2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Saskian Knapczyk trainiert das Überraschungsteam aus dem Gründchen. 	Archivfoto: Raab
Saskian Knapczyk trainiert das Überraschungsteam aus dem Gründchen. Archivfoto: Raab

Der Überraschungs-Spitzenreiter

KLB ALSFELD: +++ SG Grebenau/Schwarz feiert als Tabellenführer Kreisliga B Weihnachten / Mit viel mehr Motivation am Start +++

GREBENAU/SCHWARZ . Nicht die hoch gehandelte SG Altenburg/Eudorf/Schwabenrod II, die FSG Homberg/Ober-Ofleiden II oder der FC Bechtelsberg stehen im Herbst 2020 an der Tabellenspitze der Fußball-Kreisliga B Alsfeld, nein, die SG Grebenau/Schwarz führt das Tableau nach einer bislang bärenstarken Saison an. Dabei landete das Team von Trainer Saskian Knapcyzk in der vergangenen Spielzeit nur drei Siege, sammelte insgesamt nur zwölf Punkte und landete damit auf dem drittletzten Platz. Ausgerechnet war es kurioserweise die lange Corona-Pause, die dem Team aus dem Gründchen dabei sogar in die Karten gespielt hat.

„In der vergangenen Saison war doch etwas der Schlendrian drin, wir mussten das als Lehrjahr verbuchen und haben doch hinter unseren Möglichkeiten abgeschnitten, obwohl durchaus Qualität bei uns vorhanden ist“, erinnert sich der SG-Trainer zurück. „Nach einigen Monaten ohne Fußball war es bei uns aber so, dass die Jungs wieder richtig Bock darauf hatten. Die Vorbereitung war dann schon klasse, da konnte man anhand der Ergebnisse schon erahnen, was in dem Team steckt. Das Potenzial ist da, aber dafür müssen wir im Training und auch im Spiel hart arbeiten, was wir aber getan haben!“

In der Tat ist die Entwicklung in den letzten Monaten immens. Für die zwölf Punkte, die Grebenau/Schwarz im letzten Jahr in den 15 absolvierten Spielen sammelte, brauchte das in dieser Saison nur fünf. Nach den bisherigen neun Partien stehen den zwei Niederlagen gegen die FSG Homberg/Ober-Ofleiden II und den SV Bobenhausen schon sieben Siege gegenüber. Dies ist natürlich auch Ralf Burkhart, Teammanager und gleichzeitig Abteilungsleiter der Spielgemeinschaft, nicht verborgen geblieben. „Ich bin mehr als zufrieden mit dem bisherigen Abschneiden, denn das ist mehr als wir vor der Saison erwartet haben. Aber man sieht, dass die Spieler Spaß hatten. Wir haben praktisch nur Jungs hier aus dem Gründchen, die sich kennen und sich gut verstehen. Die Trainingsbeteiligung war hoch, wodurch wir logischerweise auch viel besser arbeiten können, als in der letzten Saison. Dass die Qualität mit jedem Training dann steigt, kommt automatisch“, freut sich Burkhart, der zudem auch den Trainer lobt. „Er ist zwar noch vergleichsweise jung, hat es aber geschafft, wieder Motivation ins Team zu bringen. Die Jungs merken, dass es sich lohnt, auch was zu tun. Saskian ist bei uns absolut anerkannt!“

Doch auch wenn aktuell die Tabellenführung für die SG Grebenau/Schwarz zu Buche steht, so sorgt dies im Lager der Spielgemeinschaft nun nicht für überbordende Zielsetzungen. Zumal auch die personelle Situation nach einigen Verletzungen nicht die beste ist. „Wir mussten zuletzt auf fünf Stammspieler verzichten, auf viele davon längerfristig. Das merkt man dann schon. Viele Spiele waren doch eng, aufgrund unseres Laufes haben wir diese dann aber gewonnen, auch weil wir in dieser im Vergleich zur letzten Saison die Tore machen“, verweist der Coach auf Knipser Jannik Allendorf, der die Torjägerliste der B-Liga mit 14 Treffern anführt. „Er hat sich deutlich gesteigert, so wie viele andere auch. Unser Ziel ist es, oben dabei zu bleiben und unter die ersten Fünf zu kommen. Einen Aufstieg wird hier sicher keiner ausgeben!“

Personell sieht sich die SG Grebenau/Schwarz alles in allem gut aufgestellt, mit den älteren Spielern, die auch immer wieder in Training und Spiel dabei sind, zählt Abteilungsleiter Burkhard 27 Mann. Gedankenspiele für Spielgemeinschaften gibt es daher aktuell nicht. „Wir sind auch ein Stück weit stolz darauf, dass wir das so selbstständig durchziehen können und wir nicht nach Zusammenschlüssen schauen müssen. Klar ist aber auch, dass ein Corona-Abbruch im Moment, wo die Jungs wieder Spaß und so einen guten Lauf haben, nicht helfen würde“, weiß Burkhart, dass die Corona-Krise – so sehr sie den Fußballern der SG Grebenau/Schwarz im Sommer sogar hilfreich war – zukünftig auch wieder Gegenteiliges bewirken kann.

Aufrufe: 010.11.2020, 16:00 Uhr
Marc Steinert (Oberhessische Zeitung)Autor