2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielbericht
Dreierpack: Paderborns Phil Sieben (l.) hatte jede Menge Spaß am Heimspiel gegen den SC Wiedenbrück. Zum 5:0-Sieg steuerte er drei Tore bei.
Dreierpack: Paderborns Phil Sieben (l.) hatte jede Menge Spaß am Heimspiel gegen den SC Wiedenbrück. Zum 5:0-Sieg steuerte er drei Tore bei. – Foto: Mark Heinemann

5:0. Paderborns U21 zerlegt den SC Wiedenbrück

Die U21 des SC Paderborn 07 hat dem SC Wiedenbrück eine bittere Lehrstunde erteilt. Angetrieben von einigen Profileihgaben gewann der SCP am Ende deutlich mit 5:0 (3:0).

Die U21 des SC Paderborn 07 hat es im Derby gegen den bisherigen Oberligaspitzenreiter SC Wiedenbrück ordentlich klingeln lassen. Angetrieben von einigen Spielern aus dem Profikader zerlegten die Paderborner den SCW auf der Marienloher Sportanlage Breite Bruch mit 5:0 (3:0).

SC Paderborn 07 II - SC Wiedenbrück 5:0 (3:0)

Leon Brüggemeier, Johannes Dörfler, Khiry Shelton, Babacar Gueye und Rifet Kapic. Es wäre einfach, den deutlichen 5:0-Heimsieg des SC Paderborn 07 II über den bisherigen Spitzenreiter SC Wiedenbrück ausschließlich an der Unterstüzung durch die fünf Profis festzumachen. Paderborns U21-Trainer Michél Kniat winkt bei dem Thema nur ab: "Mich interessiert das Gerede nicht. Wir wollten die Partie gewinnen. Das haben wir geschafft, weil wir Gas gegeben und als Team ein gutes Spiel gemacht haben." Natürlich war die Unterstützung durch die Profis hilfreich. Andererseits sollte man dabei nicht vergessen, dass die fünf Genannten nicht regelmäßig zum Einsatz kommen und somit kaum Spielpraxis haben.

Paderborns U21 braucht keine lange Anlaufzeit

Trotzdem funktionierte das Team gegen Wiedenbrück von Beginn an erstaunlich gut. Griffig und bissig, kauften sie dem SCW auf seifigem Boden von Beginn an den Schneid ab. Jesse Edem Tugbenyo brachte die U21 dann auch folgerichtig in Führung. Nach zehn Minuten traf er nach einer Ecke aus dem Gewühl heraus zum 1:0. Die Partie blieb interessant und Paderborn sehr effektiv. Dörfler attackierte Wiedenbrücks Robin Twyrdy auf der rechten Außenbahn. Der rutschte aus und Dörfler hatte freie Bahn. Er passte quer und im Zentrum drückte Phil Sieben das Leder zum 2:0 über die Linie (21.). Zwei Minuten später trug sich dann auch ein Profi in die Torschützenliste ein. Khiry Shelton zog aus 16 Metern zentraler Position ab und traf zum 3:0 ins lange Eck (23.). Paderborn schaltete nun etwas zurück, wodurch Wiedenbrück aber nicht gefährlicher wurde. "Luka-Nikolas Driller und Jan-Luca Rumpf haben das super gemacht in der Innenverteidigung. Auch das Jesse Tugbenyo nach Verletzungspause wieder dabei ist, hat uns gut getan", lobte Kniat.

Phil Sieben erzielt einen Dreierpack

Nach der Pause hätte nochmals Spannung aufkommen können. Allerdings konnte Sebastian Woitzyk den Schuss von Wiedenbrücks Phil Beckhoff noch von der Linie kratzen. "Das war ein Weckruf zur richtigen Zeit. Danach war die Konzentration wieder da", meinte Kniat. Phil Sieben erhöhte nach Vorarbeit von Hendrik Mittelstädt auf 4:0. Paderborns Mittelfeldspieler, der regelmäßig bei den Profis trainiert, machte mit seinem dritten Treffer dann auch den 5:0-Endstand. "Ihm tut das Training bei den Profis sichtbar gut", so Kniat. 5:0 gegen Wiedenbrück, vier Tore erzielt durch Spieler aus dem Stammkader der U21. So konnte Kniat das Gerede um die Profiunterstützung am Ende locker weglächeln.

