2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
– Foto: Volkhard Patten

»Schippe drauflegen, dann klappt es«

GL FFM OST: +++ Sportfreunde Oberau wollen sich als Aufsteiger in Gruppenliga Frankfurt Ost bewähren / Fischers Ausfall mit verschiedenen Systemen kompensieren +++

Oberau. In der Fußball-Gruppenliga Frankfurt Ost ist der heimische Fußballkreis ab der kommenden Spielzeit wieder mit zwei Mannschaften vertreten. Kreisoberliga-Meister und Aufsteiger Sportfreunde Oberau ist nach einigen Jahren Abstinenz wieder in die Gruppenliga zurückgekehrt und wird alles dransetzen, dass es kein kurzfristiges Intermezzo wird. Als Aufsteiger kann das Saisonziel natürlich nur Klassenerhalt heißen. Kein unmögliches aber auch kein leichtes Unterfangen, zumal die Kenner der Gruppenliga-Szene prognostizieren, dass diese Spielklasse in der neuen Spielzeit stärker besetzt ist als in der abgelaufenen Saison. In der letzten Meistersaison kassierten die Oberauer in 30 Ligaspielen gerade einmal eine Niederlage (1:2 zu Hause gegen die FSG Ober-Schmitten/Eichelsdorf). An das Verlieren von Spielen wird man sich im Altenstädter Ortsteil erst einmal wieder gewöhnen müssen.

Das Abenteuer Gruppenliga beginnt für die Elf um das Trainerduo Thomas Geier/Ralph Rackensperger am Sonntag mit einem Auswärtsspiel bei Türk Gücü Hanau, dem Tabellenfünften der abgelaufenen Spielzeit. Auch wenn man im Lager des türkischen Klubs mit einer annähernd guten Platzierung in der neuen Spielzeit nicht rechnet, so ist dieses Saisonauftaktspiel dann doch gleich mal eine echte Standortbestimmung für die Oberauer, bei denen sich nach dem Aufstieg natürlich auch in personeller Hinsicht Veränderungen ergeben haben.

Zwei Rückkehrer

Aus dem festen Stamm der ersten Mannschaft haben eigentlich nur zwei Spieler den Verein verlassen. Neben Alexander Deutschmann (Viktoria Heldenbergen) ist dies noch Jonathan Preußer, der zum FC Alemannia Gedern gewechselt ist. Neben zahlreichen Spielern aus der eigenen Jugend zählt auch ein Rückkehrer zukünftig zum Oberauer Kader. Die Rede ist von Kevin Kuhl, der als Ex-Spieler des SC Viktoria Nidda immerhin Verbandsliga-Erfahrung mitbringt und nach einem Jahr beim letztjährigen Ligakonkurrenten SV Seemental wieder zu seinem Ausbildungsverein zurückgekehrt ist. Kevin Kuhl gehört mit seinen knapp 26 Lenzen fast schon zu den Routiniers in der im Schnitt sehr jungen Mannschaft der Sportfreunde und ist nach Mitteilung von Coach Ralph Rackensperger schnell wieder „zu Hause“ angekommen. „Der Kevin spielt bei uns auf der Sechserposition. Er ist ein sehr ballsicherer und mannschaftsdienlicher Spieler, der unserer doch sehr jungen Abwehr noch mehr Stabilität geben wird“, teilte Rackensperger mit.

Vom SV Seemental kommt auch Paul Kipper, ein dynamischer und technisch versierter Außenbahnspieler, der das Angriffsspiel beleben soll. Von auswärtigen Vereinen haben zudem Ole Schäfer (FC Erlensee) und Rene Becker (A-Jugend SG Bruchköbel) den Weg nach Oberau gefunden. Zwei noch ganz junge Spieler, die in der Jugend höherklassig gespielt haben und somit gut ausgebildet wurden. Ole Schäfer (Jahrgang 1998) war mit dem FC Erlensee in der Hessenliga zu Hause. Rackensperger charakterisiert den gebürtigen Rohrbacher als „schnellen und dribbelstarken Spieler, der vor allem sehr flexibel einsetzbar ist“. Rackensperger kann sich durchaus vorstellen, dass Schäfer seine Stärken auch auf einer defensiven Außenbahnposition ausspielen kann. Mit Rene Becker (Jahrgang 2000) ist ein Oberauer Eigengewächs in den Altenstädter Stadtteil zurückgekehrt. Was Rackensperger an ihm vor allem schätzt „ist seine Zweikampfstärke und Schnelligkeit“. Aus Sicht von Rackensperger „ein echter Gewinn“.

Was die Sportfreunde schon in der abgelaufenen Meistersaison der Kreisoberliga Büdingen ausgezeichnet hat, war das kompakte Auftreten im Abwehrbereich. Keine Selbstverständlichkeit, wenn man bedenkt, dass der Meister mit Sicherheit die jüngste Abwehr im Büdinger Oberhaus stellte. In 30 Ligaspielen kassierten die Oberauer gerade einmal 20 Gegentreffer. „Und da waren gefühlt 10 Elfer dabei“, ergänzt Coach Ralph Rackensperger. Der Oberauer weiß aus der abgelaufenen Saison: „Aus dem Spiel heraus haben wir wenig zugelassen und sind wir schwer zu bezwingen“. Nun, eine Klasse höher warten jetzt Mannschaften anderen Kalibers und auch der Trainer ist sich im Klaren darüber, „dass die Gruppenliga in dieser Saison stärker eingestuft werden muss als noch im letzten Jahr“, als 34 Punkte reichten, um die Klasse zu halten.

18 Spieler umfasst der Oberauer Gruppenliga-Kader. Gestandene Spieler, wie etwa ein Sven Hassler, sollen die jungen Spieler führen und dabei ihre schon höherklassig gemachten Erfahrungen mit einbringen.

Goalgetter noch verletzt

Auf den langzeitverletzten Goalgetter Maximilian Fischer (Schultereckgelenk), der im Meisterjahr 37 Tore erzielte, müssen die Grün-Weißen noch verzichten. Ein Ausfall, der natürlich weh tut und der das Trainerduo dazu veranlasste, am Spielsystem ein wenig zu basteln.

„Maxi Fischer ist der typische Mittelstürmer, der aktuell nicht zur Verfügung steht. Durch seinen Ausfall werden wir gezwungen, nach vorne flexibler zu agieren. Es gibt verschiedene Systeme, die wir spielen können“, erklärt Rackensperger.

Fischer wird noch einige Zeit fehlen, doch steht mit Vincent Tessin ein anderer Spieler nach seiner schweren Kreuzbandverletzung wieder zur Verfügung. Ein guter Saisonstart wäre für das angestrebte Saisonziel Klassenerhalt natürlich sehr förderlich. Die Tatsache, dass nach dem Auftaktspiel bei Türk Gücü Hanau dann gleich drei Heimspiele in Folge anstehen, spielt den Sportfreunden womöglich in die Karten. Nach etwas zähem Beginn war man mit dem Verlauf der Vorbereitung in den letzten Wochen dann doch zufrieden. „Ich denke, die Mannschaft befindet sich auf einem guten Weg und ist in der Lage, die Klasse zu halten“, so Rackensperger, der abschließend noch anmerkte: „Wenn alle eine Schippe drauflegen, dann wird es schon klappen“.



Aufrufe: 02.8.2019, 11:08 Uhr
Kreis-AnzeigerAutor