2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
F: Martinschledde
F: Martinschledde

SC Verl: Viel zu spät torgefährlich

Regionalligist SC Verl zeigt im Heimspiel gegen den FC Wegberg-Beeck eine der schlechtesten Saisonleistungen und muss sogar glücklich über das 0:0 sein

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Auf eine der besten ließ der SC Verl eine der schlechtesten Saisonleistungen folgen. Sechs Tage nach dem unglücklichen 1:1 in Essen musste sich der Fußball-Regionalligist am Freitagabend deswegen mit einem glücklichen 0:0 im Heimspiel gegen den FC Wegberg-Beeck zufrieden geben. „Wir sind zu spät torgefährlich geworden“, brachte Trainer Rino Capretti die größte Schwäche seiner Mannschaft auf den Punkt.

SC Verl - FC Wegberg-Beeck 0:0
Immerhin reichte das Remis den Gastgebern, um sich als Tabellendreizehnter um einen Punkt von der Abstiegszone zu entfernen. Die Gäste rissen nach dem Schlusspfiff die Arme hoch, weil sie mit dem wertvollen Auswärtspunkt den letzten Abstiegsplatz an den Bonner SC weitergaben.

Zu gerne hätte Capretti die gleiche Anfangself wie in Essen aufgeboten, doch Jannik Schröder (Kreuzbandriss) musste ersetzt werden; etwas überraschend nahm Benjamin Kolodzig seinen Platz im zentralen Mittelfeld ein. Wie wichtig Schröder offenbar ist und wie schmerzlich sein langfristiger Ausfall sein kann, zeigte sich sofort: Das Verler Spiel kam überhaupt nicht in Gang. Was anfangs noch wie kontrollierte Zurückhaltung und Fokussierung auf eine stabile defensive Grundordnung aussah, erwies sich zunehmend als Unfähigkeit, das Spiel aus der Abwehr heraus zu eröffnen, den Ball in Strafraumnähe zu transportieren und Torgefahr zu produzieren.

Die enttäuschende Verler Bilanz nach 45 Minuten: Keine Chance, kein Eckstoß, kein auch nur ansatzweise gefährlicher Angriff. Der einzige Schussversuch von Cinar Sansar, der sich bei seinen vereinzelten Vorstößen über links verzettelte oder festrannte, flog in der 14. Minute hoch über das Gästetor. Und als wenigstens bei einem Freistoß in der 22. Minute mal Hoffnung auf eine Strafraumszene entstand, verschenkte Zlatko Muhovic die Möglichkeit mit einer völlig verpatzten Hereingabe.

Der Aufsteiger aus dem Niederrhein, wegen Autobahnstaus erst um 18.30 Uhr in der Verler Sportclub-Arena eingetroffen, hatte auch nicht viel mehr zu bieten, kam aber immerhin zu einer echten Torchance: SCV-Keeper Robin Brüseke war in der 28. Minute mit einer Hand zur Stelle, als ein Schuss von Shpend Hasani von Julian Schmidt gefährlich abgefälscht wurde.

In der 2. Halbzeit bejubelten die Verler Anhänger zunächst den ersten Eckstoß (46.), mussten dann aber erkennen, dass sich am Spiel ihrer Mannschaft im Endeffekt nichts änderte. Auch der Doppelwechsel von Rino Capretti in der 61. Minute (Kurzen und Özkara für Kolodzig und Marzullo ) verpuffte.
Stattdessen kamen die lange mit der ersten Elf durchspielenden Wegberger dem Führungstor nahe. Ein abgefälschter Distanzschuss von Sebastian Wilms klatschte in der 70. Minute an den rechten Pfosten des Verler Tores, während Robin Brüseke ins andere Eck unterwegs war. Glück hatten die Schwarz-Weißen auch in der 84. Minute, als sich Shpend Hasani erst gegen Julian Stöckner und dann im Strafraum auch gegen den zu Hilfe kommenden Julian Schmidt durchsetzte; der Linksschuss des quirligen Stürmers flog nur knapp am langen Pfosten vorbei.

Die, sarkastisch formuliert, hundertprozentige Chancenverwertung des SC Verl hielt bis zur 87. Minute an. Erst jetzt zwang Patrick Kurzen den Wegberger Torhüter mit einem 18-Meter-Schuss zur ersten Rettungsaktion. Cinar Sansar hätte die anschließende Ecke verwerten können, doch sein Kopfball aus sechs Metern ging über die Latte.

Rino Caprettis Spielanalyse war gar nicht mal so negativ: „Wir hatten eine gute Ballzirkulation, waren präsent und haben dominant gespielt.“ Alle seine Sätze endeten jedoch zurecht mit einem großen Aber: „Wir müssen torgefährlicher werden.“


Schiedsrichter: Cem Sayilgan (DJK G´bach) - Zuschauer: 637
Tore: -
Aufrufe: 06.10.2017, 22:13 Uhr
Wolfgang Temme / FuPaAutor