2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Kämpferische Tugenden: Der Alzeyer Lukasz Dreger fährt mit einer beherzten Grätsche dem Horchheimer Dominick Schwarz in die Parade. Foto: Photoagenten / Christine Dirigo
Kämpferische Tugenden: Der Alzeyer Lukasz Dreger fährt mit einer beherzten Grätsche dem Horchheimer Dominick Schwarz in die Parade. Foto: Photoagenten / Christine Dirigo

RWO Alzey jubelt nach Geniestreich

LANDESLIGA Tom Ehrhardt vollendet einen schönen Spielzug zum 1:0-Sieg in Horchheim

ALZEY.„Sein oder Nichtsein, das ist hier die Frage.“ Dass es Martin Göres mit William Shakespeare hielt, ist zwar kaum anzunehmen. Dennoch dürfte sich der Trainer des Fußball-Landesligisten SV Horchheim im Abstiegsduell gegen SG RWO Alzey fast 90 Minuten über eine ähnliche - zugegebenermaßen nicht ganz so lebenswichtige - Frage wie der englische Dramatiker gestellt haben: „Riskieren oder bloß nicht verlieren.“

Er entschied sich für das Risiko. Horchheim probierte speziell zum Ende einer völlig ausgeglichenen „Kampfpartie“ viel - und verlor alles. 0:1 unterlag der akut in Abstiegsgefahr schwebende SVH das Spiel durch einen klasse abgeschlossenen Alzeyer Konter zwei Minuten vor dem Spielende. Göres musste mit ansehen, wie sein Trainer-Kollege Engelbert Klag den Siegtreffer seiner Elf bejubelte. Der war allerdings prima herausgespielt, denn Tom Ehrhardt schob nach einem Doppelpass mit Antonio Serratore das Leder am Horchheimer Keeper Sascha Ersch vorbei in die Maschen ein.

Minutenlang stand Martin Göres nach dem Abpfiff noch regungslos an der Außenlinie. Dieses bittere Gegentor nach einer kämpferisch engagierten Vorstellung seiner Elf tat weh. Zumal es die einzige Torchance der sehr auf Ordnung bedachten Gäste war. „Wir haben taktisch diszipliniert agiert, wollten auf den einen Fehler der Horchheimer warten“, erklärte Engelbert Klag seine Strategie. Die ging voll auf: Dank eines Geniestreichs von Serratore und Ehrhardt.

Geniestreiche gab es zuvor eher seltener auf dem Kunstrasen im Walter-Kraft-Stadion zu bestaunen. „Ehrliche kämpferische Tugenden standen im Vordergrund“, wie Martin Göres resümierte. Insbesondere Florian Schapfel, Horchheims Kapitän und Mittelfeld-Motor, tat sich diesbezüglich vorbildlich hervor. So hatten denn auch die Gastgeber durch Stürmer Patrick Adelfinger (28.) und eine Doppelchance von Schapfel und Adelfinger fast mit dem Halbzeitpfiff zwei dicke Gelegenheiten. Und weil auf der Gegenseite Jens Bork den Schuss von RWO-Sturmführer Alexander Kinsvater von der Linie kratzte (37.) und eine Minute später ein Kopfball von David Jakob nach einer Ecke „nur“ am linken Pfosten landete, ging\'s torlos in die Pause.

Aus der kam der SV Horchheim „bissiger und williger, den Sieg zu erzwingen“ (Göres). Was allerdings fehlte, war laut Martin Göres „die Durchschlagskraft“, denn der SVH spielte zwar bis zum Strafraum der Gäste ganz gefällig, gefährlich indes sieht anders aus. So durfte denn auch Engelbert Klag zufrieden feststellen, dass sein Team „sehr effektiv spielte, während Horchheim dies nicht gelang“. Das dürfte wohl auch Martin Göres gedacht haben, während er nach dem Schlusspfiff das Spiel still Revue passieren ließ.

SV Horchheim: : Ersch - Alexis, Mink, Tillschneider, Bork - Junkert (46. Opoku), Schapfel, Gramminger, Buch - Schwarz, Adelfinger (78. Krause).

SG RWO Alzey: Bochinsky - Wissmann, Boos, Dreger, Schröder - Winsi - Ehrhardt, Emmerich (84. Wesner), Jakob, Serratore (88. Loechelt) - Kinsvater (60. Gabrielov).

Aufrufe: 031.3.2014, 16:30 Uhr
Jürgen JaapAutor