2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
In der A-Klasse West kämpfen der SC Katzdorf II (in Grün) und der SC Weinberg Schwandorf (in Weiß) um den zweiten Tabellenplatz und die Aufstiegsrelegation.  Foto: C. Allacher
In der A-Klasse West kämpfen der SC Katzdorf II (in Grün) und der SC Weinberg Schwandorf (in Weiß) um den zweiten Tabellenplatz und die Aufstiegsrelegation. Foto: C. Allacher

Im Fußballkreis geht es nun ums Ganze

So spannend war es am letzten Spieltag selten: In Kreisliga, Kreis- und A-Klassen könnte es verrückte Konstellationen geben.

Völlig kurios könnte es in den Kreisklassen Nord und Süd werden. Drei Mannschaften kämpfen in ersterer noch um die Meisterschaft, in der Süd-Staffel wollen fünf Teams dem Abstieg entkommen. Möglicherweise müssen nächste Woche mehrere Entscheidungsspiele angesetzt werden.

In der Kreisliga West sind bereits am vergangenen Wochenende einige Entscheidungen gefallen. Durch den 3:0-Heimsieg gegen den TSV Nittenau wird der SC Ettmannsdorf II in der Relegation um den Bezirksliga-Aufstieg spielen. Erster Gegner wird dort voraussichtlich der SSV Paulsdorf sein. Zudem hatten am Sonntag zwei weitere Mannschaften Grund zur Freude, denn der
1. FC Neunburg und die SG Gleiritsch/Trausnitz sicherten sich vorzeitig den Klassenerhalt. Drei Mannschaften sind übrig geblieben, die den direkten Abstieg vermeiden wollen. Unter Zugzwang ist der Tabellenvorletzte 1. FC Rötz (27 Punkte), der das Sechs-Punkte-Spiel beim SC Kleinwinklarn (27) mit 2:3 verlor. Dadurch spricht der direkte Vergleich für den Sportclub. Rötz-Coach Jürgen Meixensperger war nach der Partie natürlich bedient: „Die Leistung in der zweiten Halbzeit war völlig indiskutabel.“ Mit einem Sieg hätte der ehemalige Bezirksoberligist alle Karten in der Hand gehabt, so ist er jetzt auf Schützenhilfe der anderen Vereine angewiesen. „Zuerst müssen wir selbst unsere Hausaufgaben machen. Wenn wir gegen Gleiritsch/Trausnitz verlieren sollten, ist das der direkte Abstieg“, sagt Meixensperger. Ein Abstieg wäre ein „Worst-Case“. Dass das ausgerechnet im Jubiläumsjahr – der Verein feiert im Juni sein 100-jähriges Bestehen – passieren kann, ist besonders bitter.

Sollte es soweit kommen, sind nach Meinung von Meixensperger nicht die Leistungen in den letzten Wochen Schuld: „Wir haben seit der Winterpause nur zwei Spiele verloren – das ist in Ordnung. Die entscheidenden Punkte haben wir von September bis November liegen lassen.“ Mit dem „Worst-Case“ will man sich aber nicht zu sehr beschäftigen, denn die volle Konzentration gilt dem Finale am Sonntag.

Positiver ist die Stimmung beim SC Kleinwinklarn, denn durch den 3:2-Last-Minute-Erfolg gegen Rötz hat der Sportclub noch Chancen auf den direkten Klassenerhalt. Bei einem Sieg in Tännesberg wäre zumindest die Relegation sicher. Zwar muss Spielertrainer Markus Rüdiger mit Tobias Leitl, Marco De Giorgi und Sascha Schmidbauer auf drei Stützen verzichten, dennoch steckt er den Kopf nicht in den Sand: „Das Spiel gegen Rötz hat uns gezeigt, dass uns das noch enger zusammenrücken lässt. Jetzt haben wir uns das Finale erarbeitet, da wollen wir das große Ziel erreichen.“ Natürlich erwartet er von seiner Truppe absoluten Einsatz, er weiß aber auch, dass es keiner gesonderten Motivation bedarf. „Wir wollen die Euphorie nach dem Derbysieg mit nach Tännesberg nehmen und mit Selbstvertrauen auftreten. Dann traue ich uns auch einen Sieg zu“, sagt Rüdiger. Der Sportclub muss dann aber abwägen, wie viel Risiko er geht: Gewinnt er das Gastspiel nicht und siegt Rötz im Heimspiel, wäre Kleinwinklarn wiederum abgestiegen.



