Kreuznacher Jungs

... die (Un-)Geduld vor dem Start: Aufgeregt bis zum Anschlag oder Cool wie ein Kühlschrank?

Gespannt, angespannt und entspannt. Im vergangenen Jahr war der Druck, der auf uns lastete, schon enorm. In dieser Saison müssen wir nicht aufsteigen, sondern können als Aufsteiger ruhig die Sache angehen, um das Maximale rauszuholen.

... die Stimmungslage: Vorfreude oder Sorgenfalten?

Auf jeden Fall Vorfreude. Wir haben den Stamm gehalten, haben punktuell brutale Qualität dazu bekommen. Und das Beste: Die meisten davon sind Kreuznacher Jungs.

... die Erwartungshaltung: Druck oder Freispiel?

Wir machen uns selbst Druck, weil wir wissen, was alles möglich sein kann mit unserer Mannschaft, in der viel Qualität und noch mehr Erfahrung als in der Vorsaison steckt. Und ganz klar: Ich bin auch in Bad Kreuznach geblieben, um weiter oben mitzuspielen. Das ist der große Reiz.

... die (interne) Zielsetzung: Blick nach oben oder Blick nach unten?

Bei uns geht der Blick immer nach oben. Wir sind hungrig, haben gar keine Lust, irgendwo im Niemandsland herumzudümpeln.

... die Rolle der Eintracht in der Liga: Favorit oder Underdog?

Die Eintracht ist irgendwie immer der Favorit, steht immer im Mittelpunkt. Es wird viel erzählt, man hört viel, hier wird es nie langweilig. Das macht auch den Reiz dieses Vereins aus. Wir haben mittlerweile so ein Mia-san-mia-Gefühl entwickelt. Wir achten nur auf uns selbst und gehen die Aufgaben mit dem nötigen Selbstbewusstsein an. Was nicht heißt, dass wir uns selbst als Favorit in den Fokus rücken. Da haben sich ja schon einige Konkurrenten zu Wort gemeldet. Und das lassen wir mal so stehen.

... den SGE-Kader: Qualität oder Quantität?

Beides. Wir haben uns in der Breite brutal verstärkt. Es liegt nun auch am Trainer, wie er die vielen Spieler unter einen Hut bekommt, motiviert - schließlich kann er am Samstag nur elf Namen vorlesen, die in der Startelf stehen. Ich bin überzeugt, dass wir eine homogene Truppe haben und ich freue mich, dass wir so viele Kreuznacher Jungs wie noch nie im Kader haben. Niklas Schneider, Dominik Schindel und Bahri Bayir werden uns sehr viel Spaß bereiten.

... das erste Spiel gegen TuS Hohenecken: Volle Lotte oder totale Defensive?

Wir werden Vollgas geben und uns zerreißen, das kann ich schon mal versprechen. Aber vom Hurra-Fußball, den wir in der Vorbereitung teilweise praktizierten, sollten wir wegkommen. Erst mal hinten gut stehen, die richtige Balance von Abwehr und Angriff finden. Vorne sind wir immer für ein, zwei Tore gut.

... die Landesliga: Offener Schlagabtausch oder klare Rollenverteilung?

Drei, vier Favoriten wie Herschberg, Rüssingen oder Meisenheim gibt es schon. Es wird aber bestimmt die eine oder andere Überraschung geben.

... das Saisonmotto: ,,Alles möglich" oder ,,Abwarten und Fußball spielen"?

Mia san mia und während die anderen reden, wollen wir erst mal Taten sprechen lassen.

Das Gespräch führte Henning Kunz.

INFOKASTEN

- Die Ausgangslage: Aufsteiger trifft Absteiger - zwei Unbekannte auf der großen Bühne im Bad Kreuznacher Stadion. Die Eintracht deutete in der Sommervorbereitung ihr gewaltiges Offensivpotenzial an, offenbarte aber auch riesige Lücken in der Hintermannschaft. Auch wenn man den Testspielergebnissen keine allzu große Bedeutung beimessen darf, verdeutlichen diese, dass an der Abstimmung und Balance noch gefeilt werden muss. Eine kleine Achterbahnfahrt: 1:6 gegen Oberligist Karbach, 4:4 gegen Oberligist Gonsenheim, 1:5 gegen A-Jugend-Regionalligist Gonsenheim, 14:1 gegen B-Klasse-Team Dietersheim.

- Der Gegner: Die SG Eintracht erwartet einen sehr disziplinierte, kampf- und laufstarken Konkurrenten, der sich nach dem Abstieg aus der Verbandsliga erst mal orientieren muss und deshalb als Saisonziel ,,das bestmögliche Ergebnis" ausgerufen hat. Das gleiche Ziel verfolgt im Übrigen die Eintracht.

- Das Personal: Bahri Bayri urlaubt, Christian Tix und Matthias Gerhardt sind im Aufbautraining.

- Das sagt Trainer Thomas Wunderlich: ,,Der Wille und der Kampf werden in diesem Spiel entscheidend sein, um dem Gegner den Schneid abzukaufen. Wir wollen zeigen, dass wir nicht nur spielerisch, sondern auch läuferisch mithalten können."