2024-05-08T14:46:11.570Z

Spielvorbericht
Versuchen, ihr Team auf möglichst viele Szenarien im Spiel vorzubereiten: Eintracht-Trainer Thomas Schwarz (vorne links) und Co Björn Schrinner (vorne rechts).	Foto: Mario Luge
Versuchen, ihr Team auf möglichst viele Szenarien im Spiel vorzubereiten: Eintracht-Trainer Thomas Schwarz (vorne links) und Co Björn Schrinner (vorne rechts). Foto: Mario Luge

Die Sache mit dem Matchplan

Eintracht-Trainer Schwarz musste zuletzt häufig auf Unvorhersehbares reagieren +++ Sonntag kommt Baumholder

Bad Kreuznach. Wenn das Trainerteam der SG Eintracht Bad Kreuznach seine Mannschaft auf den kommenden Spieltag einstellt, geht es für Trainer Thomas Schwarz meist darum, das Team auf möglichst viele Situationen im Spiel vorzubereiten. „Unabhängig von der auf den Gegner ausgerichteten Spielvorbereitung gibt es in jedem Spiel Szenarien, die garantiert eintreten“, erläutert Schwarz seine Philosophie. Der Eintracht-Trainer meint damit etwa Ballbesitzphasen des Gegners, Standardsituationen, Ballverluste der eigenen Mannschaft – Szenen, die jedes Fußballspiel kennt.

Doch dann gibt es da noch die unvorhersehbaren Ereignisse. Schiedsrichterentscheidungen zum Beispiel, Platzverweise und – bei der Eintracht besonders häufig in letzter Zeit – Verletzungen. Es sind Ereignisse, die nicht in jedem Matchplan, jeder taktischen Vorbereitung, berücksichtigt werden. Damit musste auch Thomas Schwarz bei den Auswärtsspielen in Steinwenden und Hohenecken umgehen. „Wir waren gezwungen, zu reagieren, konnten nicht wie geplant wechseln“, erklärt der Coach. In Hohenecken war es erneut ein Innenverteidiger, Mikail Ünal, der ersetzt werden musste. „Nofallmedizin“ nennt Schwarz – ohne dabei despektierlich zu werden – die Maßnahmen, die er aktuell von Woche zu Woche ergreift, um eine verbandsligataugliche Viererkette aufzubieten.

„Wir können jetzt anfangen, nach Gründen für die Niederlagen zu suchen. Doch am Ende, so ehrlich müssen wir sein, landen wir immer bei uns“, weiß Schwarz. Nie sei man zuletzt in der Westpfalz chancenlos gewesen. Im Gegenteil: Die Chancen waren immer da. Schwarz: „In Hohenecken müssen wir mit drei oder vier Toren Vorsprung führen, bevor der Gegner das erste Tor erzielt.“ Zu selten führen Angriffe bei der SGE zum Erfolg, zu hoch ist der Aufwand bei geringem Ertrag. Außerdem wünscht sich Schwarz noch mehr individuelle Konstanz. Zu viele Spieler schwanken noch in ihren Leistungen.

Das Auftreten als Mannschaft, das Anwenden von Grundprinzipien, die das Trainerteam vorgibt, das Abrufen von Abläufen. All das sieht Schwarz von seiner Mannschaft. All das wird aber in einem Ergebnissport nicht berücksichtigt, wenn das Tor am Ende nicht getroffen wird. Grob fahrlässig – das sei vermutlich die beamtendeutsche Ausdrucksweise für die Chancenverwertung der Eintracht aktuell, gibt Schwarz zu.

Auch eine vermeintliche Auswärtsschwäche, die Westpfalz als schlechtes Pflaster für die Eintracht, erkennt das Team um Schwarz nicht. „Wir haben zwei sehr starke Spiele gemacht“, urteilt der Cheftrainer. Lediglich die Punkteausbeute stimme noch nicht. Nichtsdestotrotz freue man sich, sofern erlaubt, wieder vor den eigenen Zuschauern zu spielen. Mit dem VfR Baumholder kommt ein Gegner ins Friedrich-Moebus-Stadion (Sonntag, 15.30 Uhr), der genauso wie Steinwenden und Hohenecken in Reichweite der Eintracht rangiert. Drei Punkte mehr hat Baumholder auf dem Konto, mit einem Sieg würde Bad Kreuznach gleichziehen.

Zuletzt platzt der Knoten zuhause im Derby gegen die SG Meisenheim, als die Eintracht nach einer schwachen Anfangsphase das Spiel auf furiose Art und Weise drehte. Drei Tore in knapp zehn Minuten. Es war auch das Spiel, in dem sich die Eintracht zuletzt an ihren Matchplan halten konnte und nicht auf Unvorsehbares reagieren musste. Ein Szenario, das Schwarz nach zwei wilden Auswärtsritten jetzt wieder gelegen käme.

Aufrufe: 022.10.2020, 20:00 Uhr
Max SchirpAutor