2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Nach vorne läufts ganz ordentlich bei Louis Goncalves und der Watzenborner Teutonia, nach hinten tun sich immer wieder erstaunliche Lücken auf. In Hadamar steht der Regionalligaabsteiger unter enormem Erfolgsdruck.	Foto: Ben
Nach vorne läufts ganz ordentlich bei Louis Goncalves und der Watzenborner Teutonia, nach hinten tun sich immer wieder erstaunliche Lücken auf. In Hadamar steht der Regionalligaabsteiger unter enormem Erfolgsdruck. Foto: Ben

»Uns fehlt auch ein bisschen das Glück«

HESSENLIGA: +++ Teutonen-Coach Parson fordert mehr Cleverness +++

Verlinkte Inhalte

WATZENBORN-STEINBERG (thos). Nach sechs Spieltagen 14:10 Tore, die erst acht Punkte eingebracht haben: Das spricht für eine fehlende Balance zwischen Offensive und Defensive beim mit Aufstiegsambitionen gestarteten Hessenligisten Teutonia Watzenborn-Steinberg. Unlängst brachte der Endspurt mit einem späten Treffer zum 3:3-Endstand gegen Viktoria Griesheim wieder nur einen Punkt ein.

„Defensivkrankheiten einiger Spieler“, so nennt es Coach Gino Parson, hatten die Pohlheimer in der zweiten Halbzeit auf dem Weg zu drei Zählern aus der Spur befördert. Christopher Schadeberg und Dennis Lemke ließen sich vor dem 1:1 abkochen, Johannes Hofmann vertändelte die Kugel vor dem 2:3. „Klar, das sind zu viele Gegentore. Wir müssen cleverer und routinierter agieren. Aber die Gegner treffen im Moment auch fast immer. Da fehlt uns auch ein bisschen das Glück“, erklärt Parson, der im Griesheim-Match zunächst aus taktischen Gründen auf Timo Cecen verzichtete. Der ehemalige Juniorennationalspieler gilt als überragender Fußballer mit Defiziten im Rückwärtsgang. Weil er mit vielen langen Bällen rechnete, gab Parson Louis Goncalves wegen seiner Kopfball- und Laufstärke den Vorzug. Unter der Woche war Cecen grippekrank, er wird aber in jedem Fall im Kader für die Auswärtspartie bei Rot-Weiss Hadamar stehen.

Vielleicht fehlt den Teutonen momentan ein Mann wie der Ex-Kapitän und jetzige Waldgirmeser Kian Golafra, der seine Rolle auf der Sechs als Bindeglied zwischen Abwehr und Angriff pragmatisch versteht. „Könnte sein“, sagt Parson, verweist aber gleichzeitig darauf, Spieler mit diesen Fähigkeiten durchaus im Kader zu haben.

Die dürftige Bilanz mit lediglich zwei Siegen wird für den Regionalligaabsteiger halbwegs erträglich, weil weitere heiß gehandelte Aufstiegskandidaten wie Hessen Dreieich und Borussia Fulda ebenfalls mit Schwierigkeiten kämpfen. „Dann wäre der Abstand schon ziemlich groß“, meint der Trainer mit dem Blick auf die Tabelle, wenn Dreieich oder Fulda und nicht Baunatal mit 15 Zählern das Klassement anführen würden: „Die drei, oder vier, die ganz oben mitmischen wollen, haben alle noch nicht ihren Rhythmus gefunden.“

Das gilt auch für die Hadamarer, die sechs Punkte eingefahren haben und mit der Differenz zwischen betriebenem Aufwand und Ertrag unzufrieden sind. „Wir haben wieder gut gespielt und hätten eigentlich 5:1 gewinnen müssen“, ärgerte sich RW-Trainer Florian Dempewolf über das 2:2-Unentschieden in Vellmar und gab gegenüber der Nassauischen Neuen Presse ferner zu Protokoll: „Am Ende fährst du mit einem Remis nach Hause und weißt nicht so recht, warum. Wir könnten mit 13 Punkten auf Rang zwei stehen und jeder würde von einem super Start sprechen.“

Personell kann Gino Parson nahezu aus dem Vollen schöpfen. Neben den bekannten Langzeitverletzten fällt Damjan Marceta mit einer Oberschenkelblessur aus, für ihn rückt Jean-Claude Günther ins Aufgebot.

Aufgebot SC Teutonia Watzenborn-Steinberg: Sahin, Yaman; Schadeberg, Henn, Koutny, Reho, Spang, Korzuschek, Hofmann, Cecen, Lemke, Goncalves, Koyuncu, Pancar, Amachaibou, Aslan, Müller, Günther, Szymanski. - Es fehlen: Jäckel (Kahnbeinbruch), Dauth (Knieprobleme), Laux (Bandscheibenvorfall), Marceta (Oberschenkelzerrung).



Aufrufe: 08.9.2017, 18:30 Uhr
Thomas Suer (Gießener Anzeiger)Autor