2024-05-10T08:19:16.237Z

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Der Kampf gegen den Abstieg hat nun begonnen: Landesligist RWO Alzey ist in die Vorbereitung gestartet. F: Wolff
Der Kampf gegen den Abstieg hat nun begonnen: Landesligist RWO Alzey ist in die Vorbereitung gestartet. F: Wolff

Überraschungsgäste aus der Flüchtlingsunterkunft

Trainingsauftakt des Landesliga-Teams lockt auch einige Kicker aus Syrien an den Wartberg

Alzey. Da staunten Johann Pauly, Sascha Winsi und Frank Reichert nicht schlecht: Pünktlich zum Trainingsauftakt nach der Winterpause hatten sich nicht nur die Fußballer der SG RWO Alzey auf dem Kunstrasen am Wartbergstadion eingefunden. Auch drei syrische Flüchtlinge standen plötzlich am Platz, den Ausdruck der RWO-Hompage in der Hand, und fragten, ob sie mitmachen könnten. Einer hatte bereits seine Sportschuhe und einen Trainingsanzug in der Plastiktüte dabei. RWO-Vize Pauly begleitete die Bilal Kalil in die Kabine, während RWO-Coach Winsi und sein Co. Reichert zunächst einmal Alter und Spielposition des ,,Neuzugangs" von seinen Begleitern in Erfahrung brachten.

Ob Kalil, der 20-jährige Linksverteidiger, dem Fußball-Landesligisten weiterhelfen kann, davon ist Winsi zwar noch nicht überzeugt, ,,aber vielleicht kann er ja irgendwann in der Zweiten Mannschaft mitspielen". Dass er schon mal gespielt hat, war dem jungen Mann anzumerken. Wichtiger, als dass er sich da eine Verstärkung an Land gezogen hat, war für Winsi ohnehin des Menschliche an der Sache. ,,Wo kannst du besser integrieren, als im Sport", lautet seine rhetorische Frage.

Gemeinsam mit den Landesliga-Spielern absolvierte der junge Syrer in den ersten beiden Einheiten vornehmlich Laufarbeit, auch wenn bei einigen Übungen der Ball nicht fehlen durfte. Abwechslungsreich sollen die Übungen sein, mit Spaß die Grundlagen für die Saison erarbeitet werden. Bei allerdings nicht ganz einfachen Bedingungen: Denn viel Arbeit mit dem Ball lässt der mit einer kleinen Schneedecke überzogene Kunstrasen am Wartberg nicht zu. Und auf dem Hartplatz, auf dem die Mannschaft Teile ihrer zweiten Trainingseinheit absolvierte, muss man sich auch vorsehen, weil recht uneben ist. Zu dieser zweiten Einheit hatten sich auch die beiden anderen Syrer in Sportkleidung eingefunden. Doch auch sie dürften den Alzeyern beim Kampf um den Klassenerhalt keine wirkliche Hilfe sein.

Einer, der da schon mehr infrage kommt, ist Kevin Boos. Doch dafür muss dessen Knie erst einmal wieder für längere Zeit belastbar sein. ,,Die erste Einheit hat er gut weggesteckt, in der zweiten sehr dosiert mitgemacht", hegt Winsi Hoffnung, dass der Mittelfeldmann doch demnächst wieder zur Verfügung steht. ,,Kevin hat jetzt lange genug Muskelaufbau betrieben. Jetzt wird es Zeit, dass er auch wieder ein bisschen Fußball spielt. Er will es ja auch so", sieht der RWO-Coach seinen Schützling auf dem Weg der Besserung. Beim ersten Testspiel am Samstag um 15 Uhr in Alsenztal ist geplant, Boos erst einmal eine knappe halbe Stunde auf Feld zu schicken, ,,um zu schauen, wie es mit dem Knie im Wettkampf klappt". Ob das Spiel in Alsenz aber überhaupt stattfinden kann, ist noch fraglich, schließlich ist ja auch der Alzeyer-Kunstrasen mit einer leichten Schneeschicht nur bedingt bespielbar. ,,Wir werden kurzfristig entscheiden, ob es Sinn macht, oder nicht", gibt sich Winsi ganz entspannt. Schließlich haben die Alzeyer in der Wintervorbereitung genügend Testspiele vereinbart, sodass nicht auf Biegen und Brechen gespielt werden muss.



Aufrufe: 021.1.2016, 19:00 Uhr
Carsten DietelAutor