Zuhause ausgekontert

Doch unterkiegenlassen wollte sich bei den Alzeyern, die wieder einmal ihre huntdertprozentigen Torchancen nicht nutzten, keiner. ,,Es sind noch 15 Punkte zu vergeben", meinte Keeper Jens Maaß, ,,erst dann wird abgerechnet". Das Spiel hatte mit einer zehnminütigen Verspätung begonnen, weil beide Teams in roten Trikots aufgelaufen waren und sich die RWO-Spieler in der Kabine noch einmal umkleiden mussten. Als Schiedsrichter Marius Genzler aus Stromberg die Partie schließlich anpfiff, schienen beide Mannschaften zu glauben, die verlorene Zeit aufholen zu müssen. Während die Alzeyer in ihrem typischen Kombinationsspiel ihr Heil suchten, verlegten sich die Gäste aufs Kontern, und das machte sie jederzeit gefährlich. Die erste klare Möglichkeit hatten aber RWO in Form von Sabri Abichou. Doch der Winkel für den Flachschuss war einfach zu Spitze als dass der Ball für den Altleininger Torwart André Lacroix ein Problem dargestellt hätte (5.) . Eine Minute später war es dann Björn Grimm, der nach einem Zuspiel von Vllaznim Dautaj den Ball neben den Kasten setzte. Dann kamen die Altleiniger - und wie. In allerhöchste Not rettete Innenverteidiger Lukasz Dreger gegen Angreifer Patrick Coenen mit einem Flugkopfball. Und mit der folgenden, trickreich ausgeführten Ecke hätten die Tus-Spieler fast noch einmal die RWO-Abwehr aus der Ordnung gebracht.

Riesenchancen nicht genutzt

In der Folge schafften es die Rot-Weißen, etwas mehr Kontrolle über die Partie zu bekommen, ohne aber wirklich zu Möglichkeiten zu kommen. Und mit vermeidbaren Fehlpässen wurde immer wieder der eigene Spielfluss gestört. So dauerte es bis zur 25. Minute bis die rund 180 Zuschauer im Wartbergstadion zum ersten Mal den Torjubel auf den Lippen hatten. Doch den platzierten Kopfball von Philip Wesner holte Lacroix mit einer sensationellen Parade noch aus dem Winkel. Es war nicht die einzige Großchance, die der Altleiniger Kapitän zunichte machte. Doch als nach einem Steilpass in der 34. Minute Wesner alleine auf ihn zukam, war auch er machtlos. Ebenso wie auf der Gegenseite Jens Maaß, der bei den Altleininger Kontertoren keine wirkliche Chance zum Eingreifen bekam. ,,Wir waren hier eigentlich die bessere Mannschaft, haben aber wieder unsere Großchancen nicht genutzt", haderte Winsi mit Blick auf drei hundertprozentige Möglichkeiten, die Dautaj diesmal liegen ließ. ,,60 Minuten haben wir das eigentlich ganz gut gemacht." Aber 30 Minuten dann eben nicht mehr so, und dass die RWO-Verteidigung die Konter der Gäste nie ganz unterbinden konnte, brachte letztlich die Entscheidung.

RWO Alzey: Maaß - Winsi, Hornung, Dreger, Hoengen - Wesner (66. Wissmann), Erhardt, Ghoul (69. Jakob), Grimm - Dautaj, Abichou.