2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
F: Dominik Claus
F: Dominik Claus

Griesheimer Coup nach irrer erster Halbzeit

Hessenliga: Viktoria führt beim 5:2 gegen Spitzenteam Alzenau zur Pause schon 5:1 / Böttler glänzt

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Hätte man auf Spielverlauf und Endergebnis des Hessenliga-Spiels zwischen Viktoria Griesheim und Bayern Alzenau tippen müssen, nicht einmal die Kühnsten hätten wohl das vorhergesagt, was am Samstagnachmittag auf dem Kunstrasen des Sportgeländes am Hegelsberg passierte: Underdog Griesheim besiegte den Tabellendritten um seinen Ex-Trainer Angelo Barletta mit 5:2 und nahm den Favoriten besonders vor der Pause auseinander. Nach 45 Minuten führte die Viktoria bereits mit 5:1.

SC Viktoria Griesheim - FC Bayern Alzenau 5:2 (5:1)

Die 200 Zuschauer rieben sich in Hälfte eins etliche Male die Augen. Fast unwirklich kam der Auftritt der Griesheimer rüber. „Als ich heute zum Sportplatz gefahren bin, habe ich mir gedacht, dass wir diesmal mit einem Punkt ganz gut leben könnten“, gab Trainer Peter Seitel nach dem Spiel zu. Statt des einen Zählers sollten seine Spieler dank einer furiosen und bisweilen irren ersten Halbzeit allerdings drei einfahren und sich in der Tabelle damit einen Rang verbessern.

Was auch damit zu tun hatte, dass das Spiel optimal begann. Samir El Fahfouhy erkämpfte sich im Mittelfeld den Ball, sprintete über die rechte Seite und bediente per Flanke Pascal Stork, der diesmal neben dem nach Rotsperre zurückgekehrten Yves Böttler die Doppelspitze bildete. Stork netzte zum 1:0 ein (6.).

Danach sollte sich indes vor allem Sturmpartner Böttler ins Rampenlicht spielen. Nach einem Foul am nach vorn gerückten Danilo Milosevic verwandelte Böttler zunächst den fälligen Strafstoß zum 2:0 (8.). Danach machte Alzenau durchaus Druck und zog mitunter ein Powerplay auf, deutete seine spielerischen Fähigkeiten an und hatte auch Chancen. Zweimal parierte jedoch Rene Blessing stark - er war ins Griesheimer Tor zurückgekehrt, in dem in den vergangenen Wochen Daniel Duschner beziehungsweise Marcel Czirbus gestanden hatten. Als Fidan Salii nach einem Konter zunächst noch an Alzenaus Torwart Ioannis Takidis scheiterte, Bayern-Spieler Can Özer die anschließende Ecke von Theodoros Karras aber ins eigene Tor verlängerte (29.), lag der Außenseiter gar mit 3:0 in Front.

Danach hätte sich eine kritische Phase einstellen können - Christopher Krause verkürzte für Alzenau auf 1:3 (38.), die mit den Ex-Griesheimern Francesco Calabrese, Aret Demir und Dominique Jourdan angetretenen Gäste witterten Morgenluft. Allerdings nur kurz, weil Böttler drei Minuten später die Alzenauer Abwehr, in der unter anderem Jourdan einen schwarzen Tag erwischt hatte, düpierte und ein Solo über 50 Meter mit dem 4:1 abschloss. Als Böttler mit dem Pausenpfiff aus unmöglichem Winkel gegen den aus seinem Tor geirrten Takidis zum 5:1 traf, kam erstmals seit langer Zeit regelrecht Euphorie im Team und unter den Zuschauern auf.

Nach der Pause verkürzte Alzenau durch den eingewechselten Kristjan Bejic zwar relativ schnell auf 2:5 (53.), in Gefahr geriet Griesheims Dreier aber nicht mehr. „Als in der 76. Minute eine Auswechslung durchgesagt wurde, wusste ich, dass wir es gewinnen würden“, sagte Seitel. Positiv bemerkbar machte sich die Rückkehr der Innenverteidiger Fabian Windeck und Oliver Greindl, wobei sich die ganze Mannschaft von ihrer Schokoladenseite präsentierte und immer wieder weithin sicht- und hörbare Zeichen durch gewonnene Zweikämpfe setzte. Seitels enttäuschter Gegenüber Barletta resümierte: „Wir haben heute fast alle falsch und zu viele Fehler gemacht. Griesheim hat die gnadenlos bestraft und uns ausgekontert.“

Tore: 1:0 Stork (6.), 2:0 Böttler (FE, 8.), 3:0 Özer (ET, 29.), 3:1 Krause (38.), 4:1 Böttler (41.), 5:1 Böttler (45.), 5:2 Bejic (53.)

Schiedsrichter: Martenstein (FV Cölbe)

Zuschauer: 200

Aufrufe: 019.11.2017, 12:35 Uhr
Jens DörrAutor