2024-05-17T14:19:24.476Z

Ligabericht
Tragen ihren Teil zum Spektakel bei: Jan Petruschke (2.v.l.) vom SSC Burg und der Waldsolmser Mehmet Akci (2.v.r.).  	Foto: Katrin Weber
Tragen ihren Teil zum Spektakel bei: Jan Petruschke (2.v.l.) vom SSC Burg und der Waldsolmser Mehmet Akci (2.v.r.). Foto: Katrin Weber
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Eigentor kostet SGW den Sieg

GL GI/MR: +++ Verrückte Partie in Burg endet mit einem 4:4-Unentschieden +++

Herborn-Burg. Acht Treffer, ein Platzverweis, ein Eigentor. Das 4:4-Unentschieden zwischen dem SSC Burg und der SG Waldsolms in der Fußball-Gruppenliga hatte es in sich.

SSC-Trainer Steffen Hardt bezeichnete die Partie im Nachgespräch als ein „völlig verrücktes Fußballspiel“, was sein Gegenüber Benni Höfer im Tenor bestätigte. „Wir sahen früh wie der sichere Verlierer aus. Am Ende ist die Enttäuschung über das Remis trotzdem groß“, wusste der Waldsolmser Trainer nach dem Abpfiff noch nicht genau, wie er das Ergebnis letztlich einordnen soll.

Philipp Dapper (4.) und Jan Petruschke (11.) brachten die Gastgeber mit zwei Kopfballtreffern gegen einen Kontrahenten, der in der ersten halben Stunde neben sich stand, frühzeitig auf die Siegerstraße. Steffen Schneider (28.) und Maximilian Metz (29.) hätten die Führung sogar weiter ausbauen können, doch beiden fehlte die letzte Präzision. Aus dem Nichts waren die Gäste plötzlich zurück im Spiel, weil Rückkehrer Sedat Aktas eine Flanke von Fernando Alas zum 1:2 einköpfte (35.). Als Waldsolms wenige Minuten später einen berechtigten Handelfmeter zugesprochen bekam und Aktas den Strafstoß eiskalt verwandelte (42.), war der Spielverlauf zur Pause auf den Kopf gestellt. „Wir haben den Gegner nicht mehr so hoch angelaufen. Dass sie nach vorne Qualität haben, war uns bekannt“, ärgerte sich Hardt, dass sich seine Elf vor der Pause nicht mehr an die eigene Marschroute hielt.

Der Doppelschlag beflügelte die Gäste, die sich fortan leichte Feldvorteile erarbeiteten. Lukas Busch spielte in der 54. Minute seine Schnelligkeit aus und passte scharf in die Mitte. Der folgende Abschluss von Pascal Hommel wurde zunächst geblockt, doch Felix Busch stand am zweiten Pfosten goldrichtig. 3:2.

Doch auch der SSC Burg zeigte Moral und schlug nur vier Minuten später zurück: Mangnus Fiedler verlängerte eine Ecke auf Schneider, der das Leder freistehend über die Linie drückte. Wiederum Schneider hätte der Partie eine erneute Wende geben können, doch SGW-Kapitän Erik Diehl verhinderte in höchster Not den Einschlag mit einer sehenswerten Rettungstat (67.).

In einer bis dato völlig fairen Begegnung wurde es in der Schlussphase hitzig. Der Auslöser: Burgs Dapper rutschte unglücklich aus, senste Diehl von hinten in die Beine und sah dafür die Rote Karte (70.).

Ihre Überzahl spielte Waldsolms zu uneffizient aus, doch die Gelb-Blauen machten an diesem Nachmittag aus wenig sehr, sehr viel. Aktas wurde von Luca Auriga freigespielt und stocherte den Ball mit der nötigen Portion Glück über die Linie (88.).

Nun sahen plötzlich die Gäste wie der sichere Sieger aus, doch es dauerte keine 60 Sekunden, ehe auf kuriose Art und Weise das 4:4 fiel. Nach einer Burger Hereingabe leisteten sich Patrick Diehl und SGW-Torwart Benni Cromm ein folgenschweres Missverständnis: Diehl stoppte den Ball mit der Brust in Richtung des eigenen Tores, das Cromm gerade verlassen hatte. So kullerte das Spielgerät in Zeitlupe über die Linie. Es war das Ende einer kuriosen Begegnung, das letztlich verdientermaßen keinen Sieger gefunden hatte.

IM STENOGRAMM

SSC Burg – SG Waldsolms 4:4 (2:2)

Burg: Reinschmidt – Hardt (46. Fiedler), Jung, Metz, Mankel, Merkhardt, Dapper, Schneider, Petruschke (82. Krieger), Kessler, Göbel (63. Lang).

Waldsolms: Cromm – Erik Diehl (77. Schuster), Akci, Parma, Patrick Diehl, Aktas, Lukas Busch, Ahmed (60. Sebastian Auriga), Alas, Hommel (86. Luca Auriga), Felix Busch.

Schiedsrichterin: Becker (Steffenberg) – Zuschauer: 100 – Tore: 1:0 Dapper (4.), 2:0 Petruschke (11.), 2:1 Aktas (35.), 2:2 Aktas (42., Handelfmeter), 2:3 Felix Busch (54.), 3:3 Schneider (58.), 3:4 Aktas (88.), 4:4 Patrick Diehl (89., Eigentor) – Rote Karte: Dapper (70., Burg) wegen eines groben Foulspiels.



Aufrufe: 027.10.2019, 08:00 Uhr
Timo König (Dill-Post / Dill Zeitung)Autor