Der Börner-Elf reicht ein Punkt
Der direkte Absturz droht auch dem 1.FC Schmidgaden (29). Soweit käme es dann, wenn der Bezirksliga-Absteiger sein Spiel in Neukirchen-Balbini verliert und die anderen beiden Kontrahenten ihre Duelle gewinnen. Holt die Mannschaft von Gordon Börner einen Punkt, würde das zum direkten Klassenerhalt reichen – denn der direkte Vergleich spricht jeweils für Schmidgaden. Doch wie konnte es beim FCS überhaupt soweit kommen? Schließlich stand er zur Winterpause auf dem vierten (!) Rang – mit Kontakt zum Aufstiegsrelegationsplatz. Doch seitdem kam nur ein einziger Punkt dazu, deshalb befindet sich der FC im freien Fall. „Seit der Wintervorbereitung haben wir mit extremen Personalengpässen zu kämpfen – in erster Linie aufgrund von Verletzungen. Wenn du dann so einbrichst, ist das irgendwann sicherlich auch eine Kopfsache“, sagt Börner. Die Aufgabe in Neukirchen-Balbini werde zwar schwer, aber nicht unmöglich, denn dem FC ist nicht entgangen, dass die SpVgg seit der Winterpause auch nur fünf Punkte eingefahren hat.

Die SG Silbersee (56.) führt die Tabelle in der Kreisklasse Nord nach dem 9:1-Kantersieg gegen Pfreimd II weiterhin an – geändert hat sich dadurch aber nichts, denn auch die SG Niedermurach/Pertolzhofen (53) und der TV Nabburg (53) blieben dem Spitzenreiter auf den Fersen. Auch wenn Spielleiter Ludwig Held nun sämtliche Konstellationen durchspielen muss, muss man ihn für die Spielplanung beglückwünschen, denn besser könnte es in keinem Drehbuch stehen. Am Sonntag muss Spitzenreiter Silbersee zum Verfolger nach Pertolzhofen. Ein Unentschieden würde der SGS zur Meisterschaft reichen. Das wiederum wird für die Gastgeber zu wenig sein, denn Nabburg peilt bei der SpVgg Schönseer Land den zehnten Sieg in Folge an. In diesem Fall stünde Niedermurach/Pertolzhofen mit leeren Händen da. Gewinnt die SG allerdings das Spitzenspiel und siegt Nabburg in Dietersdorf, haben alle drei Kontrahenten 56 Punkte auf dem Konto – dann braucht es zwei Entscheidungsspiele, um den Meister zu ermitteln. Gewinnt Silbersee, verliert Nabburg und siegt der Tabellenvierte SV Haselbach (50) in Diendorf, stehen drei Mannschaften punktgleich auf Platz zwei. Die Folge: zwei Entscheidungsspiele um die Relegation.

Im Abstiegskampf ist es etwas einfacher zu durchblicken. Wenn die DJK Dürnsricht-Wolfring (22) gegen den Namensvetter aus Weihern/Stein (18) gewinnt, ist sie gerettet. Verliert sie, droht die Relegation – je nachdem, wie der FC Wernberg II (21) in Pfreimd abschneidet. Für Weihern/Stein ist die Ausgangssituation klar: Nur mit einem Sieg gibt es noch Chancen auf die Relegation – sofern Wernberg II in Pfreimd verliert; auch dann müsste im direkten Duell die Entscheidung fallen.

