2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielbericht
F: Leifer
F: Leifer

Sandhausen bezwingt enttäuschende Dresdner

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Der SV Sandhausen wandelt den Frust vom verlorenen DFB-Pokalspiel in Schweinfurt in Kaltschnäuzigkeit um und gewinnt haushoch gegen Dynamo Dresden.

Der Sieg war unerwartet, die Höhe erstaunte noch mehr: Mit 0:4 gewinnt der SV Sandhausen gegen Dynamo Dresden. Dabei galten die Sachsen im Voraus als Favorit. Eine Woche zuvor hatten die Dresdner im DFB-Pokal ihr Spiel gegen die TuS Koblenz mit 2:3 gewonnen; der SV Sandhausen gegen einen anderen Regionalligisten – den 1.FC Schweinfurt – mit 2:1 verloren. Im Kader der Schwarz-Weißen fehlen sieben Spieler verletzungsbedingt, bei den Schwarz-Gelben nur drei. Offenbar konnte aber Sandhausen-Trainer Kenan Kocak sein Team schneller wieder aufbauen als Uwe Neuhaus, der seine Mannschaft nur einen Tag nach dem TuS-Spiel zu einem Testspiel gegen den VfB Auerbach antreten ließ.

Sandhausen begann früh mit dem Pressing in der gegnerischen Hälfte. So konnte Dynamo kaum Angriffe starten. Jedoch gelang den Gästen trotzdem lange kein gefährlicher Schuss auf das Tor von Marvin Schwäbe. In einem insgesamt ruppigen Spiel lag bereits nach einer Viertelstunde Marcel Seegert nach einem Ellebogencheck von Marco Hartmann am Boden. Vier Minuten später wurde der Sandhausener Innenverteidiger ausgewechselt. Die erste spielerisch ernstzunehmende Aktion gab es in der 25. Minute, als Leart Paraqarada einen Abpraller am Strafraumrand der Dresdner genau vor seine Füße bekam und den Ball mit dem linken Fuß im kurzen Eck versenkte. Dresden drängte danach auf den Ausgleich und kam auch immer öfter vor das Tor von Marcel Schuhen, jedoch ohne Erfolg. So blieb es beim 0:1-Halbzeitstand.

Nach der Pause startete Dresden offensiv, jedoch schien das Sandhausener Tor wie zugenagelt. Das frustrierte die Dresdnern sichtlich. Die Partie wurde noch härter und Dynamos Spiel fand nur noch in der gegnerischen Hälfte statt. Einen Aufreger gab es in der 61. Minute, als Aias Aosman zwar traf, aber sein Tor nicht gezählt wurde. Dresden kämpfte weiter, aber vergebens. Nach einer Ecke für die SGD eroberte Sandhausen den Ball und Lucas Höler spielte einen lupenreinen Konter zum 2:0 heraus.

Ab diesem Tor ging bei den Gastgebern gar nichts mehr. 18 Minuten später kassierten sie das 3:0. Nach einem Pass von Nejmeddin Daghfous traf Haji Wright aus 13 Metern. Der 19-jährige Stürmer ist eine Leihgabe von Schalke 04 und kam diese Saison aus der Jugendschule der Knappen. Nun war zwar alles klar, doch das reichte den Sandhausendern nicht. Nach einer weiteren Ecke der Dresdner rannte Dagfous allein auf das Tor von Marvin Schwäbe zu und umspielte ihn. Phillip Heise konnte zwar zunächst auf der Linie retten, seine zweite Chance nutzte der Deutsch-Tunesier aber eiskalt. Mit dem 0:4 machte Daghfous die Partie zur zehntschlechtesten in der Geschichte der Dresdner.

So jubelten die 40 (!) mitgereisten Badener Fans und die über 27.000 Dresdner Anhänger staunten über eine extrem enttäuschende Leistung ihres Teams. Für Trainer Uwe Neuhaus war die Fehlerquelle schnell gefunden: „Wir waren nicht durchsetzungsfähig genug“, sagte er nach dem Spiel. Nun werden sich die Sachsen auf die Partie am Sonntag in Bochum besonders gut vorbereiten müssen. Zumindest haben sie dann nicht die Favouritenbürde zu tragen.
Aufrufe: 020.8.2017, 09:34 Uhr
Oscar JanduraAutor