenige Torchancen gestattet. Wir haben eine gute Leitung gezeigt.“ Markus Stein, Trainer der Hochwälder, betonte, dass „die Niederlage extrem bitter war und wir in der ersten Halbzeit weit entfernt von den Leistungen der letzten Wochen waren. In der zweiten Halbzeit wurde es dann deutlich besser, doch im letzten Drittel waren wir zu ungefährlich und nicht durchschlagskräftig genug. So haben wir die hundertprozentigen Torchancen dann nicht mehr gehabt. Der Sieg von Mülheim-Brauneberg ist aber verdient.“

Aufrufe: 010.11.2019, 18:36 Uhr
Lutz SchinköthAutor