2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
– Foto: Volkhard Patten
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Erfolg des SCW tritt in den Hintergrund

HESSENLIGA: +++ Waldgirmes-Angreifer Robin Dankof zieht sich Schien- und Wadenbeinbruch zu +++

GRIESHEIM. Mit dem 5:3 (2:2)-Erfolg bei Viktoria Griesheim feiert Fußball-Hessenligist SC Waldgirmes binnen vier Partien den dritten Sieg.

Von ausgelassener Freude und wilden Tänzen, wie sonst nach dem Schlusspfiff bei Dreierpacks üblich, war dieses Mal allerdings nichts zu sehen. Höchstens noch bei der 1:0-Gästeführung, die der bärenstarke Oliver Schmidt nach Volkan Öztürks Flanke bereits nach vier Minuten markierte. Die Lahnauer hatten nach 90 Minuten noch nicht einmal gedämpfte Freude übrig und dafür gab es einen nachvollziehbaren Grund. Es waren genau 38 Minuten absolviert, als der Waldgirmeser Robin Dankof und Griesheims brasilianischer Torhüter Rodolfo Furtunato da Silva im Kampf um den Ball ineinander rauschten. Das laute Krachen war bis in den hintersten Winkel der betagten Griesheimer „Sportanlage Süd“ zu hören. Es verursachte allenthalben Gänsehaut. Binnen Sekunden wurde ein Krankenwagen bestellt und rasch war klar, dass sich Robin Dankof Schien- und Wadenbein gebrochen hatte. Der 24-Jährige wurde noch am Abend im Krankenhaus operiert. „Was danach auf dem Platz passierte, ist für uns alle völlig zweitrangig. Für alle im Verein geht es jetzt erst einmal nur um Robin. Ihm gelten unsere besten Wünsche“, betonte SC-Trainer Otmar Velte.

Nach der rund halbstündigen Spielunterbrechung bedeutete Max Schneiders Abstauber das 2:0 für Waldgirmes (39.). „Was nach Wiederbeginn passierte, ist erklärbar“, wusste Trainer Velte und präzisierte: „Das 2:0 fiel nach dem Motto ,Jetzt erst Recht‘. Sofort danach hat dann jeder bei uns endgültig realisiert, was mit Robin passiert ist und bis zur Pause war dann keiner mehr im Ansatz bei der Sache“, erklärte Velte die beiden Elfmetertore Samir El Fahfouhys binnen nur 120 Sekunden (43./45.), ehe der Kabinengang folgte.

Sechs Minuten nach dem Seitenwechsel schob Max Schneider nach einem sehenswerten Gästeangriff zum 3:2 ein, ehe der fleißige Lucas Hartmann auf 4:2 für Waldgirmes stellte (57.). Mit den Worten „für Robin“ feuerten sich die SC-Spieler immer wieder an und betrieben enormen läuferischen Aufwand.

Griesheim verkürzte zwar noch durch Dario Stange auf 3:4 (62.), doch Volkan Öztürks verwandelter Elfmeter zum 5:3 machte dann alles zugunsten der Gäste klar (83.). Deren sichtlich gezeichneter Trainer Otmar Velte wollte sich zu den Details des Spiels nicht mehr äußern und bat dafür um Verständnis. Schiedsrichter Alexander Mroß stellte den Waldgirmesern nach Dankofs Verletzung sogar frei, die Partie abzubrechen. Velte überließ die Entscheidung darüber seinem Team. Die Spieler wanderten minutenlang auf und ab. Sie kauerten teilweise am Boden, lehnten an der Bande und diskutierten. Einige hatten gar Tränen in den Augen. Dann stand ihr Entschluss fest. Unisono hieß es: „Wir machen weiter. Für Robin!“.

Velte stand nach eigener Aussage neben sich. „Ich bin noch nicht einmal fähig, meinen Jungs zu einer schier unglaublichen Teamleistung zu gratulieren. An den Schlager nächste Woche zu Hause gegen die SG Barockstadt Fulda-Lehnerz denkt bei uns noch keiner. Es wird einige Zeit dauern, das Geschehene mental aufzuarbeiten“.

Griesheim: Furtunato da Silva – Royo, Bender, Kern, Petrone (61. Arslan) – Houdek, El Fahfouhy – Paraschiv, Kazimi (84. Stork) – Volk, Stange (72. Donkov)

Waldgirmes: Grutza – Ciraci, Ter Jung, Schmidt, Siegel – Geller (32. Stephan), Golafra – Öztürk, Schneider, Dankof (38. Cinemre) – Hartmann (75. De Bona)

Schiedsrichter: Mroß (Wolken) – Zuschauer: 150 – Tore: 0:1 Schmidt (4.), 0:2 Schneider (39.), 1:2 El Fahfouhy (43., Foulelfmeter), 2:2 El Fahfouhy (45., Foulelfmeter), 2:3 Schneider (51.), 2:4 Hartmann (57.), 3:4 Stange (62.), 3:5 Öztürk (83., Foulelfmeter).



Aufrufe: 015.9.2019, 21:09 Uhr
Rainer Maaß (WNZ / GA)Autor