Was ist in der Kreisklasse Nord der Aufstiegskampf ist, ist in der Süd-Gruppe der Kampf gegen den Abstieg. Hier streiten fünf Teams, die alle nur durch zwei Punkte getrennt sind, um drei Plätze. Im direkten Duell stehen sich der VfB Wetterfeld (29) und der SV Atzenzell-Sattelbogen (31) gegenüber. Die SG Regental (31, in Schorndorf) und die DJK Rettenbach (31, in Stamsried) brauchen genauso wie der SV Fischbach (30) einen Sieg, um doch noch das rettende Ufer zu erreichen. Auf dem Papier hat Letzterer die schwerste Aufgabe, denn das Team von Andreas Miksch empfängt den SV Alten-/Neuenschwand. Auf Gastgeschenke kann der SVF aber nicht hoffen, denn der SVAN kämpft selbst um die Aufstiegsrelegation. Ein Punkt liegt er momentan vor dem SV Leonberg, mit einem Sieg in Fischbach wäre Platz zwei sicher, die Hausherren wären – je nach dem Ergebnis in Wetterfeld – unter Umständen abgestiegen.


Der SV Leonberg braucht Geduld
Natürlich geht der Tabellenzweite hochmotiviert ins Nachbarschaftsduell, der sportliche Leiter Matthias Götz warnt jedoch: „Auch wenn der SV Fischbach um den Ligaverbleib kämpft, dürfen wir sie keinesfalls unterschätzen; sie haben sich aufgrund verschiedener Faktoren öfter unter Wert verkauft.“ Die Partie wird dadurch nicht leichter, dass der Nachbar die Punkte ebenso nötig braucht. Timo Duscher wird im Derby wohl ausfallen, stattdessen kehrt Tomasz Fedyk ins Team zurück. Kontrahent Leonberg ist zeitgleich in Michelsneukirchen gefordert. Trainer André Schille will dort – wie auch in den letzten drei Spielen – den Grundstein durch eine stabile Defensivleistung legen: „Wir müssen weiterhin kompakt sein, in der Offensive aber unsere Chancen besser nutzen. Wichtig wird es vor allem aber auch sein, dass wir geduldig sind.“ Ein großer Pluspunkt sei auch die Fitness seiner Spieler – diese hätte in den letzten Wochen oftmals den Ausschlag gegeben. Während des eigenen Spiels informieren sich die SV-Verantwortlichen auch, was in Fischbach passiert.

In der A-Klasse West ist noch offen, wer in die Aufstiegsrelegation geht. Hier kämpfen der SC Weinberg Schwandorf und der SC Katzdorf II. Die besseren Karten hat Weinberg, denn mit einem Sieg in Saltendorf wäre das Etappenziel erreicht. Aber der SC sollte gewarnt sein, denn der FCS trotzte zuletzt dem SC Kreith/Pittersberg ein 0:0 ab. Zeitgleich will der SC Katzdorf II im Derby beim FC Maxhütte-Haidhof gewinnen; wenn dies nicht gelingt, sind die Chancen der Bezirksliga-Reserve sowieso gleich Null. Absteigen wird voraussichtlich der SC Teublitz – es sei denn, er punktet beim Meister DJK Steinberg.

In der A-Klasse Mitte hat der SV Seebarn im Spitzenspiel gegen die DJK Arrach (3:0) einen großen Schritt in Richtung Meisterschaft gemacht, doch ein Punkt fehlt den Gelb-Schwarzen noch zum großen Wurf. Diesen will die Mannschaft von Thomas Voith beim TSV Nittenau II einfahren. Konkurrent Arrach kämpft beim TB Roding II um die theoretische Chance auf ein Entscheidungsspiel; soweit kommt es nur, wenn der SVS verlieren sollte.

Aufrufe: 017.5.2019, 15:00 Uhr
gtzAutor