2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview
Staffelleiter Adolf Muhr blickt bei einem Bezirksliga-Spiel genau hin.
Staffelleiter Adolf Muhr blickt bei einem Bezirksliga-Spiel genau hin. – Foto: Uwe Müller

Staffelleiter Adolf Muhr: „Anders geht es ja gar nicht“

Bezirksliga, Staffel 3: Der 73-Jährige kann den Spielplan für die restliche Saison noch nicht anpassen. Ein Interview mit dem Brakeler Organisationskünstler.

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Adolf Muhr gehört zur Coronavirus-Risikogruppe. Der Tagesablauf des Bezirksliga-Staffelleiters ist nicht mehr wie noch vor einigen Wochen. Gerade sonntags, wenn es sonst zu den Sportplätzen in der Region geht, stehen andere Dinge im Vordergrund. Im FuPa-Interview spricht der 73-Jährige über die aktuelle Situation im Amateurfußball, eine mögliche Saisonfortsetzung und seinen Umgang mit Covid-19.

Herr Muhr, vor knapp drei Wochen dürfte ihr Telefon nicht stillgestanden haben…

Muhr: Es haben natürlich viele Leute angerufen und kurz vor der Bekanntgabe des Verbandes gefragt, wie es weitergeht. Nach der offiziellen Information wurde es ruhiger. Jetzt warten wir ja alle darauf, wann und wie die Saison fortgesetzt werden kann.

Die Bundesliga pausiert bis Ende April. Die ersten Spiele sollen im Profi-Bereich laut übereinstimmenden Medienberichten erst wieder Mitte Mai unter Ausschuss der Öffentlichkeit stattfinden. Was bedeutet das für die Bezirksliga?

Muhr: Wir benötigen ein Startdatum im Amateurbereich. Erst dann werde ich mich hinsetzen und einen Plan erstellen.

Mit dem FC Blau-Weiß Weser und TSC Steinheim müssen zwei Teams noch jeweils 15 Spiele absolvieren. Wie soll das klappen?

Muhr: Es müsste spätestens am 3. Mai wieder losgehen. Dann hätte man neun Sonntage und müsste die restlichen Spiele donnerstags austragen – anders geht es ja gar nicht. Wenn es normal läuft und wir spätestens am ersten Wochenende im Mai starten könnten, kriegen wir es irgendwie hin. Vielleicht legen die Verantwortlichen auch ein neues Saisonende fest und man kann über den 30. Juni hinaus die Serie zu Ende bringen…

Machen Sie sich schon selbst auch Gedanken über mögliche Varianten, wie man mit der Saison umgehen könnte, falls die Zeit nicht mehr ausreicht?

Muhr: Ich habe den Text auf FuPa mit den möglichen Varianten gelesen. So etwas können Sie gerne aufzeigen, ich mache das nicht. Ich habe mir darüber noch keine konkreten Gedanken gemacht. Aber natürlich könnte man beispielsweise sagen, dass diese Saison nicht gewertet wird und man im August wieder von vorne anfängt. Wie gesagt, warte ich erst auf eine Info vom Verband. Und ich werde jetzt nicht meinen Freund Reinhold Spohn (Staffelleiter Oberliga Westfalen, Anm. d. Red.) anrufen und fragen, wie es weitergeht. Ich würde ihn erst kontaktieren, wenn es mit den Neu-Ansetzungen Probleme geben würde.

Sonntage ohne Fußball – das ist nicht nur für die Spieler und Trainer eine ungewohnte Situation im April. Wie gehen Sie mit dieser Lage in Zeiten von Corona um?

Muhr: Meine Frau und ich machen viele Spaziergänge durch die Natur. Hier rund um Brakel gibt es schöne Wanderwege. Das Auto bleibt eigentlich immer zuhause stehen. Im Haus kann ich mich auch oft beschäftigen – da wird mir nicht komplett langweilig. Als nächstes will ich etwas auf der Terrasse noch streichen. Aber natürlich hoffe ich auch, dass der Virus uns bald verlässt. Man ist schon ganz schön eingeschränkt.

Aufrufe: 01.4.2020, 18:00 Uhr
Rene WenzelAutor