Dresden verschenkt drei Punkte in drei Minuten

Ist es nur Verletzungspech, das Dynamo Dresden offenbar zu schaffen macht? Mit Manuel Konrad, Sören Gonther, Pascal Testroet, Aias Aosman und Phillip Heise fehlen derzeit jedenfalls fünf wichtige Spieler. Bis auf Heise sind alles zudem Langzeitverletzte. Das allein erklärt aber sicher Platz 14 in der Tabelle nicht, den die Schwarz-Gelben schon vor dem gestrigen Spiel gegen den KSC inne hatten und den sie nach dem unglücklichen 1:2 auch weiter hüten. Dabei sollte nach der langen Durststrecke endlich wieder ein Sieg eingefahren werden beim Spiel gegen den FCK, der mit nur sieben Punkten abgeschlagen auf dem letzten Platz steht.

Das Team von Jeff Strasser hat vor allem in der Offensive Probleme. Vor dem 14. Spieltag standen gerade einmal acht Tore zu Buche. Trotzdem war man zuversichtlich in die Partie in Dresden gegangen: „Wir haben in den letzten Wochen sehr gut gearbeitet“, so Mittelfeldspieler Brandon Borrello. Davon sahen die 26.000 Zuschauer in der abendlichen DDV-Arena zunächst nicht viel, denn die Gastgeber gingen nach nur 14 Minuten in Führung. Ersatzstürmer Lucas Röser bekam nach einem Freistoß einen Kopfball von Florian Ballas und erzielte vor freiem Tor sein drittes Saisontor.

In der gesamten ersten Halbzeit behielten die Sachsen die Fäden in der Hand. Es reichte jedoch nicht für ein zweites Tor. Nach der Halbzeit verlor das Spiel dann zusehends an Attraktivität. Die Gäste blieben bis zur 80. Minute recht passiv und die Gastgeber ruhten sich auf der Führung aus. Als aber so mancher Dynamo gedanklich wohl schon in der Kabine war, gelang den roten Teufeln in der 85. Minute ein perfektes Freistoßtor. Stipe Vucur bekam die Flanke auf den Elfmeterpunkt und köpfte über den patzenden Schwäbe. Als wäre das noch nicht genug, drehten die Gäste drei Minuten später sogar das Spiel und gingen mit 1:2 in Führung. Lukas Spalvis konnte ohne Gegenwehr von der Mittellinie fast bis zum Strafraum laufen. Darauf schloss er flach ab und ging dank der Berührung von Marco Hartmann flach ins lange Eck.

"Die Gegner haben sich besser auf die Spielweise von Dynamo eingestellt“, meint Ex-Dynamo Guiliano Modica zu Tag24. Der jetzige „rote Teufel“ stieg vor zwei Jahren noch mit Dynamo auf. Dynamo-Trainer Neuhaus zeigte sich zerknirscht, nachdem sich sein Team einmal mehr nicht belohnen konnte. „Wir vergessen, das zweite Tor zu machen“, sagte er nach dem Spiel. Kapitän Marco Hartmann nahm die Niederlage komplett auf seine Kappe. Bei beiden Toren sah er nicht besonders gut aus.

Lautern hat nun nur noch vier Punkte Abstand auf den Relegationsplatz und kann den zweiten Sieg der Saison feiern. Dynamo hat nun schon zehn Punkte in der zweiten Hälfte verspielt und hat in der Hinrunde mit Düsseldorf, Aue und Union Berlin noch drei harte Gegner.