2024-05-08T11:10:30.900Z

Spielbericht
F: Martinschledde
F: Martinschledde

SC Wiedenbrück behauptet mit Remis 4. Platz

Regionalliga West: Tollem Kreisderby fehlen nur die Tore +++ Rekordkulisse von 1.670 Zuschauern erlebt ein rasantes Spiel auf hohem Niveau mit vielen Chancen

Verlinkte Inhalte

Zu einem perfekten Fußballfest fehlten natürlich die Tore. Aber ansonsten bot das Regionalligaduell zwischen dem SC Wiedenbrück und dem SC Verl am Freitagabend alles, was man von einem solchen Nachbarschaftsderby in der vierthöchsten deutschen Spiel- klasse erwarten darf. Vor der rekordträchtigen Kulisse von 1.670 Zuschauern sorgten beide Teams mit hohem Tempo, intensiven Zweikämpfen, risikofreudigem Offensivspiel und zahlreichen Abschlüssen für einen hohen Unterhaltungswert. Nach dem gerechten 0:0 im Jahnstadion gab es zwar keinen Sieger, aber einen Gewinner – das Kreisderby.

SC Wiedenbrück - SC Verl 0:0
Dem SC Wiedenbrück reicht der eine Punkt, um zwei Spiele vor dem Ende der Hinrunde vorerst den ausgezeichneten 4. Tabellenplatz zu verteidigen. In Gefahr schien das Remis vor allem in der ersten halben Stunde, als die Mannschaft mit dem aggressiven Verler Pressing nicht gut klarkam, die Spieleröffnung stockte und die Bälle häufig nicht verwertbar in der Spitze ankamen. Dort lieferte sich Strafraumspieler Aygün Yildirim über die gesamte Spielzeit einen „Infight“ mit dem Verler Kapitän Julian Schmidt, der am Ende in jedweder Hinsicht unentschieden endete – beide sahen Gelb.

Zunehmend attackierten die Wiedenbrücker jedoch entschlossener. Sie gestalteten die Partie ausgeglichen und kamen durch einen auf dem Tornetz landenden 25-Meter-Freistoß von Stipe Batarilo-Cerdic (33.) zur bislang größten Torchance. Angesichts der Verler Top-Chancen von Maier (39.) und Kurt (43.) war das 0:0 zur Pause aber immer noch etwas glücklich für die Hausherren.
Die 2. Halbzeit gehörte dafür dem SC Wiedenbrück. Der giftig nach jedem Ball gierende Yildirim kam gleich dreimal zum Abschluss, wobei sein Schuss in der 70. Minute nur haarscharf von Mehmet Kurt zur Ecke gelenkt wurde. Nun profitierte der SCW auch davon, dass für schnelle Vorstöße (Maier, Celik) mehr Raum vorhanden war. Torhüter Marcel Hölscher musste in der 2. Halbzeit nicht mehr eingreifen und hatte nur bei einem Stöckner-Kopfball (73.) Glück, dass er daneben ging.


Tore: -


Björn Mehnert (Trainer SC Wiedenbrück): Mit der ersten Halbzeit war ich nicht zufrieden, weil ich nicht erwartet haben, dass zwei so gut organisierte Teams so viele Torchancen zulassen würden. Zur Pause haben wir taktisch ein wenig umgestellt und waren dann besser. Für mich war das ein klarer Elfmeter, als Stipe Batarilo nach dem zu kurzen Kopfball gehalten wurde.“
Rino Capretti (Trainer SC Verl): „Freitagabend vor Flutlicht auf einem tiefen Boden war uns klar, dass das ein sehr intensives Spiel werden würde, aber wir haben von Anfang an gezeigt, dass wir Fußball spielen wollten. Durch Mehmet Kurt hatten wir auch die klarste Torchance des Spiels, aber unter dem Strich war es ein gerechtes Remis.“
Robin Brüseke (Torhüter SCV): „Wir haben zu Beginn ordentlich Druck nach vorn entwickelt und hatten auch drei, vier, fünf Chancen, um zu Halbzeit mit 3:0 führen zu können. Auf dem tiefen Boden wurde es dann immer schwerer, daher glaube ich, dass wir mit dem einen Punkte sehr gut leben können.
Yannick Geisler (vom SCV zum SCW gewechselter Mittelfeldspieler): „Eigentlich war es für mich ein Spiel wie jedes andere, obwohl die Anspannung vor dem Aufeinandertreffen mit den alten Jungs ein wenig höher war.“
Oliver Zech (Spieler SCW): „Also für mich auf dem Platz war das irgendwie ein komisches Spiel, aber angesichts der Chancen auf beiden Seiten war die Punkteteilung gerecht.“
Horst Pflüger (Beiratssprecher SC Wiedenbrück): „Das war das spannendste 0:0, das ich je gesehen habe.“
Giovanni Taverna (Ex-Spieler SCV und SCW): „Ein gutes Derby. Es fehlten nur die Tore, aber beide Teams haben gezeigt, dass sie gewinnen wollten.“
Julian Schmidt (Kapitän SCV): „Ein rassiges Derby, in dem beide Mannschaften ihre Chancen hatten. Das Remis geht in Ordnung.“
Alexander Brentrup (Vorstandsmitglied SCW): „Mich hat neben dem Spiel vor allem die Atmosphäre im vollen Stadion gefallen. Die Zuschauer sind auch ohne Tore auf ihre Kosten gekommen.“

Aufrufe: 03.11.2017, 22:43 Uhr
Wolfgang Temme / FuPaAutor