2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielbericht
Das erste von sechs Toren: Henrik Sperling trifft an Keeper Yannik Sahin vorbei zum 1:0 für die SG Eintracht.	Foto: Mario Luge
Das erste von sechs Toren: Henrik Sperling trifft an Keeper Yannik Sahin vorbei zum 1:0 für die SG Eintracht. Foto: Mario Luge

Das nächste Spektakel

SG EINTRACHT Nach 3:1-Führung müssen sich die Bad Kreuznacher gegen Speyer mit einem 3:3 begnügen

BAD KREUZNACH. Spektakel ist, wenn die Eintracht spielt. Wieder einmal kamen etwa einhundert Zuschauer bei einem Verbandsliga-Fußballspiel mit Bad Kreuznacher Beteiligung auf ihre Kosten. Nach sechs Toren trennte sich die SGE vom FC Speyer mit einem 3:3 (3:1). „Am Ende musst du noch froh über das Unentschieden sein, aber insgesamt haben wir zwei big points liegen lassen“, fasste Eintracht-Trainer Patrick Krick die 92 Minuten im Moebusstadion zusammen. Der Coach war unterm Strich nicht unzufrieden mit vielen Phasen der Partie, wusste aber am Ende doch nicht recht, ob er sich nun über zwei verlorene Punkte ärgern oder den einen gewonnenen freuen sollte.

Einer war nach Abpfiff auf jeden Fall richtig angefressen. Beytullah Kurtoglu. „Ich bin richtig sauer auf uns, das dürfen wir nie aus der Hand geben“, grantelte der Mittelfeldspieler. Immerhin hatten er und seine Mannschaftskollegen eine vermeintlich sichere 3:1-Führung noch verspielt, den Gegner aus der Pfalz zuvor eine Stunde lang dominiert.

Die Kreuznacher starteten furios, mit starkem und schnellen Umschaltspiel bei Ballgewinn. Vor allem über die rechte Seite schoben die fleißigen Pascal Missal und Henrik Sperling die Offensivaktionen an. Und genau über diese beiden fiel auch die verdiente Führung. Missal setzte sich über Außen durch, seine Hereingabe veredelte Sperling (14.). Die Hausherren blieben am Drücker, aber das nächste Tor erzielte Speyer. Die Eintracht-Defensive hinderte Max Lieberknecht nicht am ersten Torschuss der Gäste, Keeper Harald Czyzewski machte sich lang, aber nicht lang genug – 1:1 (33.).

Nur drei Minuten später die erneute Führung durch Yannik Wex, der diesmal nach Vorarbeit von Sperling traf und nur eine Minute später einen Flügellauf von Adrian Simioanca mit seinem zweiten Tor zum 3:1 beendete. Wieder Wex, wieder ein Doppelpack. Nichts Neues in dieser Spielzeit beim Offensivspieler, der Bad Kreuznach nach nur einem Jahr wieder verlassen wird.

Das Ergebnis ging eine Stunde lang auch in Ordnung, bis die Hausherren selbige verloren hatten. „Wir spielen auf einmal nur noch lange Bälle. Der Gegner hatte keine Chance, war bis dahin null im Spiel, und wir holen ihn mit eigenen Fehlern zurück. Wir laden Speyer regelrecht ein“, haderte Beytullah Kurtoglu weiter. Zwei dieser Fehler bestrafte Milot Berisha mit zwei Toren innerhalb von nur 60 Sekunden. Zunächst köpfte er nach einer Ecke recht unbehelligt in die Kreuznacher Maschen, anschließend ließ er die viel zu passive SGE-Hintermannschaft schlecht aussehen, nagelte den Ball aus 28 Metern unhaltbar ins Torgeviert. „Dem ersten Fehler folgten zu oft weitere“, erkannte Kurtoglu, deswegen würden in den vergangenen Wochen auch so viele Gegentore fallen. „Wir haben drei Geschenke verteilt, obwohl kein Weihnachten ist. Das Spiel darf niemals Unentschieden ausgehen.“

Die Fehler in der Defensive sind allerdings nur eine Seite der Medaille. Das sah auch Deniz Darcan: „Wir haben in der Offensive wieder viel liegen lassen“, so der Kapitän. Niklas Schneider war allerdings nach dem Wechsel zu oft auf sich alleine gestellt, hatte aber dennoch einige gute Aktionen im FC-Strafraum. Die beste Möglichkeit hatte jedoch Darcan, er verschoss fünf Minuten vor Abpfiff einen Foulelfmeter – Wex war zuvor von Torwart Yannik Sahin nur regelwidrig gebremst worden. „Er war nicht platziert genug geschossen, aber auch gut gehalten“, meinte der Unglücksrabe, der nach der Partie natürlich extrem gefrustet war. „Wir haben die erste Halbzeit gut gestanden, nach 60, 70 Minuten hat etwas die Kraft gefehlt. Speyer hat es dann aber auch besser gemacht, und wir haben dann irgendwann auch die Dynamik im Angriff vermissen lassen.“ Unterm Strich blieb ein Punkt. Und Spektakel. Wie immer, wenn die Eintracht spielt.


SG EINTRACHT – FC SPEYER 3:3

SG Eintracht: Czyzewski – Missal, Baumann, Simioanca, Scheick – Sperling, Kurtoglu, Bayir (84- Flühr), Darcan – Wex, Schneider (90. Satici).

Tore: 1:0 (14.) Sperling, 1:1 (33.) Lieberknecht, 2:1 (36.) Wex, 3:1 (37.) Wex, 3:2 (80.) Berisha, 3:3 (81.) Berisha.

Schiedsrichter: Reimund (Zwingenberg).

Zuschauer: 100.

Aufrufe: 015.4.2018, 21:30 Uhr
Mario LugeAutor