2024-04-30T13:48:59.170Z

Ligabericht
und Spielertrainer Christopher Erb, der sein Engagement bei der SG Stockhausen/Blankenau über den Sommer hinaus fortführen wird. 	Foto: Zinn
und Spielertrainer Christopher Erb, der sein Engagement bei der SG Stockhausen/Blankenau über den Sommer hinaus fortführen wird. Foto: Zinn

»Wir sind mannschaftlich gewachsen«

KLA LAUTERBACH/HÜNFELD: +++ SG Stockhausen/Blankenau sieht sich im Jahr nach dem Abstieg auf einem guten Weg +++

Stockhausen. Die SG Stockhausen/Blankenau hat den Abstieg aus der Fußball-Kreisoberliga Fulda Süd ganz gut verkraftet. Das belegt nicht allein der dritte Tabellenplatz, auf dem die Mannschaft um Spielertrainer Christopher Erb in der Kreisliga A Lauterbach/Hünfeld überwintert. Es ist auch die Art und Weise, wie die Spielgemeinschaft von SG Blankenau und SV Stockhausen auftritt. Vieles, nicht zuletzt die Ergebnisse, erinnert an die Spielzeit 2017/18, an deren Ende die überraschende Meisterschaft stand.

Der (erneute) Titelcoup ist allerdings nicht das Ziel, dass die Verantwortlichen um Udo Brähler ausgerufen haben. Natürlich freut sich auch der Abteilungsleiter der SG Blankenau über das bisherige Abschneiden, dass bei elf Siegen und zwei Punkteteilungen nur vier Niederlagen zu Tage fördert. Zwei Niederlagen setzte es in den beiden letzten Partien des Vorjahres bei Wintermeister TSG Mackenzell (1:2) und dessen punktgleichen Verfolger DJK 1. FC Nüsttal (1:5). „Es wäre jeder – Trainer, Team, Vereine – zufrieden, wenn wir am Ende der Saison nach dem Abstieg im oberen Tabellendrittel stehen“, teilt Brähler mit, für den andere Dinge im Vordergrund stehen: „Wir sind mannschaftlich gewachsen, die Verantwortung ist bei uns auf mehrere Schultern verteilt.“

Anführer ist natürlich der Spielertrainer, weshalb die Zusammenarbeit mit Christopher Erb – mit zehn Treffern neben Timo Schäfer (15) der bislang treffsicherste Spieler der SG – frühzeitig um eine weitere, die mittlerweile vierte Spielzeit verlängert worden ist. „Für alle Seiten ist der Status quo in der Trainerfrage das Optimum, da waren wir uns in Sachen Verlängerung schnell einig“, berichtet Brähler, der auch beim 34-Jährigen selbst eine Weiterentwicklung sieht, sportliche wie menschlich. Vor allem Letzteres helfe, die Fußballer der SG Stockhausen/Blankenau zu führen. Schließlich spielt der schnöde Mammon keine Rolle, viel muss und wird über das Gemeinschaftsgefühl geregelt. „Der Wohlfühlfaktor spielt eine große Rolle – und der ist bei uns sehr hoch“, findet der „total zufriedene“ Brähler, denn „das letzte halbe Jahr – unter anderem mit der Vorbereitung mit einem Trainingslager auf dem heimischen Sportgelände – war sehr angenehm“.

Darüber hinaus steht eben nicht der Erfolg an allerhöchster Stelle. Dies belegt nicht zuletzt das Verhalten der (gesamten) SG Stockhausen/Blankenau nach der 1:2-Niederlage in Mackenzell. Damals war dem Schiedsrichter ein Regelverstoß (zweimaliges Zeigen einer gelben Karte gegen den gleichen Mackenzeller Spieler) unterlaufen. Dieser blieb trotz Einschalten des Kreissportgerichts folgenlos für den Tabellenführer, denn die SG Stockhausen/Blankenau verzichtete auf einen Einspruch. „Wir haben sowieso schon zu wenig Schiedsrichter. Was bringt es uns denn, dem jungen Sportkameraden einen reinzuwürgen, der dann vielleicht frustriert die Pfeife an den Nagel hängt“, findet Brähler, der – nach Rücksprache mit allen maßgeblichen Beteiligten in der Spielgemeinschaft – das sportliche Ergebnis und damit die Niederlage akzeptiert hat.

Weniger glücklich zeigt sich der Funktionäre mit der vor der Saison getroffenen Einteilung der Spielklasse, durch die das Team nun vermehrt in den Hünfelder Raum beordert. „Mir persönlich tut es sehr weh. Wir haben immer sehr gerne gegen Mannschaften wie Hauswurz oder Nieder-Moos gespielt. Unsere Dörfer liegen sehr nah beieinander. Da sind über Jahre hinweg viele Freundschaften entstanden“, so Brähler („Leistungsmäßig liegen die Vereine ziemlich nahe beieinander“).

Vielmehr erfreuen sie sich bei der SG Stockhausen/Blankenau daran, dass der Fortbestand des Fußballs gesichert ist, zumal es mit Spielern wie Yannic Odenwald, Karl Oestreich oder Tobias Dehler auch neue Gesichter im Team zu finden. „Sie haben sich gut eingeführt, das passt schon“, freut man sich über die gewonnene Breite im Kader des Ex-Kreisoberligisten. Hinsichtlich Verstärkungen verfolgt man in Blankenau und Stockhausen die eingeschlagene Richtung, sich nicht zwingend auswärts umzuschauen: „Es tut uns gut, dass wir uns nur mit den Leuten beschäftigen, die bei uns spielen wollen“, findet Brähler diesen Weg ohnehin nachhaltiger.

Wohin der Weg in dieser Spielzeit noch hinführt, werde man sehen. Am Sonntag startet Christopher Erb mit seinen Mannen in die Vorbereitung auf die Restrunde. Diese umfasst für den Tabellendritten lediglich elf Spiele, denn anders als so mancher Kontrahent – der TSV Ilbeshausen hat beispielsweise drei Partien weniger bestritte – haben Christian Schäfer und Co. kein Nachholspiel zu absolvieren. Spielt das in der Vergangenheit recht unstete Wetter mit, dann könnte das Erb-Team über Ostern statt Punkte zu jagen dieses Jahr sogar Eier sammeln dürfen. Los geht die Restrunde am 8. März mit dem Heimspiel gegen die SG Kleinlüder/Hainzell. Unter Umständen gibt es dann ein Wiedersehen mit Patrick Scheibelhut, der sich im Winter dem B-Team des Tabellensiebten angeschlossen hat.



Aufrufe: 026.1.2020, 10:00 Uhr
Kai Kopf (Lauterbacher Anzeiger)Autor