2024-04-30T13:48:59.170Z

Ligabericht
Nach dem unglaublichen Torspektakel in Bermuthshain durften sich die Gastgeber zumindest über drei Zähler gegen die SG Stockhausen/Blankenau freuen.  	Foto: Zinn
Nach dem unglaublichen Torspektakel in Bermuthshain durften sich die Gastgeber zumindest über drei Zähler gegen die SG Stockhausen/Blankenau freuen. Foto: Zinn

»Zwölf Tore: Eigentlich ein Testspiel-Ergebnis«

KLA LA-FD: +++ Unruhige Nacht liegt hinter Christopher Erb nach 5:7 im Topspiel +++

Lauterbach. „Das war schon eine sehr unruhige Nacht“, konstatierte Christopher Erb weniger als 24 Stunde nach dem Schlusspfiff des Topspiel in der Fußball-Kreisliga A Lauterbach/Fulda bei der SG Grebenhain/Bermuthshain. Und die Aufarbeitung des spektakulären 5:7 wird den Spielertrainer der SG Stockhausen/Blankenau auch die Woche über begleiten, denn „wir müssen herausfinden, was schiefgelaufen ist – und dann verbessern“.

Dass die 200 Zuschauer auf ihre Kosten gekommen sind, war nicht wirklich tröstlich für den verletzten Spielertrainer des unterlegenen Gästeteams. „Das ist mit Worten nicht zu beschreiben. Zwölf Tore, das ist eigentlich ein Testspiel-Ergebnis, aber sicherlich keins, das in einem vermeintlichen Topspiel zustande kommen sollte. Mit Fußball hatte das nicht viel zu tun“, findet Erb, der eigentlich für taktischen Fußball steht und auf eine kompakte Defensive setzt. Am Sonntag war davon aber nichts zu sehen, was ihn nachhaltig wurmt. Ohne Einzelne herauszupicken und Schuldzuweisungen zu verteilen, stellt er klar, dass „nicht umgesetzt worden ist, was wir uns vorgenommen hatten: Taktik und Defensive – alles über den Haufen geworfen“.

Ein Knackpunkt war sicherlich die frühe Rote Karte gegen „Notbremser“ Jonathan Ganz nach sechs Minuten. Erb hätte sich in dieser Situation von Schiedsrichter Thomas Herzig „ein wenig mehr Fingerspitzengefühl“ gewünscht, sah den Feldverweis nicht so klar: „Alles ein bisschen komisch. Und dass Du dann – inklusive Nachspielzeit – fast 90 Minuten in Unterzahl ständig Rückständen hinterherlaufen musst...“ Auch an dem einen oder anderen Gegentreffer hegte der Spielertrainer seine Zweifel, obwohl er einräumt, dass ein Schiedsrichter in diesen Klassen gerade bei Abseitsentscheidungen „auf sich alleine gestellt ist“. Vielmehr ärgerte Erb sich über die eigene Anfälligkeit bei Standards, wie bei drei der ersten vier Gegentreffer, die „für uns untypisch ist“. Seinen Schlussmann Constantin Jökel nimmt Erb („Hat keinen Fehler gemacht“) aus, betont aber: „Die Verteidigung hat nicht gepasst.“

Dass sich seine Schützlinge nicht in ihrem Schicksal ergaben, nach 1:3 zum 3:3 ausglichen sowie nach dem 3:6 auf 5:6 herankamen, sieht der 35-Jährige positiv: „Es war ja nicht alles schlecht, wir haben uns ja immer wieder herangearbeitet. Die Mannschaft wollte und hat Moral gezeigt. Und sie hat bewiesen, dass das Toreschießen nicht alleine an Timo Schäfer (Abgang in der Sommerpause) und Christopher Erb hängt.“ Und hätte Tobias Schrimpf kurz vor Schluss noch den Strafstoß zum 6:7 versenkt, hätte sogar ein Remis in der Luft gelegen. „Das wäre drin gewesen“, glaubt Erb, der aber findet, dass „ein 7:7 reine Idiotie gewesen wäre – und mit einem Topspiel nichts zu gehabt hätte“.

Erb selbst wird nach seiner Kreuzbandverletzung bei der SG Lautertal Mitte kommender Woche operiert und peilt eine Rückkehr auf den Platz „im Laufe des März“ an. Bis dahin will er so oft wie möglich bei seinen Schützlingen sein. Die Trainingsarbeit übernimmt in Erbs Abwesenheit Gunter Eidmann. Der mittlerweile 50-jährige Routinier ist bekanntlich der Vorgänger von Erb, der seinerseits aber das gesamte Team gefordert sieht: „Da ist auch jeder selbst gefragt.“ Gleiches gilt natürlich auch hinsichtlich des Umgangs mit der Niederlage in Bermuthshain. Schließlich soll die SG Stockhausen/Blankenau schnellstmöglich zurück in die Erfolgsspur. Am besten schon am Sonntag, wenn das B-Team des Gruppenligisten SV Großenlüder nach Blankenau kommt.

Aufrufe: 029.9.2020, 18:00 Uhr
Kai Kopf (Lauterbacher Anzeiger)Autor