Der Rasenplatz im Paderborner Ortsteil Marienloh ist für die Oberligateams auf dem Kreis Gütersloh in dieser Serie kein gutes Pflaster. Nachdem der FC Gütersloh bereits am 25. August im Sportzentrum Breite Bruch die Auswärtspartie bei der U21 des SC Paderborn mit 3:5 verloren hatte, zog der SC Wiedenbrück am Sonntag sogar mit 0:5 den Kürzeren.

Björn Mehnert stellte den Spielausgang nicht in Frage. „Das war deprimierend und frustrierend. Die Paderborner haben uns die Grenzen aufgezeigt“, sagt Wiedenbrücks Cheftrainer nach dem Schlusspfiff und sprach dabei „Tempo, Cleverness und Ballsicherheit“ an. In diesen drei Kategorien seien die Paderborner seiner Elf deutlich voraus gewesen. Allerdings, so Mehnert weiter, habe seine Mannschaft die ersten drei Gegentore auch hergeschenkt. Tatsächlich hatten die als Tabellenführer angereisten Wiedenbrücker über weite Strecken der ersten Halbzeit zweikampfschwach und fahrig agiert. So konnte nach zehn Minuten der Ball nach einer Ecke trotz Überzahl nicht geklärt werden. Jesse Tugbenyo nutzte die Konfusion und traf zur Paderborner Führung.

Vor dem zweiten und dem dritten Gegentor rutschte ein SCW-Akteur jeweils weg. Der junge Phil Sieben und Khiry Shelton ließen sich die Möglichkeiten nicht entgehen. Der US-Anerikaner Shelton gehörte wie auch Leon Brüggemeier, Jan-Luca Rumpf, Dominik Bilogrevic, Johannes Dörfler, Rifet Kapic und Babacar Gueye zu den insgesamt sieben Profileihgaben, die Paderborns Trainer Michael Kniat in die Startelf hatte berufen können. Der ehemalige Verteidiger des SCW konnte sich in der zweiten Halbzeit noch über zwei weitere Tore freuen. Der schnelle Sieben schloss zwei blitzsaubere Konter erfolgreich ab.

"Wir dürfen die gute Position jetzt nicht hergeben!"

Nach dem 3:0 und vor dem 4:0 aber hätten auch die Gäste treffen können. Nachdem Viktor Maier kurz vor der Pause eine gute Chance vergeben hatte, umspielte Phil Beckhoff (47.) sogar SCP-Keeper Brüggemeier. Der etwas zu schwache Abschluss wurde von Sebastian Woitzyk von der Linie gekratzt. Elf Minuten später war Beckhoff erneut frei durch, scheiterte jedoch an Brüggemeier. Und nachdem der eingewechselte Luei Omar ebenfalls im SCP-Keeper seinen Meister fand und im Gegenzug das vierte Paderborner Tor fiel, war die Partie vorbei.

„Wir haben in diesem Jahr noch zwei Spiele zu absolvieren. Dafür müssen wir alle Kräfte mobilisieren“, warf Mehnert schon einen Blick voraus. „Wir dürfen die gute Position, die wir uns in den vergangenen Monaten erarbeitet haben, jetzt nicht einfach hergeben“, beschrieb der Coach die Aufgaben der kommenden Wochen.

Mit der zweiten Saisonniederlage aber verloren die Wiedenbrücker zunächst die Tabellenführung. Die hat nun bei Punktgleichheit aufgrund der besseren Tordifferenz der RSV Meinerzhagen übernommen. Die Sauerländer fertigten Eintracht Rheine 6:1 ab. In Meinerzhagen hatte der SCW auch die erste Saisonniederlage eingesteckt. Auch das geschah am 25. August.


Schiedsrichter: Patrick Holz (BSV Roxel)
SCP II: Brüggemeier - Dörfler (60. Tsingos), Driller, Rumpf, Woitzyk - Bilogrevic - Sieben (80. Czok), Kapic (71. Ufuk), Tugbenyo - Shelton, Gueye (70. Mittelstädt).
Tore: 1:0 Jesse Edem Tugbenyo (10.), 2:0 Phil-Thierri Sieben (21.), 3:0 Khiry Shelton (22.), 4:0 Phil-Thierri Sieben (67.), 5:0 Phil Sieben (74.)

Aufrufe: 01.12.2019, 17:15 Uhr
Mark HeinemannAutor