2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Blickkontakt: Nur selten mussten Julius Wendler, Dominik Schindel, Tim Hulsey und Adrian Simioanca (blaue Trikots, von links) ihren Ludwigshafener Gegenspielern hinterherschauen.
Blickkontakt: Nur selten mussten Julius Wendler, Dominik Schindel, Tim Hulsey und Adrian Simioanca (blaue Trikots, von links) ihren Ludwigshafener Gegenspielern hinterherschauen.

Nicht schön, aber erfolgreich

Tim Hulsey trifft doppelt beim 2:0 (0:0)-Sieg gegen den Ludwigshafener SC

BAD KREUZNACH. Es gibt Fußballspiele, da ist wirklich nur Ergebnis das Einzige, was zählt. Was nützt es, in Schönheit zu sterben, wenn der Ertrag nicht stimmt. Unter diesem Motto wird die SG Eintracht den 2:0 (0:0)-Erfolg über den Ludwigshafener SC abheften. Statt dem drohenden Absturz in den Keller hat der Aufsteiger wieder mehr Luft zum Atmen im Verbandsliga-Mittelfeld. Zwei Tore, drei Punkte. Mund abputzen, weiter geht‘s.

Dabei waren die zwei Tore von Tim Hulsey nach dem Wechsel zunächst gar nicht einmal das Wichtigste für Co-Spielertrainer Patrick Krick, der gegen die Pfälzer wieder neben Coach Thomas Wunderlich auf der Bank Platz genommen hatte: „Wir wollten vor allem lange die Null hinten halten, ob wir dann 0:0 oder 2:0 spielen, kommt an zweiter Stelle.“ Für das Unternehmen „Null verteidigen“ hatten die SGE-Trainer gegenüber der Vorwoche umgestellt. Für Sami Azzaoui, Pascal Missal und den verletzten Niklas Schneider waren Christopher Umbs, Julius Wendler und Christopher Lind ins Team gerückt. Ein Trio, das vor allem in der Mitte des Platzes seine Spielwiese findet. In der Zentrale strahlten die Bad Kreuznacher, zumindest im Defensivverhalten, auch durchaus Kompaktheit aus.

Allerdings ließen Sicherheit im Spielaufbau und Passspiel gerade vor der Pause sehr zu wünschen übrig. Kaum einmal blieb der Ball über mehr als vier Stationen in eigenen Reihen. Und da auch die Ludwigshafener keinen Deut besser waren, wird die erste Halbzeit nur wenigen der knapp 100 Zuschauer länger in Erinnerung bleiben. Fehlpässe: viele, Torchancen: keine. Die ersten 45 Minuten im Moebusstadion zogen sich wie eine zweistündige Wartezeit vor dem Zahnarzttermin.

Dass das Duell mit dem abstiegsbedrohten LSC später mehr Kurzweil bot, dafür zeichnete vor allem das Kreuznacher Eigengewächs schlechthin verantwortlich. Tim Hulsey war vorher schon des Öfteren dem Ball hinterhergejagt. Nach 54 Minuten nahm er dann so richtig sein Herz in die Hand, marschierte 30 Meter durch das Mittelfeld und die Gästeabwehr und zog aus knapp 18 Metern ab. Der Ball schlug nicht unbedingt fest, aber zielgerecht im langen, unteren Eck ein. Von da an entwickelte sich auch das Spiel in den Strafräumen, ohne dass sich allerdings wirkliche Hochkaräter ergaben.

Fast bezeichnend war es, dass auch der zweite Eintracht-Treffer aus einer Einzelaktion und aus der Distanz entstand. Wieder war es Hulsey, der das Spielgerät von der Strafraumgrenze diesmal in den oberen Winkel zirkelte. Den dritten Treffer verpasste er kurz darauf, als er den Ball in aussichtsreicher Position uneigennützig quer legte anstatt selbst den Abschluss zu suchen. „Ich hab heute hinter den Spitzen gespielt, das liegt mir mehr“, freute sich der SGE-Kapitän trotzdem hinterher. So konnte der 28-Jährige, der schon in der F-Jugend das Eintracht-Trikot trug, sich mal fallenlassen oder entgegenkommen, mal zentral, mal auf dem Flügel wirbeln. Für diese Freiheiten bedankte sich Hulsey mit zwei Toren, er sah aber auch die Defizite aus der ersten Halbzeit. „Da hatten wir zwischenzeitlich viel Ballbesitz, haben aber nichts daraus gemacht. Vielleicht war es auch ein bisschen Verunsicherung nach der 0:4-Niederlage in Winnweiler.“

Es ist eben ein Unterschied, ob man mit einem Sieg oder einer Niederlage im Rücken ins nächste Spiel geht. Ins kommende Duell können die Kreuznacher nun wieder mit mehr Selbstbewusstsein gehen. Das Pokalspiel gegen Rodenbach am Dienstag oder gar das Derby am Samstag in Waldalgesheim waren aber bisher noch gar kein Thema im SGE-Lager. Auch nicht bei Patrick Krick: „Wir denken von Spiel zu Spiel und beschäftigen uns jetzt erst mit den den nächsten Aufgaben.“ Aber gerade beim kommenden Duell im Verbandspokal zählt wieder nur eines: das Ergebnis.



SG Eintracht – Ludwigshafener SC 2:0

SG Eintracht: Tadic – Darcan, Cevirmeci (80- Azzaoui), Simioanca, Spreitzer – Hulsey, Wendler, Umbs (85. Flühr), Yakut – Schindel (46. Huth), Lind.

Tore: 1:0 (54.) Hulsey, 2:0 (78.) Hulsey.

Schiedsrichter: Frederic Kaufmann (Nierstein).

Zuschauer: 100.

Aufrufe: 011.9.2016, 21:00 Uhr
Mario LugeAutor