2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview
Kevin Boos (rechts) ist der Kapitän von RWO Alzey. Der Weinheimer zeigt in jedem Spiel eine starke Leistung als Innenverteidiger. So auch in diesem  Winter-Cup-Spiel gegen SW Mauchenheim.	Archivfoto: photoagenten/Axel Schmitz
Kevin Boos (rechts) ist der Kapitän von RWO Alzey. Der Weinheimer zeigt in jedem Spiel eine starke Leistung als Innenverteidiger. So auch in diesem Winter-Cup-Spiel gegen SW Mauchenheim. Archivfoto: photoagenten/Axel Schmitz

»Nicht zu euphorisch werden«

Der Kapitän von RWO Alzey warnt davor, sich von Zwischenerfolgen blenden zu lassen

ALZEY. Als Tabellenführer erwartet Fußball-Landesligist RWO Alzey am Samstag, 15.30 Uhr, Viktoria Herxheim. Beide Mannschaften schenken sich seit Jahren nichts. In 19 Spielen in den vergangenen zehn Jahren siegte der Gegner sieben Mal, das Wartberg-Team acht Mal. Und am Samstag soll das neunte Mal folgen, wünscht sich Kapitän Kevin Boos im folgenden Interview.

Ihr seid mit dem 2:0 gegen den VfB Bodenheim traumhaft aus der Winterpause gekommen. Geht das so weiter?

Ich hoffe es mal. Unser Spiel in Bodenheim war gut. Wir haben die Tabellenführung zurückerobert. Das gibt uns ein gutes Gefühl für die nächsten Wochen.

Hättet ihr auch gewonnen, wenn Norman Loos nicht vom Platz geflogen wäre?

Das ist schwer zu sagen. Aus meiner Sicht hatte Bodenheim in den ersten 20 Minuten etwas Übergewicht, weil wir mit unseren Mannschaftsteilen ein bisschen weit auseinanderstanden. Das haben wir erkannt und nachdem wir das verbesserten, sind wir immer besser ins Spiel gekommen.

Wie haben Sie den umstrittenen Platzverweis von Loos erlebt?

Ich habe die Situation nicht gesehen. Als das passierte, war ich gerade im Gespräch mit Florian Unckrich, weil wir etwas besser miteinander abstimmen wollten. Gut fand ich aber, dass wir nach der Roten Karte für Norman Loos den Druck hochgehalten haben.

Gegen zehn Mann tut man sich ja oft auch schwerer als gegen elf ...

... ja, die Bodenheimer haben danach noch tiefer gestanden als zuvor. Die wollten wenigstens den Punkt halten, was ihnen am Ende ja dank der Tore von Vllaznim Dautaj und Yannick Wex misslang. Wir haben die Aufgabe in dieser Phase gut gelöst und – wie ich fand – im Endeffekt auch verdient gewonnen.

Die Titel-Konkurrenz aus Rülzheim und Worms hat hingegen bereits jeweils drei Punkte nach der Winterpause abgegeben. Kommen die nicht mit dem Druck zurecht, den RWO Alzey derzeit aufbaut?

Das weiß ich nicht. Beide sind Topmannschaften, die sich nicht unter Druck setzen lassen – zuletzt spielten sie ja auch gegeneinander, da war es, wenn das Spiel nicht Unentschieden endet, klar, dass eine einen Dreier lassen muss. Im Grunde ist es für uns auch nicht wichtig. Wir wollen auf uns schauen. Und wir sollten die Euphorie ein wenig bremsen. Bisher haben wir noch nicht wirklich etwas erreicht. Noch liegen zwölf Spiele vor uns, und die werden verdammt schwer.

Ihr habt in der Vorbereitung gegen zwei Verbandsligisten gespielt spürt man da Unterschiede zu Mannschaften aus der Landesliga?

Ja, ein bisschen schon. Sie stehen nicht ganz so tief. Die Bodenheimer hatten mich auch überrascht, weil sie deutlich defensiver waren, als ich das erwartete. Aber zurück zu den Verbandsligisten: Wir haben keins der beiden Spiele verloren und man hat gesehen, dass wir da mithalten können. Hassia Bingen hatte wahnsinnige Qualität, wir lagen 1:3 zurück, sind zurückgekommen und haben noch ein 3:3 gemacht. In Winnweiler haben wir sogar klar gewonnen. Wir stehen in der Defensive und in der Offensive gut, können eigentlich immer wenigstens ein Tor machen. Deshalb denke ich, haben wir zur Zeit Erfolg.

Samstag kommt Viktoria Herxheim, mit der sich RWO Alzey traditionell immer etwas schwertut ...

Unser Ziel ist, dass wir das Heimspiel gewinnen wollen und den ersten Platz in der Liga verteidigen wollen. Einfach wird das aber nicht - man hat es im Hinspiel gesehen, wo wir nur dank eines Treffers in der letzten Minute einen Punkt mitnahmen.

Was macht die Sache so schwierig?

Sie stehen noch tiefer als viele Mannschaften und beherrschen diese taktische Variante des überfallartigen Angriffs sehr gut. Dann bilden sie eine sehr kompakte, starke Mannschaft. Wir müssen am Samstag 100 Prozent auf der Hut sein, damit wir gewinnen.

Das Interview führte Claus Rosenberg



Drei Heimspiele für RWO Alzey

In den nächsten acht Tagen bestreitet RWO Alzey drei Heimspiele in Serie- Am Samstag gegen Viktoria Herxheim, Mittwoch gegen den SV Geinsheim und am folgenden Sonntag gegen den SVW Mainz. RWO-Coach Tino Häuser kann mit der englischen Woche leben: „Wenn das mal vorkommt, dass ist das okay. Sie war ja auch zu erwarten“.

Personell kann Häuser mit den gleichen Personal planen, das vergangene Woche 2:0 beim VfB Bodenheim gewann. Ob er in gleicher Besetzung am Samstag spielt, ließ er im Gespräch mit der AZ offen.

Aufrufe: 09.3.2017, 18:45 Uhr
Claus RosenbergAutor