Lange Anreise, lange Gesichter

. SV Rott — Siegburg 04 5:1 (2:0). Der beschauliche Ort Rott nahe der belgischen Grenze sollte keine Reise wert sein für die Mittelrheinliga-Fußballer des Siegburger SV 04. Mit einem 1:5 im Gepäck musste der Tabellenführer die 111 Kilometer lange Heimreise antreten und ist damit bereits in der ersten Runde aus dem Verbandspokal ausgeschieden. „Bis auf unseren Keeper Kevin Mörs haben heute alle Spieler versagt”, sagte ein tief enttäuschter Kinan Moukhmalji. In puncto Einstellung, Laufbereitschaft und Zweikampfverhalten sei man dem Gegner „deutlich unterlegen” gewesen, bilanzierte der Siegburger Trainer.

Hinzu kamen ungewohnt viele individuelle Fehler, die der Landesligist (Staffel 2) am Rande der Eifel gnadenlos bestrafte. „Die ersten zwei Gegentore schießen wir uns quasi selbst rein”, kommentierte Moukhmalji die beiden Rotter Treffer durch Nedim Basic (35.) und Julius Lammenett (45.). Kurz nach der Pause blitzte die individuelle Klasse des Favoriten dann einmal auf: Fabian Welt bediente Julian Fälber und der SSV-Angreifer vollstreckte zum 1:2 (48.). Wer nun auf eine Fortsetzung der Aufholjagd hoffte, wurde bitter enttäuscht. Denn prompt im Gegenzug stellte Lammenett den alten Abstand wieder her. Mit den beiden weiteren Gegentreffern durch Keita Ato (71.) und Avdo Iljazovic (88.) waren die 04er am Ende sogar noch gut bedient.

1. FC Spich — SG Köln-Worringen 4:0 (1:0). Der 1. FC Spich darf weiter vom großen Los träumen. Dank eines 4:0-Erfolgs über die SG Köln-Worringen (Bezirksliga 1) zog man in die zweite Runde ein. In einer umkämpften ersten Halbzeit war es Gaetano Pettineo, der den Bezirksligisten aus dem Rhein-Sieg-Kreis auf die Siegerstraße brachte: Nach einem langen Einwurf in den Worringer Strafraum drosch der 27-Jährige die Kugel aus der Drehung sehenswert unter die Latte — 1:0 (34.).

Nach dem Wechsel sollte der Plan von Trainer Ralf Jauernick voll aufgehen: Anstatt die Führung zu verwalten, störte die Heimelf den Worringer Spielaufbau schon tief in der gegnerischen Hälfte. Die Folge waren zahlreiche Ballgewinne — und zwei davon sollten prompt zu Toren führen: Erst war Tim-Alexander Klein zur Stelle (49.) und nur sechs Minuten später David Hahn (HE). Den Schlusspunkt setzte Klein (90.). „Die zweite Halbzeit ging klar an uns”, sagte Jauernick, „deshalb geht der Sieg auch völlig in Ordnung.” Das sahen die knapp 300 Zuschauer im Spicher Waldstadion offenbar genauso und verabschiedeten ihre Mannschaft mit großem Applaus.

SV Bergheim — FC Heinsberg-Lieck 2:1 (1:1, 0:0) n. V. „Wir haben es unnötig spannend gemacht”, brachte es der Bergheimer Trainer Marco Walbröl hinterher auf den Punkt. Während der Bezirksligist eine Fülle von Chancen liegen ließ, nutzte der A-Ligist aus dem Kreis Heinsberg seine einzige echte Torchance zum späten Ausgleich: In der 90. Minute war es Thomas Joschko, der den SVB im Anschluss an einen Eckball mitten ins Mark traf und den Underdog somit in die Verlängerung rettete. Julian Berges hatte die Bergheimer nach einem an Pierre Mohr verursachten Foulelfmeter in Führung gebracht (50.), ehe sein Teamkollege Timo Baumgarten nach einer Notbremse Rot sah (86.).

Doch selbst in Unterzahl war Bergheim das spielbestimmende Team. Nur wenige Sekunden nach Anpfiff der Verlängerung markierte Adam Abdou nach feinem Pass von André Nagel die erneute Führung für den SVB — und diesmal sollte sie bis zum Schluss Bestand haben.