2024-05-02T16:12:49.858Z

FuPa Portrait
Lust am Fußball entschädigt für Vieles: Luca Chapmann und Lennart Rottmann nehmen regelmäßig weite Fahrten in Kauf, um gemeinsam für die SG FA Herringhausen/Eickum am Ball zu sein.
Lust am Fußball entschädigt für Vieles: Luca Chapmann und Lennart Rottmann nehmen regelmäßig weite Fahrten in Kauf, um gemeinsam für die SG FA Herringhausen/Eickum am Ball zu sein. – Foto: Florian Finke

Herringhausen/Eickum: Großer Aufwand der WG-Freunde

Von Paderborn nach Herringhausen: Luca Chapman und Lennart Rottmann erzählen von ihrem gemeinsamen Weg.

Paderborn, Lage, Bad Salzuflen und schließlich Herford. Eine Stunde und 32 Minuten Fahrtzeit inklusive zwei Umstiege. Diese Strecke kennen Luca Chapman, Linksverteidiger,und Torhüter Lennart Rottmann vom Bezirksligisten SG FA Herringhausen/Eickum nur allzu gut. Denn sie studieren in Paderborn auf Lehramt und müssen zu Spiel und Training pendeln – ein enormer Aufwand.

Seit Jugendtagen ein Team

Dass die beiden gemeinsam studieren und gar zusammen wohnen, erklärt sich aus gemeinsamen Jugendtagen. So spielten die beiden schon in der B-Jugend zusammen, auch aus der Schule kannte man sich, die Eltern sind ebenfalls befreundet. „Nach meinem FSJ am Freiherr-vom-Stein Gymnasium in Bünde wollte ich studieren. Dann habe ich mir das Kreuzband gerissen, und ein Sportstudium konnte ich damit natürlich nicht beginnen. Lennart hat nach seinem Abitur eine Ausbildung zum Industriekaufmann gemacht und ich war wieder gesund, als er damit fertig war. Und da man die wirtschaftliche Richtung hier in der Nähe nur in Paderborn studieren kann, sind wir dort zusammen hingegangen“, erklärt Chapman, der später Sport und Mathe an einer allgemeinbildenden Schule unterrichten möchte, Rottmann hingegen Sport und Wirtschaft an einer Berufsschule.

Sportlich bekamen beide immer mit, wie es beim anderen lief. Während Chapman immer unzufriedener unter Ex-Kirchlengerns Coach Aleksandar Knezevic wurde, entwickelte sich in Herringhausen eine Mannschaft, die sich den Aufstieg in die Bezirksliga zum Ziel setzte. Rottmann erzählte seinem Trainer Ümüt Gözlükcü von Chapmans Situation. „Ümüt kannte Luca natürlich. Ich habe dann den persönlichen Kontakt hergestellt. Zusätzlich musste ich ihm natürlich auch gut zureden, zu uns zu wechseln, schließlich ist die Kreisliga nicht Lucas Niveau“, grinst Rottmann.

Chapman ist mittlerweile froh, sich für die SG entschieden zu haben:„Das ist eine tolle Truppe hier. Ich war direkt integriert und fußballerisch macht es auch Spaß. Gleich in meiner ersten Saison aufzusteigen, ist natürlich überragend.“ RW Kirchlengern ist Chapman trotz allem dankbar: „Nach Kirchlengern hätte ich noch länger fahren müssen. Zudem habe ich gemerkt, das ich eine Luftveränderung benötigt habe. Dem Verein und vor allem Physio Rob McLaren, mit dem ich mein ganzes Aufbautraining absolviert habe, bin ich immer noch sehr dankbar.“


»Gleich aufzusteigen, ist natürlich überragend«

Herringhausen/Eickum mischt die oberen Tabellenregionen in der Bezirksliga auf und rangiert mit einem Spiel weniger als Tabellenführer RW Kirchlengern auf Platz fünf mit nur vier Punkten Rückstand auf RWK. Die bisher einzige Niederlage erlebte die Gözlükcü-Elf bei TuRa Löhne. Mit diesem famosen Start habe man laut Rottmann nicht unbedingt gerechnet: „Uns war klar, dass wir die Qualität haben, einen gesicherten Mittelfeldplatz zu erreichen. Aber dass wir gegen Kirchlengern punkten und beim Landesliga-Absteiger Vlotho gewinnen, davon war sicherlich nicht unbedingt auszugehen.“ Angesprochen auf die Stärken schwärmt Chapman von seinem Team:„Wir sind ein sehr robustes Team, das unheimlich ehrgeizig ist. Zudem haben wir gute Einzelspieler und alle eine sehr gute Technik. Deshalb kann man uns nicht nur auf das Körperliche reduzieren. Am Ende überzeugt die Mannschaft, schließlich spielen die meisten schon seit Jahren zusammen.“

Von einem möglichen Durchmarsch in die Landesliga will aber keiner von beiden etwas hören: „Es macht Spaß, die anderen Teams zu ärgern. Wir schauen allerdings nur auf das nächste Spiel auf Rasen in Petershagen. Ein sehr unangenehmes Spiel, das wir nach der Niederlage gegen den SC Herford unbedingt gewinnen wollen. Wichtig ist, dass wir weiter hart arbeiten und nicht weniger investieren, dann ist die Chance hoch, dass wir weiterhin erfolgreich sind.“

Dabei kann Rottmann, der Chapman als sehr ehrgeizigen und starken Linksverteidiger schätzt, erstmal nur zuschauen. „Seit dem Spiel im Pokal gegen Dreyen habe ich eine Entzündung im Arm. Ich habe gehofft, das sie von selbst weggeht, es wird aber eher schlimmer, daher werde ich den Arm erst mal ruhig stellen müssen.“ Davon ist Chapman natürlich alles andere als begeistert: „Lennart hat überragende Reflexe und gibt uns eine Menge Halt. Er wird uns fehlen, aber auch das werden wir als Mannschaft kompensieren.“

Aufrufe: 012.10.2019, 14:30 Uhr
Florian Finke / FuPaAutor