Schwarz will endlich wieder loslegen

Bald soll es zurück auf den Fußballplatz gehen, wann hast Du zuletzt gegen den Ball getreten?

Ich selbst? Am 25. Oktober 2020. Damals für 15 Minuten.

Das ist eine Zeit lang her. Wie sah denn dann in den letzten Monaten überhaupt Dein Bezug zum Fußball aus?

Wir haben rund um die Mannschaft herum versucht, weiter bestmögliche Rahmenbedingungen zu schaffen und sie bestmöglich aufzustellen. Hinzu kamen Gespräche mit den Vereinsverantwortlichen intern. Und ich habe die Finals und spannenden, abschließenden Spieltage in diversen Ligen sehr genossen. Die Alles-oder-Nichts-Situationen – wie in der Relegation oder am letzten Spieltag der Ersten und Zweiten Bundesliga beispielsweise – reizen. Wenn du zuschaust, sind sie top, wenn du sie spielst, dann nur, wenn du sie gewinnst!

Und wie lief in diesen Wochen der Kontakt zu Deinen Spielern?

Ich bin ganz ehrlich: mäßig. Wir haben alle Spieler über neue Entwicklungen in Kenntnis gesetzt, aber haben keine wöchentlichen Aktionen mehr gestartet. Ich selbst hatte noch viele gute Gespräche mit den Spielern, die uns aus unterschiedlichsten Gründen in unterschiedliche Richtungen verlassen werden. Die neuen Spielergespräche nehmen natürlich auch ihren Raum ein – das macht es aber interessant und macht Spaß.

Wie habt Ihr die Neuen gesichtet – so ganz ohne Spiele und Training?

Wir hatten glücklicherweise den Pool von Spielern, die wir holen wollen, sehr früh im Kopf und kennen die Qualitäten der Spieler, die wie geholt haben. Aber es ist schon richtig: Jetzt zu scouten, ist nahezu unmöglich.

Ist damit die Planung abgeschlossen?

Nein.

Wo herrscht bei der Eintracht noch Handlungsbedarf?

Wir wollen ganz vorne noch etwas machen. Die vergangene Saison hat da einen klaren Eindruck hinterlassen.

Wann ist die Rückkehr aufs Trainingsareal geplant und wie wird die Vorbereitung laufen?

Wir werden am 16. Juni beginnen und zwei Wochen lang abwechselnd in Präsenz und individuellem Training sein. Hinzu kommen Team-Aktivitäten. In der ersten Juli-Woche wollen wir dann in eine „normale“ Vorbereitung starten.

Und wann rechnest Du mit dem Beginn der Runde?

Ich denke und hoffe, wir spielen wie im letzten Jahr. Erstes September-Wochenende Liga – vorher Pokal.

Bist Du froh über Staffellösung?

Ich würde uns sehr gerne in der großen Liga sehen. Aber natürlich muss man abwägen, und da scheint die Staffel vernünftiger. Als Sportler willst du dich mit allen messen. Ist doch klar.

Sind aus Deiner Sicht die sportlichen Ziele schon definierbar?

Nein, dazu werden natürlich erst noch einige Wochen nötig sein.

Und worin liegt das größte Problem nach der langen Pause?

Rhythmus zu bekommen. Dem Körper wieder sinnvoll die Belastung zuzuführen, ohne zu überdrehen. Ich glaube, das wird das Allerwichtigste sein. Da sind wir alle gefragt: Trainer, Physio aber auch die Spieler. Auf den Körper hören, ehrlich sein, sich mitteilen. Die fußballerische Qualität hat meine Mannschaft – diese abzurufen, gilt als Ziel.

Das Interview führte Mario Luge.

So sieht der Kader der Eintracht für die neue Saison aus:

Zugänge: Sebastian Baumann (Hassia Bingen), Jan Förstel (Alemannia Waldalgesheim), Baturay Eldem Özen (TSV Gau-Odernheim), Antonio Auletta, Mika Brunswig (bd. Fort. Mombach), Noah Worf, Bastian Kreidler (bd. Hassia Bingen, A-Junioren).

Abgänge: Jaffar Abdulai (SG Walluf), Florian Unckrich (Spvgg. Ingelheim), Paolo Walther (TSV Emmelshausen), Oliver Gäns (TuS Hackenheim), Oliver Rapp (SG Wiesbachtal), Noel Becker (TSG Planig), Matthias Schier (SG Pfaffen-schwabenheim/Bos.), Mostafa El-Haiwan (Ziel unbekannt).

Tor: Mark Becker, Pascal Eder, Romano Tullius.

Abwehr: Jan Förstel, Sebastian Baumann, Kutsal Ceylan, Nils Flühr, Fabien Streitzer, Niclas Mörbel, Mika Brunswig.

Mittelfeld: Tobias Brodhäcker, Deniz Darcan, Bertin Gelenbevi, Patrick Monteiro, Thiemo Stavridis, Maik Strunk, Bastian Kreidler, Antonio Auletta, Noah Worf.

Angriff: Lucas Alves da Silva, Philipp Skiba, Baturay Eldem Özen.