"Ich kann endlich wieder befreit aufspielen"

FuPa: Ilias, am Wochenende habt ihr mit eurem 20:0-Sieg gegen Nordenstadt II für viel Aufsehen gesorgt. Wie kam dieses Ergebnis zustande?

Ilias Amallah: Wir haben uns vor der Partie vorgenommen, über die gesamten 90 Minuten nie nachzulassen und torhungrig zu bleiben. Gegen die junge Nordenstädter Mannschaft haben wir das dann auch genau so umgesetzt. Wir haben nie aufs Ergebnis geschaut, sondern einfach immer weiter nach vorne gespielt. Das 20:0 spiegelt diese Mentalität wieder.

Unter der Woche konntet ihr eure Form bestätigen und habt gegen deinen Ex-Verein Niedernhausen gleich nachgelegt. Kann man von einem Start nach Maß sprechen?

Auch am Mittwoch haben wir besonders in Halbzeit eins sehr stark agiert und konsequent unsere Chancen genutzt. Im zweiten Druchgang waren wir nicht mehr ganz so dominant, was auch an den Niedernhäusern lag, die nie aufgegeben und gut dagegen gehalten haben. Insgesamt können wir mit dem 6:2 sehr zufrieden sein. Man sollte die Messlatte auch nicht zu hoch legen und glauben, dass man jeden Gegner zweistellig aus dem Stadion schießt.

Aktuell scheint es kaum ein Team zu geben, welches euch stoppen kann. Was zeichnet eure Mannschaft aus?

Wir sind sowohl in der Spitze als auch in der Breite super besetzt. Teilweise haben wir für manche Postionen drei Spieler, die ähnlich hohe Qualität besitzen. Das macht sich auch im Training bemerkbar. Alle Spieler sind hochmotiviert und lassen sich kein bisschen hängen. Auch der Spaß kommt bei uns nicht zu kurz. Durch die Erfolge ist die Stimmung im Team super, sodass es sehr viel Freude macht, mit den Jungs am Ball zu sein. All diese Faktoren tragen zu unserer aktuellen Form bei.

Obwohl ihr Neuling seid, zählt ihr zu den Favoriten auf den Aufstieg. Habt ihr euch auch intern dieses Ziel gesetzt? Wohin soll es mittelfristig gehen?

Für uns zählt nur der Aufstieg. Alles andere wäre eine Enttäuschung. Unsere Mannschaft ist dafür allemal stark genug und hat ihr Potenzial bisher auch bestätigen können. Mittelfristig ist auch die Gruppenliga sicher kein unrealistisches Ziel. Das ist aktuell aber noch Zukunftsmusik. Wir konzentrieren uns ausschließlich auf die nächsten Spiele.

Vor deinem Wechsel zur Germania warst du bei Biebrich und Hellas Schierstein wesentlich höherklassiger aktiv. Wieso bist du den Schritt zum damaligen B-Ligisten Germania gegangen?

Ich bin mit Teammanager Vassilios Anagnotakis schon lange befreundet. Wir haben schon öfter über einen möglichen Wechsel zur Germania gesprochen. Als diese Gespräche dann ernster wurden und mir konkrete Perspektiven aufgezeigt wurden, hat mich das Gesamtpaket einfach überzeugt. Ich fühle mich hier sehr wohl und habe gute Freunde wie Michel Badal und Mohamed Adou an meiner Seite. Nachdem ich bei meiner vorherigen Station den Spaß am Fußball etwas verloren hatte, kann ich bei der Germania endlich wieder befreit aufspielen und habe meinen Wechsel zu keiner Sekunde bereut.

Einen strauchelnden Verein wieder nach oben zu führen ist sicherlich immer eine reizvolle Aufgabe. Hat auch dieser Aspekt eine Rolle bei deinem Wechsel gespielt?

Das Konzept und die Struktur des Vereins sind sehr gut ausgearbeitet. Der Klub hat trotz der aktuellen Unterklassigkeit sein Potenzial nie verloren und kann in Zukunft wieder zu einer Top-Adresse werden. Die Planungen bei der Germania sind ambitioniert. Ich will meinen Beitrag dazu leisten, dass es in Zukunft weiter bergauf geht.

Am Sonntag steht euer nächstes Punktspiel gegen Medenbach an? Wie geht ihr die Partie an und was erwartest du für einen Gegner?

Nach ihrem hohen Auftaktsieg wird Medenbach sicherlich mit Selbstbewusstsein auflaufen. Trotzdem denke ich, dass wir eine sehr gute Chance haben, die Partie für uns zu entscheiden. Generell werden viele Gegner gegen uns wohl eher defensiv eingestellt sein. Da darf man nicht ungeduldig werden, sondern muss konzentriert bleiben. Am Ende zählen die drei Punkte. Ob es dann 20:0 oder 1:0 steht ist da eher zweitrangig.