2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Nils Müller, Kapitän der SG Altenburg/Eudorf/Schwabenrod, kann sich selbst nicht erklären, warum es in dieser Saison für die Dreier-SG nicht so recht läuft. 	Archivfoto: Luca Raab
Nils Müller, Kapitän der SG Altenburg/Eudorf/Schwabenrod, kann sich selbst nicht erklären, warum es in dieser Saison für die Dreier-SG nicht so recht läuft. Archivfoto: Luca Raab

Wundere mich selbst, warum es so läuft

KOL GI SÜD: +++ Nils Müller, Kapitän der SG Altenburg/Eudorf/Schwabenrod, kann sich selbst nicht so recht erklären, warum Punktausbeute so mager ist +++

AlsfelD. Der Blick auf die Tabelle fällt den Anhängern des heimischen Fußball-Kreisoberliga-Vertreters (Gießen Süd) SG Altenburg/Eudorf/Schwabenrod in diesen Tagen mutmaßlich nicht ganz so leicht, wie meist in den zurückliegenden Runden. Der Vorjahres-Siebte, der eigentlich wieder einen Platz im vorderen Tabellensegment angestrebt hatte, verbringt die aktuelle Corona-Pause – und somit auch die anstehende Weihnachtszeit – auf einem Abstiegsrang.

Freilich nicht abgeschlagen, dafür ist die Tabelle nach elf Spieltagen noch zu dicht, aber immerhin mit bereits sechs Niederlagen im Gepäck. Bitter gestaltete sich hierbei unter anderem die 1:2-Niederlage – trotz anfänglicher 1:0-Führung – beim unmittelbaren und zuletzt extrem angeschlagenen Tabellennachbarn FSG Bessingen am vorerst letzten Spieltag vor wenigen Wochen.

Mit gemischten Gefühlen zieht daher auch SGAES-Kapitän Nils Müller sein aktuelles Zwischenfazit. „Es ist schwierig. Wir hätten ab und zu einfach etwas mehr Glück gebraucht. Ich weiß auch nicht, warum die erste Halbzeit bei uns oft so schlecht läuft – in der zweiten Hälfte konnten wir es dann oft rausreißen. Das ist sehr komisch“, äußert sich der 27-jährige, der in Alsfeld-Eifa wohnhaft ist, zu einem möglichen Faktor für die bisherige Ausbeute.

Natürlich lief bei der Dreier-SG, die etwa Anfang Oktober gleich zweimal binnen weniger Tage jeweils einen 5:1-Erfolg gegen die SG Schwalmtal und die SF Burkhardsfelden klarmachen konnte, bei Weitem nicht alles schlecht. Hier und da fehlte es einfach an dem von Müller angesprochenen nötigen Quäntchen Glück, etwa beim 2:3 beim starken Aufsteiger SG Birklar, als die Vogelsberger nicht nur einmal am gegnerischen Aluminium scheiterten. Oder gleich am ersten Spieltag, als die Mannen aus Altenburg, Eudorf und Schwabenrod mit einer bärenstarken Vorstellung in Leihgestern die Hoffnungen auf eine Top-Saison schürten, diese Leistung in der Folge aber nicht mehr bestätigen konnten.

Ein weiterer Faktor, der der SGAES hier und da Probleme machte, war in den vergangenen Wochen die Anhäufung der Wochenspieltage. Gleich viermal musste die Elf um Trainer Steffen Fink an einem Werktag antreten – neben der Belastung am Wochenende. Nicht immer waren dann alle Leistungsträger an Bord. Auch Berufs-Landespolizist Nils Müller, der seit einigen Jahren bereits als SGAES-Kapitän fungiert, musste einige Male passen und stand dem Kader nicht zur Verfügung: „Ich habe öfters gefehlt, als ich mir wünschen würde. Leider bringt mir der Fußball aber nicht das Essen auf den Tisch.“

Positiv bemerkt Müller jedoch, dass die Stimmung und Harmonie innerhalb der Mannschaft – auch gemeinsam mit dem Trainer – nach wie vor hervorragend sei. „Die Mannschaft hat die Motivation. Ich könnte mir die Stimmung eigentlich nicht besser vorstellen – deswegen wundert es mich auch, dass es so gelaufen ist“, resümiert der Führungsspieler der Dreier-Spielgemeinschaft und ergänzt: „Auch in Sachen Fitness sind wir sehr gut, weil Steffen Fink da auch sehr viel macht. Vielleicht ist das auch der ausschlaggebende Punkt, weshalb wir in der zweiten Halbzeit so oft noch zurückkommen.“

Auch wenn die Tabellensituation für die SGAES momentan verhältnismäßig ungewohnt ist und sicherlich auch nicht den eigenen Vorstellungen entspricht, gibt sich Nils Müller keineswegs pessimistisch. Einen „einstelligen Tabellenplatz“ wünsche man sich nach wie vor, so der Spielführer, der ferner betont: „Ich hoffe natürlich eigentlich immer, dass wir unter den ersten Fünf mitspielen.“ Er räumt aber auch ein: „Vor dem Corona-Ding hatte ich eigentlich wirklich gedacht, wir könnten es auch schaffen, aufzusteigen. Nun kommt eins zum anderen.“

Bis zu Rang fünf trennen die Fink-Schützlinge derzeit sieben Zähler – im Grunde keine Welt, auch wenn momentan freilich noch nicht absehbar ist, wann und in welcher Form die Fußball-Saison fortgesetzt wird. Für Müller jedenfalls wäre ein Fortsetzungsszenario in Form von Playoffs oder vor allem ohne Fans nicht vorstellbar: „Auf unserer Ebene müssen Fans dabei sein. Es macht sonst gar keinen Sinn, ein Spiel auszutragen. So doof das ist: Aber das ist ja auch unsere Einnahmequelle.“ Erst einmal gelte es aber die aktuelle Pandemie-Entwicklung abzuwarten, so Müller, der versichert, dass seine Mannschaft nach wie vor den Kontakt und einen gesunden Teamgeist pflegt: „Das reißt nicht ab.“ Wenn auch derzeit eher über die coronakonforme WhatsApp-Gruppe.

Aufrufe: 020.11.2020, 10:00 Uhr
Oberhessische ZeitungAutor