2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Im Vorwärtsgang: Die Rot-Weißen Daniel Beck (rechts) und Nico Struwe setzen sich gegen Ali Kazimi durch.
Im Vorwärtsgang: Die Rot-Weißen Daniel Beck (rechts) und Nico Struwe setzen sich gegen Ali Kazimi durch. – Foto: Uwe Krämer

Walldorfer Schützenfest gegen Griesheim

Hessenliga: Rot-Weiß macht gegen Viktoria das halbe Dutzend voll / „Jetzt nicht anfangen zu spinnen“

Ein bisschen müssen sie sich beim SV Rot-Weiß Walldorf ja schon die Augen reiben, erstaunt über das, was ihre Hessenliga-Fußballer da fabrizieren. Am Sonntag beispielsweise: Einen Etablierten in dieser Klasse, den SC Viktoria Griesheim, hatte der Aufsteiger zu Gast. Am Ende stand ein Walldorfer 6:2-(3:1)-Sieg, der sogar noch höher hätte ausfallen können. Während die Rot-Weißen ungeschlagen auf den dritten Tabellenplatz gestürmt sind, müssen sich die punktlosen Griesheimer erst einmal hinten anstellen.

SV Rot-Weiß Walldorf - SC Viktoria Griesheim 6:2 (3:1)

RWW-Trainer Max Martin entschuldigte sich fast, als er bekannte, an der Leistung seiner Mannschaft so einiges auszusetzen zu haben. Andererseits: „Man darf jetzt aber auch nicht anfangen zu spinnen. Wir haben sieben Punkte. Es ist ein ordentlicher Saisonstart.“ Sein Griesheimer Trainerkollege Richard Hasa äußerte sich tief enttäuscht über den schwachen Auftritt seines Teams, das „ohne Biss und ohne Leidenschaft“ gespielt habe.

Wie von Martin erwartet, stürmte der SC Viktoria erstmals mit Younes Bahssou in der Anfangself. Der Torjäger war bisher wegen Trainingsrückstand nur Joker gewesen. Er kam aber zunächst ebenso wenig zum Zug wie sein Nebenmann, Dario Stange. Denn die Rot-Weißen machten mit enormem Tempo Druck. Dieses fußballerische Überfallkommando schien die Gäste überrollen zu wollen. Allein, es kam erst einmal nichts dabei heraus. Nils Herdt köpfte nach einer Ecke von Christopher Felter vorbei (9.), eine Minute später wurde eine Koproduktion von Herdt und Fabian Borger gerade noch entschärft. So dauerte es bis zur 17. Minute, als Herdt den Ball kraftvoll nach vorne trieb. Seinen Querpass leitete Nico Struwe weiter zum in die Tiefe des Strafraums eilenden Borger, der schlenzte die Spielkugel an Torhüter Paul Jivan vorbei – 1:0.

Es ließ sich also gut an für die Rot-Weißen. Aber dann ging Felter im eigenen Strafraum ungestüm – und regelwidrig, wie der Schiedsrichter befand – in den Zweikampf mit Stange. Den Foulelfmeter nutzte Bahssou zum 1:1 (19.). Der Rückschlag zeigte Wirkung bei der Heimelf. Zwischen den RWW-Spielern, die den ballführenden Griesheimer anliefen, und der Abwehrkette „haben wir dem Gegner viel zu viel Raum gelassen“, monierte Martin.

Die Rot-Weißen brauchten eine Anlaufzeit, bis ihr Spiel wieder lief. Genauer gesagt, bis zur 34. Minute, da Daniele Toch steil in eine Riesenlücke im Gästestrafraum passte. Diese füllte Daniel Beck trefflich – 2:1. Jener Beck, der kurz vor der Pause eine Struwe-Flanke, clever durchgelassen von Herdt, aus neun Metern zum 3:1 einschoss (44.). Dass der SC Viktoria zum Anschlusstreffer kommen würde – Stange vollendete einen Konter (58.) –, „hat sich vorher schon angedeutet“, sagte Martin: „Wir haben viel zu viele Torchancen zugelassen, weil wir nicht gut und konzentriert angefangen haben.“ In dieser Phase hätte die Partie kippen können.

Das 4:2 von Christian Matheisen schon vier Minuten später kam für den SV Rot-Weiß genau zur rechten Zeit. Während sich der SC Viktoria allmählich aufgab, legte die Heimelf stürmisch nach. Eine Felter-Flanke nahm Herdt volley, und via Pfosten flipperte der Ball über die Torlinie (76.). Mit einem herrlichen Flugkopfball nach Hereingabe von Christopher Nguyen komplettierte Struwe das halbe Dutzend (80.).

Aufrufe: 011.8.2019, 21:22 Uhr
Dirk WinterAutor