Generalprobe verpatzt

Zu wenig Torgefahr

Wirklich unzufrieden war der Alzeyer Coach allerdings auch nicht. Denn das einzig wirklich ärgerliche am Spiel gegen den West-Landesligisten war der Fakt, dass es wieder einmal völlig unnötige Ballverluste waren, die die Treffer der Gäste eingeleitet hatten. Fehlpässe in Situationen, in denen nicht die einfache sondern die komplizierte Lösung gesucht wurde. ,,Wir haben hier über weite Strecken das Spiel bestimmt, und damit bin ich wirklich sehr zufrieden. Aber wir müssen diese Fehler abstellen und uns einfach mal mit einem Führungstreffer für die Arbeit belohnen", legte Winsi den Finger auch in die andere Wunde der Alzeyer: die Chancenverwertung. Erst war es Marcel Schumann, der nach einem Eckball nur die Unterkante der Latte traf, dann hatte sich Alexander Kinsvater schön im Zusammenspiel mit Madi Mashadi-Eskandari durch die Hermersheimer Abwehr kombiniert um den Ball dann ziemlich unbedrängt am langen Pfosten vorbeizuschieben. Besonders bei Kinsvater war auffällig, dass er immer anspielbar war, weite Wege ging aber immer dann, wenn es in Richtung torgefährliche Zone ging, dem Angreifer die Nerven flatterten. Die normalerweise in der Offensive gesetzten Vllaznim Dautaj und Sabri Abichou sind derzeit in Urlaub und wie man als Torjäger agieren sollte, zeigte in der 83. Minute der eingewechselte Björn Grimm, der vorn der Strafraumgrenze einfach mal abzog und flach ins Eck traf. Der ebenfalls erst kurz zuvor eingewechselte Ardijan Dautaj hatte den Anschlusstreffer mit einem energischen Antritt vorbereitet. Zuvor hatten für die Gäste aus der Südwestpfalz Dennis Müller (58.) und Luigi Canizzo (74.) eingenetzt und für die dritte Testspielniederlage der Alzeyer in Folge gesorgt.

Allerdings blasen die Volkerstädter alles andere als Trübsal, schließlich ist eine Erkenntnis der Vorbereitung, dass sich die Mannschaft mit ihren Neuzugängen eher verstärkt als geschwächt hat. Was so nicht ohne Weiters zu erwarten war. ,,Alle unsere neuen Spieler kommen aus unteren Klassen oder direkt aus der Jugend. Da ist sicher noch Spielraum für Weiterentwicklung, wenn sie sich erstmal an Intensität und Tempo in der Landesliga gewöhnt haben", sagt Winsi. Besten Beispiel hierfür sind die Defensivspezialisten Mashadi-Eskandari, der auch viel zu einen kultivierten Spielaufbau beiträht und Marcel Schumann, der gemeinsam mit Philipp Hornung ein starkes Innenverteidiger-Paar bildet. Besonders bei ihnen meint man, sie würden schon jahrelang in der Mannschaft spielen.

SG RWO Alzey: Maaß - Mashadi-Escandari, Hornung, Schumann, Wißmann -Wesner (76. Grimm), Diehl, Grau (76. Morina) - Höngen, M. McGraw (60. Jacob) - Kinsvater (72. A. Dautaj).