2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielvorbericht
F: Martinschledde
F: Martinschledde

Regionalliga-Derby mit spezieller Brisanz

Regionalliga West: SC Verl und SC Wiedenbrück treffen im Endspurt einer erfolgreichen Saison am Samstag um 14 Uhr in der Sportclub Arena aufeinander. Dabei kämpfen sie sie nicht nur um die Position als Nummer 1 im Kreis Gütersloh, sondern auch um die DFB-Pokalchance

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Das Derby könnte die Pokalfrage bereits entscheiden. Gewinnt der SC Wiedenbrück, ist er weder von Verl noch von Rödinghausen einzuholen. Allerdings fehlen mit Mohammad, Leenemann, Celik, Strickmann, Maier und Müller zahlreiche Spieler. Sogar der Einsatz von Torjäger Yildirim ist fraglich. Der SC Verl kann nach Sperren wieder auf Julian Schmidt und Bastian Müller bauen. Cihan Özkara und Jannik Schröder drängen nach Verletzungen wieder ins Aufgebot. Rechtsaußen Nico Hecker fällt jedoch aus.

SC Verl - SC Wiedenbrück (Sa 14:00)
Das anstehende Derby wird diesmal durch die Augen zweier Spieler betrachtet. Der Verler Mittelfeldspieler Bastian Müller und der Wiedenbrücker Mittelfeldspieler Oliver Zech äußern sich jeweils über den Gegner.

Bastian Müller

(26 Jahre alt) weist die Erfahrung von 159 Regionalligaspielen (43 für den SC Verl, 40 für Alemannia Aachen, 51 für Fortuna Düsseldorf II, 22 für Bayern München II, 3 für Waldhof Mannheim) auf.
Seine Derby-Bilanz: 2 Spiele mit einem Sieg 2010 und einem Unentschieden im Hinspiel.
Sein Derby-Highlight: Vorbereitung des 2:0 durch Lars Schröder beim 3:0-Sieg im Heimspiel am 22. September 2010. Die Partie endete mit einem Verler 3:0-Sieg.
Seine Saisonstatistik: 28 Spiele, 2 Tore, 10 Gelbe Karten – und keine Probleme mehr mit dem Knie.

Was für seinen SC Verl spricht: „Wir sind laufstark, aggressiv und jeder gibt alles für den Mitspieler. Auch deshalb stellen wir die zweitbeste Abwehr der Liga. Mittlerweile sind wir auch taktisch und spielerisch so weit, dass wir alle Situationen fußballerisch lösen wollen. Die Mannschaft bestreitet jedes Spiel mit großer Leidenschaft. Deshalb ist es sehr schwer, gegen uns zu gewinnen. Außerdem werden wir von Rino Capretti und Maniyel Nergiz auf jeden Gegner sehr gut eingestellt. Das wirkt sich umso mehr aus, als wir seit der 1:5-Niederlage in Wuppertal mit mehr Absicherung spielen. Aber selbst da hatten wir genug Chancen, um zu gewinnen. Dass unsere Angriffe noch so oft unvollendet bleiben, ist unser Manko und ein Grund für die 17 Remis.“

Was er über den SC Wiedenbrück und Oliver Zech zu sagen hat: „Die Wiedenbrücker hatten bislang einen unfassbaren Lauf, sind ähnlich geschlossen, treffen aber etwas besser. Die Wiedenbrücker sind unser Nachbar und Konkurrent, da verfolge ich natürlich, was da so läuft. Olli kenne ich aber nur flüchtig, doch dass er ein Führungsspieler des Gegners ist, zeigt ja schon seine persönliche Bilanz.“

Was Bastian Müller mit dem DFB-Pokal verbindet: „Am 14. August 2010 habe ich im Pokal gegen 1860 München mein erstes Seniorenspiel für den SC Verl gemacht. Das Stadion war voll, wir standen kurz vor einer Überraschung. Das war trotz der 1:2-Niederlage ein tolles Erlebnis. Das will man als Fußballer immer wieder haben, und die Chance, noch einmal dahin zu kommen, spornt uns jetzt alle an.“

Oliver Zech

(31 jahre alt) weist die Erfahrung von 277 Regionalligaspielen (163 für SC Wiedenbrück, 13 für Sportfreunde Lotte, 101 für VfL Bochum II) auf.
Seine Derby-Bilanz: 10 Spiele mit 3 Siegen, 2 Niederlagen und 5 Unentschieden.
Sein Derby-Highlight: Als Kapitän Torschütze zur 1:0-Führung am 9. Mai 2015 in Verl. Die Partie endete nach einer Wiedenbrücker 2:0-Pausenführung noch 2:2.
Seine Saisonstatistik: 29 Spiele, 5 Tore („So viele wie noch nie in einer Saison“), 7 Gelbe Karten.

Was für seinen SC Wiedenbrück spricht: „Unsere mannschaftliche Geschlossenheit. Wir verstehen uns auf dem Platz, in der Kabine und auch außerhalb – da läuft man auch den Meter mehr für den anderen. Wir können auch noch in der 90. Minute marschieren und ein Tor machen – wir geben nie auf. Der neue Trainer hat dem Team mit dem schnellen Umschaltspiel eine etwas neue Ausrichtung gegeben. Das schlägt sich in der Anzahl der Tore nieder. Außerdem ist der Kader so zusammengestellt, dass nahezu jeder eins zu eins ersetzbar ist. Das hat zu einem engen Konkurrenzkampf geführt – jeder muss im Training Vollgas geben, um einen Platz zu bekommen. Und das drückt sich letztlich in Ergebnissen und im Tabellenstand aus.“

Was er über den SC Verl und Bastian Müller zu sagen hat: „Auch eine geschlossene Mannschaft, deren Basis die starke Defensive ist, die aber auch die Bälle gut hinten raus spielen können. Die Verler haben ein paar Jungs dabei, die schon jahrelang Regionalliga spielen und wissen, worauf es in solchen Derbys ankommt – vor allem Zweikämpfe. Wir kennen uns nur vom Platz her, sonst nicht. Ich zähle Bastian Müller auf jeden Fall zu den besten Sechsern der Liga. Er weiß, wie man ein Team führen kann.“

Was Oliver Zech mit dem DFB-Pokal verbindet: „Das Entscheidungsspiel zu erreichen, ist für jeden ein riesiger Ansporn, wir werden alles dafür geben. Vor allem für die jungen Spieler wäre es eine Riesensache, im DFB-Pokal zu spielen. Ich habe es einmal erlebt, als der Heidewald komplett voll war.“ Zech besiegte mit dem SC Wiedenbrück am 4. August 2013 Fortuna Düsseldorf mit 1:0. Das Zweitrundenspiel gegen den SV Sandhausen verpasste er wegen eines Mittelfußbruchs.

Aufrufe: 04.5.2018, 20:00 Uhr
FuPa / NWAutor