2024-05-08T14:46:11.570Z

Im Nachfassen
Das neue Führungsduo: Weiches Liga-Boss Harald Uhr (li.) und der künftige Geschäftsführer Edgar Nies. Foto: kob
Das neue Führungsduo: Weiches Liga-Boss Harald Uhr (li.) und der künftige Geschäftsführer Edgar Nies. Foto: kob

Neue Führungskraft für den SC Weiche 08

Edgar Nies wird hauptamtlicher Geschäftsführer

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Nicht Fisch und nicht Fleisch. So ließe sich der Regionalliga-Auftakt des SC Weiche 08 auf einen kurzen Nenner bringen. Ein Punkt gegen St. Pauli II ist grundsätzlich zu wenig. Doch es hätte auch schlimmer kommen können. „Ich bin nicht zufrieden, aber auch nicht gänzlich unzufrieden“, brachte Weiches Trainer Daniel Jurgeleit eben diesen Zwiespalt zum Ausdruck. Ähnlich äußerten sich die Spieler. „Am Ende ist das Ergebnis gerecht“, wusste Torschütze Fiete Sykora. „Wir wussten nach der Vorbereitung noch nicht genau, auf welchem Level wir sind. Wenn man von den ersten 30 Minuten absieht, bin ich mit der Leistung zufrieden. St. Pauli hat das auch gut gemacht.“ Jonas Walter sah es genauso. „Als in der zweiten Halbzeit die Zuordnung da war, haben wir auch gut gespielt. Das 1:1 ist vielleicht nicht, was wir erhofft hatten, aber auch kein Problem. Wir haben noch 33 Spiele vor uns.“

Gesprochen werden muss über die erste Hälfte – und das passierte schon in der Pause offenbar mit den richtigen Worten. „Eigentlich war das von Anfang an besprochen, wie wir den Gegner aufnehmen sollen“, sagte Walter. „Aber vor der Pause haben wir das nicht umgesetzt.“ Weil St. Pauli mit Ballgewinn quasi in einem 3-4-3 spielte – ähnlich wie die Weicher – standen die Flensburger hinten oft in direkten Duellen. „Das war natürlich nicht so gedacht, dass wir gegen die schnellen und technisch starken St. Paulianer immer wieder in Eins-gegen-eins-Duelle müssen“, sagte Jurgeleit. Doch die eigentlich besprochene Unterstützung aus dem defensiven Mittelfeld gab es für die letzte Kette erst nach der Pause, als Weiche das Spiel deutlich besser im Griff hatte. „Einmal ist das noch gut gegangen, aber beim Gegentor hat man das Problem gesehen“, befand Walter. „Ich hatte eigentlich gedacht, dass hinter mir noch einer eingreifen könnte“, beschrieb er die Situation. „So bin ich dann einfach nicht mehr hinterher gekommen.“ Selbst das taktische Foul sei dann nicht mehr möglich gewesen, meinte der Abwehrchef.

Die Probleme begannen im ersten Abschnitt aber schon weiter vorne. Jurgeleit bemängelte das „nur halbherzige“ Attackieren in vorderster Front. Sykora sah „zu große Abstände zwischen Abwehr und Angriff“ und bemängelte auch hier die Abstimmung mit dem fehlenden Herausrücken der Deckung. „Das 1:1 war wichtig, um ins Spiel zurückzukommen“, wusste der Torschütze. „Danach wurde es besser.“ Chancen gab es sogar, um das Spiel zu gewinnen. „Diese Möglichkeiten sollten eigentlich zur Führung reichen“, sagte Jurgeleit über die Anfangsphase der zweiten Hälfte. „Das war glücklich für uns“, meinte auch sein Gegenüber Joachim Philipkowski, der aber nicht zu Unrecht feststellte: „In der ersten Hälfte hätten wir mindestens zwei Tore machen müssen.“

Wieder im Kommen: Florian Meyer (rechts) ist nach fast einjähriger Verletzungspause zurück, hier im Zweikampf mit St. Paulis Theo Bräuning.Staudt
Wieder im Kommen: Florian Meyer (rechts) ist nach fast einjähriger Verletzungspause zurück, hier im Zweikampf mit St. Paulis Theo Bräuning.Staudt
Der Ex-St. Paulianer Nico Empen hätte zum Mann des Tages werden können, doch das Tor fehlte am Ende. War der 21-Jährige überrascht vom Auftreten der Gäste? „Nein, ich weiß ja, wie St. Pauli das spielt. Wir haben in der ersten Halbzeit noch nicht gut gestanden und mit Glück nur ein Tor kassiert. Danach ist es besser geworden. Wir haben besser gestanden, nach vorne allerdings haben wir zu fahrig gespielt. Das Ergebnis ist gerecht, damit kann man zufrieden sein.“Uneingeschränkt positiv dürften im Weicher Lager die Neuigkeiten bewertet werden, die Liga-GmbH-Chef Harald Uhr anschließend verkündete. Zum einen wird zum 1. Januar in Edgar Nies, zuletzt jahrelang Geschäftsführer einer BMW-Niederlassung, erstmals ein hauptamtlicher Geschäftsführer eingestellt. „Es wird ehrenamtlich einfach zu viel für Haddy Suhr und für mich“, erklärte Uhr. „Das ist der nächste Schritt, um professioneller zu werden.“ Der 60-jährige Nies arbeitet bereits ehrenamtlich mit und betonte: „Es macht Spaß. Das Zauberwort ist Kommunikation.“ Sein Ziel sei es, ein gutes Netzwerk aus Sport, Politik, Wirtschaft und Verwaltung aufzubauen. Mit der Stadt gab es zudem positive Gespräche, wie Uhr betonte. „Ich gehe davon aus, dass Ende Oktober das Flutlicht und die Überdachung stehen, um unser Stadion nach und nach drittliga-tauglich zu machen.“
Aufrufe: 01.8.2017, 14:00 Uhr
SHZ / cjeAutor