2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Torszene: Der Bernauer Damir Coric (am Ball) vor dem Klosterfelder Torhüter Dennis Tietz. Mathias Klotsche (links) schaut sich die Situation aus nächster Nähe an.  ©Dirk Schaal
Torszene: Der Bernauer Damir Coric (am Ball) vor dem Klosterfelder Torhüter Dennis Tietz. Mathias Klotsche (links) schaut sich die Situation aus nächster Nähe an. ©Dirk Schaal

Verdient für Klosterfelde, verdient für Bernau

Union gewinnt das Barnim-Derby der Brandenburgliga gegen den FSV.

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Eine Frage blieb nach dem Derby unbeantwortet: "Warum gewinnt Union Klosterfelde immer, wenn die kaum Spieler haben?" Zumindest machte diese Frage bei einigen unbeteiligten Zuschauern die Runde.

Zerfahren begann die Partie unter der stolzen Kulisse von knapp mehr als 420 Zuschauern. Zu sehen bekamen sie zunächst nicht den erwarteten schönen Fußball. Sehr defensiv, mit Fünferkette, hatte Gerd Pröger die Hausherren aufgestellt, den vielen Spielerausfällen geschuldet, wie er begründete. Diese Defensive stand felsenfest, sodass die ligaweit gefürchteten Tempogegenstöße der Bernauer zumeist an einer kompakten Mauer verpufften. Aus Standards entwickelte sich einige Torgefahr, am Anfang meist für die Bernauer.

Zu früh gefreut

Nach 25 Minuten drehten die Bernauer schon jubelnd ab, nachdem Justin Pehl sich auf links durchsetzten konnte und Georg Machut vorm Union-Tor den Ball zu Kim Schwager beförderte und der aus fünf Meter frei ins Tor schoss. Abseits erkannte der Schiedsrichterassistent und erntete, wie auch in einer anderen Aktion, den Zorn aller FSV-Anhänger. "Ich stand genau richtig und konnte die Situation genau einsehen", erklärte Patric Schwarz.

Bei einem Schuss von Damir Coric aus 25 Metern musste Union-Torhüter Dennis Tietz blitzschnell in die Ecke abtauchen, denn der gefährliche Aufsetzer hätte genau gepasst (35.). Auf der anderen Seite verfehlte nach Konter ein Schlenzer von Lukas Bianchini knapp das Ziel (37.). Nach einer unglücklichen Aktion des FSV-Keeper Glenn Böhme, der den Ball nicht weit genug ins Spielfeld bringen konnte, wusste sich Marinko Becke nicht anders zu helfen, als Bianchini unfair vom Ball zu trennen. Den Freistoß aus etwa 20 Metern zentraler Position zirkelte Alexander Kraatz an der Mauer vorbei zum 1:0 (40.). Fast die gleich Position hatte drei Minuten später ein Freistoß auf der Gegenseite, doch Coric traf nur die Mauer, der Nachschuss von Schwager ging in Richtung flammender Sonnenuntergang.

Führung für die Gastgeber

Nach dem Wechsel dauerte es lange bis zur ersten Toraktion. Becke brachte einen Freistoß aufs Tor, Tietz musste sich mächtig strecken (53.). Doch schon kurz darauf gab es direkt vorm Klosterfelder Tor Abstimmungsprobleme zwischen Tietz und seinen Vorderleuten. Das Ergebnis war, dass Becke den Ball genau vor seine Füße bekam und aus drei Metern völlig freistehend das Leder zum 1:1 über die Linie befördern konnte (54.). Jetzt war Tempo und Stimmung im Spiel, leider bald auch zu viel. Spielertrauben und Gerangel auf dem Platz sowie Zuschauer, die dem gut leitendem Schiedsrichtergespann zumindest verbal an die Gurgel wollten.

Blut floss dann auch, das war aber einem Zweikampf geschuldet, bei dem Felix Klaka unbeabsichtigt einen Ellenbogen an den Kopf und mit Verband zu Ende spielen konnte. Ein Freistoß brachte dann auch das 2:1 für die Gastgeber. Erneut war es Kraatz, erneut aus etwa 20 Metern zentral und erneut zirkelte er das Leder an der Mauer vorbei (68.). Kurz darauf traf der Klosterfelder Jerome Ehweiner nur den Pfosten. Bernau drückte nun, nach Gelb-Rot für Kraatz sogar in Überzahl, doch das bot den Hausherren Raum zum Kontern.

Nowark tanzt FSV-Abwehr aus

Nachdem Steven Nowark aus guter Position nicht das 3:1 erzielen konnte, machte er es zwei Minuten später besser. Gleich drei Bernauer wollten ihn bei seinem Sturmlauf bremsen, alle drei umkurvte er elegant und ließ auch Böhme bei seinem Schuss aus zehn Metern keine Chance zum Eingreifen (80.). Coric bot sich nach Ecke am langen Pfosten noch die Chance zum Anschlusstreffer, doch er verpasste um Haaresbreite mit dem Kopf (85.).

Gerd Pröger nach dem Spiel: "Ich denke, wir haben verdient gewonnen, weil wir unsere Chancenvorteile konsequent genutzt haben. Aufgrund vieler Ausfälle haben wir tiefer als sonst gestanden. Das war genau die richtige Taktik in diesem Spiel." Christian Städing, FSV-Trainer, meinte: "Wir haben hier heute verdient verloren. Wir wussten, dass es schwer werden wird, wir sind zu keiner Zeit richtig in das Spiel gekommen".

Alle Daten und Fakten zum Match und die Wahl zum Mann des Tages: Spielbericht

Aufrufe: 029.4.2019, 07:53 Uhr
MOZ.de / Dirk SchaalAutor