2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Immer nah dran am Mann: Kreuznachs Mathias Münch (links) wird attackiert, später erzielt er das wichtige 2:0.
Immer nah dran am Mann: Kreuznachs Mathias Münch (links) wird attackiert, später erzielt er das wichtige 2:0.

,,Dreckig, aber was soll es"

Kein Leckerbissen und trotzdem drei Punkte für die Wunderlich-Elf +++ 2:1 gegen TSC Zweibrücken

Bad Kreuznach. Wer wissen wollte, wie sich dieser schwer verdauliche Landesliga-Happen für die Beteiligten ,,anfühlte", der musste nur in die abgekämpften, müden, leeren Gesichter schauen. Der Pokalmittwoch hatte seine Spuren hinterlassen, die 90 Minuten gegen Tabellenvorletzten TSC Zweibrücken fühlten sich irgendwann wie 190 Minuten an und wenn die Partie noch drei, vier Minuten länger gedauert hätte, dann wäre es dem 2:1-Heimerfolg der SG Eintracht Bad Kreuznach vermutlich an den Kragen gegangen.

Ach ja, Tim Hulsey. Der Kapitän hatte sich schon die ganze Zeit gefragt, ,,warum Zweibrücken eigentlich mit fünf Punkten da unten drin steht. Die waren viel besser als ihr Tabellenplatz, haben richtig gut gespielt, richtig Gegenwehr geleistet." Bis zur 38. Minute hatte es gedauert, ehe sich der Capitano nach Vorarbeit von Umbs und Mathias Münch mit seinem elften Saisontor als Dosenöffner betätigte. Dieser Treffer war wichtig - der zweite unmittelbar nach der Pause noch wichtiger. Baris Yakut hatte sich im Zweikampf energisch durchgesetzt, den Ball rüber zu Münch gepasst und der wiederum drückte das Spielgerät über die Linie (54.).

- und trotzdem ,,war's sehr schwer und es wurde hintenraus immer schwerer", fand Spielmacher Jimmy Umbs. Hintenraus kamen die Bad Kreuznacher kaum noch in die Zweikämpfe, standen bei den flotten Soli der Zweibrücker Ahmed und Sayfedine Elkhadem oftmals Spalier. Die Elkhadems hatten fünf Minuten vor Schluss den Anschlusstreffer markiert, hatten noch ein paar gute Möglichkeiten. Sie machten nicht nur Eintracht-Keeper Harald Czyzewski Sorgen, der immer wieder seine Mitspieler vehement aufforderte, doch bitteschön richtig in die Duelle zu gehen - ,,und nicht so halbherzig". Allerdings: Sie rollten auf dem allerletzten Milliliter über die Ziellinie und sprachen nach dem achten Dreier im neunten Spiel von einem ,,dreckigen Sieg" (Umbs), einem ,,dreckigen Sieg, aber was soll's?" (Wunderlich) und einem ,,dreckigen Sieg" (Kapitän Tim Hulsey). Danach verlor die Eintracht irgendwie ihre Linie. Die Kräfte schwanden, die Zweibrücker nutzten die Räume und Wunderlich zitterte um den Erfolg. ,,Klar ist aber, dass wir nicht jeden Sonntag 5:0 gewinnen können", sagte Tim Hulsey. ,,So ein Spiel", ergänzte Jimmy Umbs, ,,musst du halt auch mal gewinnen, um oben dran zu bleiben. Egal wie." Ganz oben, um genau zu sein. Auch der SV Herschberg hat sich mit seiner vermeintlich leichten Aufgabe in Baumholder schwer getan, lag 0:1 zurück und setzte sich mit dem gleichen Ergebnis durch wie die Eintracht. Gewinnen die Kreuznacher ihr Nachholspiel liegt das Spitzenduo sieben bzw. acht Punkte vor dem Tabellendritten. Doch daran mochte irgendwie niemand denken - ,,nach einem Spiel", so Wunderlich, ,,das alles andere als ein Leckerbissen war."



INFOKASTEN

- SGE: Czyzewski - Missal (90. Veek), Tix, Spreitzer, Benhur Bayir - Umbs, Degirmenci - Münch (69. Azzaoui), Yakut, Hulsey - Schindel (46. Huth).

- Tore: 1:0 Hulsey (38.), 2:0 Münch (54.), 2:1 S. Elkhadem (84.).

- Schiedsrichter: Hess.

- Zuschauer: 110.

Aufrufe: 04.10.2015, 21:23 Uhr
Henning KunzAutor