2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
F: Schepp
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Mittelfeldzentrum als spielstarkes Prunkstück

HESSENLIGA: +++ Teutonen setzen Erfolgsserie fort / Tolle erste Halbzeit / Cimen tritt auf Euphoriebremse +++

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WATZENBORN-STEINBERG. „Man muss kein Fachmann sein, um zu erkennen, wer heute die bessere Mannschaft war“, begann Vladimir Kovacevic sein Statement auf der Pressekonferenz. Anschließend verteilte der Coach des FC Ederbergland fleißig „Blumensträuße“ in Form von Komplimenten an den 3:0 (3:0)-Sieger des Nachmittags. Mit diesem glatten Ergebnis war die Partie zugunsten des SC Teutonia Watzenborn-Steinberg ausgegangen. Und dabei hatten die Pohlheimer im ersten Durchgang aus ihrer erdrückenden Überlegenheit noch zu wenig gemacht.

Es läuft seit Wochen rund beim Regionalliga-Absteiger, der sich mit den vier Punkten aus dem Doppel-Auswärtspack beim Spitzenduo Lehnerz und Dreieich sowie den Heimerfolgen über Fulda und eben Ederbergland in eine Lauerstellung gebracht hat, vielleicht doch noch ins Aufstiegsrennen einzugreifen, sollten die Teams ganz oben patzen.

Bezogen auf das Ederbergland-Match, und das gehört zu seinem Job dazu, trat Teutonen-Trainer Daniyel Cimen ein klein wenig auf die Euphoriebremse, nachdem sein Gegenüber Kovacevic sein Fazit abgeschlossen hatte. „Wir sind jetzt überschwänglich gelobt worden. Ich als Trainer sehe das einen Tick kritischer. Die ersten zehn Minuten waren nicht so gut, nach einer Viertelstunde haben wir es dann so umgesetzt, wie ich es mir von Anfang an gewünscht hätte. Wir haben die Aktionen mit Tempo ausgespielt und zu niedrig geführt. Die zweite Halbzeit war nicht so gut, aber das muss man den Jungs auch verzeihen nach den intensiven letzten Wochen.“

Nach diesen 90 Minuten erwies sich als schwierige Aufgabe, das berühmte Haar in der Suppe zu finden. Cimen hatte Recht, Ederbergland näherte sich in der Startphase durch Ingo Miß und Lukas Guntermann zweimal dem Teutonen-Gehäuse. Aber schon da zeichnete sich deutlich ab, dass der Abstiegskandidat, der sich zuvor mit zehn Zählern aus vier Begegnungen nach vorne gearbeitet hatte, kaum mehr als ein Sparringspartner sein würde für die Cimen-Elf. Die präsentierte sich ideenreich, beweglich und körperlich auf einem höheren Level als der Gast.

Teutonia Watzenborn-Steinberg - FC Ederbergland 3:0

Das Mittelfeldzentrum als spielstarkes Prunkstück initiierte mit schnellen, schnörkellosen und zielgerichteten Ballstafetten zahlreiche zwingende Angriffe heraus. Markus Müller erzielte auf Vorarbeit von Louis Goncalves in der 9. Minute das 1:0. Drei Zeigerumdrehungen darauf scheiterte Timo Cecen mit einem an Müller verursachten Foulelfmeter an FC-Keeper Philipp Hartmann, der den platziert geschossenen Strafstoß klasse entschärfte. Einige Minuten später deutete der Referee erneut auf den Kreidepunkt – wieder war Müller gelegt worden. Diesmal übernahm Abdenour Amachaibou die Verantwortung und verwandelte souverän zum 2:0 (27.).

Für das 3:0 noch vor dem Pausenpfiff sorgte schließlich erneut Müller, indem er die Hereingabe von Vaclav Koutny in die Maschen köpfte (41.). Die Teutonen spielten im ersten Abschnitt wie aus einem Guss und vergaben in Person von Cecen (12. und 32.), Rafael Szymanski (12. und 38.), Amachaibou (25.), Johannes Hofmann (32.) und Vaclav Koutny (39.) jede Menge Hochkaräter, sodass die drei Gegentreffer zum Seitenwechsel schmeichelhaft für die Gäste waren.

Im zweiten Durchgang änderte sich zwar nichts daran, dass die Teutonen das Geschehen beherrschten. Womöglich angesichts der klaren Verhältnisse und der deutlichen Führung fehlte bisweilen aber der entscheidende Zug zum Tor. Die dickste Chance, das Resultat in die Höhe zu schreiben, hatte in der 64. Minute Amachaibou, der den Pfosten traf.

„Auf der einen Seite haben wir mehr Selbstvertrauen, außerdem spielen wir immer mit zwei Stürmern. Das hilft uns, öfter vertikal zu spielen. Wenn es im Fluss ist, klappt es wie von selbst“, antwortete Johannes Hofmann, der den verletzten Christopher Spang als Kapitän vertrat, auf die Frage nach den Gründen für den Formanstieg. Und schaut der Ex-Lauterer wieder auf die Tabelle und die begehrten ersten beiden Plätze? „Wir bewerten nichts über, gucken nur auf uns selbst und sehen von Spiel zu Spiel. Das ist auch intern so besprochen. Und ich denke, wir tun gut daran.“

Am kommenden Wochenende haben die Watzenborner turnusmäßig spielfrei. „Das kommt ungelegen“, erklärte Coach Cimen. Mit der Pause wird der Rhythmus der Teutonia unterbrochen. Ob der positive Lauf nahtlos fortgesetzt werden kann, wird sich in 14 Tagen zeigen, wenn der SC beim SV Steinbach gastiert.

SC Teutonia Watzenborn-Steinberg: Sahin - Lemke, Schadeberg, Laux (57. Henn), Koutny - Hofmann, Cecen, Goncalves, Amachaibou (67. Koyuncu) - Szymanski, Müller (74. Marceta).

FC Ederbergland: Hartmann - Buividavicus (46. Völker), Kovacevic, Mohr, von Drach - Miß, Meyer, Lindenborn, Guntermann - Hidic (61. Erdem), Todt (46. Kamm).

Tore: 1:0 Müller (9.), 2:0 Amachaibou (27./FE), 3:0 Müller (41.). - Schiedsrichter: Rother (Heppenheim). - Gelbe Karte: Lemke (Watzenborn). - Zuschauer: 363.



Aufrufe: 05.11.2017, 21:11 Uhr
Gießener AnzeigerAutor