2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Augen zu und durch: Die Kreuznacher Niklas Schneider und Christian Tix (dahinter) gehen zum Kopfball hoch.	Foto: Dirk Waidner
Augen zu und durch: Die Kreuznacher Niklas Schneider und Christian Tix (dahinter) gehen zum Kopfball hoch. Foto: Dirk Waidner

Flacher Gipfel

SG EINTRACHT Motivierter Vizemeister deklassiert lustlosen Titelträger in Sommerkick mit 6:1

BAD KREUZNACH. Gut gerüstet für die Aufstiegs-Relegation zur Verbandsliga scheinen die Fußballer der SG Eintracht Bad Kreuznach. Ihr Heimspiel gegen einen reichlich unmotivierten Landesliga-Tabellenführer SV Herschberg gewannen die Kreuznacher jedenfalls überlegen mit 6:1 (2:1).

Der Partie war allerdings auch deutlich anzumerken, dass es ein Spitzenspiel ohne sportlichen Wert war. Die Gäste standen bereits als Meister fest, ebenso wie der Eintracht mit jeweils zehn Punkten Abstand nach vorne und hinten der zweite Platz nicht mehr zu nehmen war. Folglich wirkte das Gipfeltreffen über weite Phasen wie ein Freundschaftsspiel. Beide Seiten rissen sich kein Bein aus, gingen Zweikämpfen aus dem Weg und zelebrierten angesichts der freundlichen Temperaturen eine Art Sommerfußball. Die Gastgeber zeigten sich von Beginn an bemühter im Spielaufbau, dafür hinterließen die Herschberger zunächst den souveräneren Eindruck in der Verteidigung. Die Gäste kontrollierten in der ersten halben Stunde das Geschehen und entwickelte bei ihren Vorstößen auch deutlich mehr Torgefahr.

Das erste Gegentor bei einem Freistoß vom linken Flügel hatte sich die SGE angesichts mangelnder Zuordnung im Strafraum jedoch selbst zuzuschreiben. Christian Schirrmann kam am kurzen Pfosten völlig frei zum Abschluss und traf ins kurze Eck. Wenig später hätte Dennie Schmidt das 2:0 nachlegen können, verfehlte jedoch mit einem Lupfer das leere Tor. Den ersten nennenswerten Abschluss für die Eintracht verzeichnete nach 27 Minuten Michael Gilles, der von Tim Hulsey mit einem Rückpass von der Grundlinie bedient wurde, aus guter Position aber weit über das Tor schoss.

Missal gleicht aus

Deutlich knapper verfehlte Brian Huth mit einem Distanzschuss den Kasten (29). Huth stand auch wenig später in zentraler Position zum Freistoß bereit und zirkelte aus 20 Metern das Leder an den Pfosten. Den Abpraller erwartete schon der kurz zuvor eingewechselte Pascal Missal, der keine Mühe hatte zum Ausgleich abzustauben (35.). Die SGE legte nun deutlich an Intensität zu und verdiente sich noch die Pausenführung, die Huth nach einem schönen Diagonalpass markierte (43.). Und die Gastgeber machten auch gleich so weiter. 30 Sekunden nach dem Wiederanpfiff umkurvte Niklas Schneider den SV-Schlussmann Tim Schiefer und traf aus spitzem Winkel zum 3:1.

Schon erklang von der Tribüne der Ruf ,,Wir sind der wahre Meister", was offensichtlich auch die SGE-Spieler nun unter Beweis stellen wollten. Sie blieben am Drücker und Hulsey verwertete bald schon einen selbst eroberten Ball zum 4:1 (52.). Jetzt erst schienen die Pfälzer ein wenig gereizt und begannen, wieder mehr für die Offensive zu tun. Das eröffnete der Eintracht aber neue Räume, die zum Kontern genutzt wurden und weitere gute Chancen einbrachten. Eine davon nutzte der gerade erst eingewechselte Edgar Schneider bei seinem Landesliga-Debüt zum 5:1 (74.). Dominik Schindel legte sogar noch das 6:1 (80.) nach, während die Gäste das Spiel scheinbar nur noch mit möglichst geringem Aufwand hinter sich bringen wollten.

SGE-Trainer Thomas Wunderlich war aber nicht gewillt, sich den Sieg kleinreden zu lassen, und zeigte sich nach dem Schlusspfiff erleichtert. ,,Beim Hinspiel war die Luft für uns noch ganz dünn, da war Herschberg zwei Klassen besser. Aber heute haben wir gut gespielt und verdient gewonnen. Das zentrale Mittelfeld hat durch die Umbesetzung ein wenig Anlaufzeit gebraucht, dann aber gut gearbeitet und dem Gegner keine Räume mehr gegeben." Dass sich SV-Gegenwehr in Grenzen hielt, war für den Coach zweitrangig. ,,Wir wollten auf keinen Fall verlieren. Der Sieg war unheimlich wichtig für das Selbstvertrauen", ging sein Blick Richtung Relegation, für die es die Form zu halten gilt.



SG EINTRACHT - SV HERSCHBERG 6:1

- SG Eintracht: Czyzewski - Unckrich (30. Missal), Cevirmeci, Tix, Spreitzer - Hulsey (71. E. Schneider), Krick, Gilles, Schindel - M. Gilles, N. Schneider, Huth.

. Tore: 0:1 Schirrmann (13.), 1:1 Missal (33.), 2:1 Huth (43.), 3:1 N. Schneider (46.), 4:1 Hulsey (52.), 5:1 E. Schneider (74.), 6:1 Schindel (80.)

. Schiedsr.: Jan-Erik Breuer

. Zuschauer: 110

. Gelb-rote Karte: Cevirmeci (87.)

Aufrufe: 08.5.2016, 19:28 Uhr
Dirk WaidnerAutor