Dass sich die Ausgangslage so darstellt, hätte auch SGE-Coach Thomas Wunderlich nicht erwartet, denn er war im Vorfeld fest davon ausgegangen, dass Karadeniz sein Nachholspiel beim SC Birkenfeld für sich entscheiden würde. Am Ende jedoch unterlag die türkische Mannschaft dem Landesliga-Absteiger vor allem in dieser Höhe überraschend deutlich mit 0:3 und verpasste es damit, den 7:0-Auswärtssieg vom zurückliegenden Samstag in Monzingen zu veredeln.
Ob diese Niederlage Wunderlichs Einschätzung zum Lokalrivalen entscheidend verändern wird, dürfte mehr als fraglich sein, denn der Eintracht-Trainer wird sicher nicht den Fehler machen, den Kontrahenten nur anhand eines Spiels, das zudem auf einem ungewohnten Hartplatz stattgefunden hat, zu bewerten. Für ihn steht jedenfalls fest: „Karadeniz ist eine technisch starke Mannschaft, in der jeder sehr gut mit dem Ball umgehen kann. Das sind alles Fußballer“, lobt der Ex-Ingelheimer den kommenden Gegner, der in dieser Saison deutlich ausgeglichener als in den Jahren zuvor daherkommt.
„Sie haben nicht mehr die absoluten Leistungsträger wie Beytullah Kurtoglu, sondern kommen jetzt viel mehr über das Kollektiv“, hat Wunderlich erkannt. Die Stärken von Karadeniz seien daher eher in Abwehr und Mittelfeld zu suchen, während vorne, und dort speziell im Abschluss, der Schuh etwas drücken würde, weiß der SGE-Coach aus erster und zweiter Hand. Trotzdem steht für ihn fest: „Das wird wie schon das Spiel gegen Weierbach eine ganz harte Nuss, zumal der Kunstrasen ein Vorteil für Karadeniz ist. Daher wäre ich schon mit einem Unentschieden zufrieden“, erklärt Wunderlich und tippt ein 1:1.
Ein Remis würde sein Gegenüber Cihan Ceylan sicher auch nicht ablehnen. Er gibt sich allerdings deutlich forscher und angriffslustiger und hofft auf einen knappen 1:0-Heimsieg seiner Elf. „Wir sind technisch ein Stück besser als die Eintracht, die mich bis jetzt noch nicht komplett überzeugt hat“, begründet Ceylan seinen Tipp. Er erwartet ein ausgeglichenes Spiel, in dem es wichtig sein werde, den längeren Atem zu haben und Fehler möglichst zu vermeiden. Der Platz dagegen spielt in seinen Augen nur eine untergeordnete Rolle. „Die meisten Kreuznacher kennen den Kunstrasen im Salinental und haben schon auf ihm gespielt“, erklärt der Ex-Eintrachlter Ceylan, der sich ebenso wie sein Trainer-Partner Savas Kaya und einige andere aktuelle Karadeniz-Akteure auf das Wiedersehen mit seinem ehemaligen Verein freut.
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