2024-05-10T08:19:16.237Z

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F: Musmann
F: Musmann

»Für mich eine Fehlentscheidung«

HESSENLIGA: +++ Cimen ärgert sich nach Watzenborner Niederlage in Lohfelden über Rote Karte für Spang / Cecen besorgt Führung +++

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LOHFELDEN (thos). Der vor drei Wochen vollzogene Wechsel Daniyel Cimens von Rot-Weiss Frankfurt zum Fußball-Hessenliga-Konkurrenten SC Teutonia Watzenborn-Steinberg bringt es mit sich, dass der 32-Jährige auf manchen Gegner binnen kurzer Zeit gleich zweimal trifft. Dementsprechend wird er auf Pressekonferenzen gerne darauf angesprochen. So geschehen nach dem 7:1-Erfolg mit seinem neuen Club in Vellmar, wo er bereits mit Rot-Weiss gewonnen hatte. Nun waren Cimens „doppelte Auswärtsauftritte“ wieder Thema, entlockten dem Ex-Profi der Frankfurter Eintracht diesmal allerdings allenfalls ein gequältes Lächeln, als der Moderator meinte, der Watzenborner Coach werde ihm immer sympatischer. Denn wie mit seinem ehemaligen Verein hatte Cimen gerade auch mit den Pohlheimern beim FSC Lohfelden den Kürzeren gezogen. Das 1:4 (1:2) ist gleichbedeutend mit der ersten Pleite unter Cimen in der vierten Partie.

Knackpunkt Platzverweis: Die Teutonia haderte mit der Entscheidung des Schiedsrichters, der beim Spielstand von 1:1 in der 38. Minute Innenverteidiger Christopher Spang die Rote Karte zeigte. Was war geschehen? Der Kapitän des SC hatte Lohfeldens Serdar Bayrak kurz vor der Strafraumgrenze zu Fall gebracht und der Unparteiische das Foul als Notbremse des so genannten „letzten Mannes“ interpretiert. Cimen sah das anders und war dementsprechend bedient: „Christopher Schadeberg befand sich cirka sieben Meter parallel dazu und hätte eingreifen können. Für mich war das deshalb eine Fehlentscheidung. Da hätte ich mir mehr Fingerspitzengefühl erwartet, das hat uns aus dem Rhythmus gebracht und den weiteren Verlauf extrem beeinflusst, zumal wir zu diesem Zeitpunkt voll im Spiel waren.“

Lohfelden - Watzenborn 4:1

Spielverlauf: Bis zu dieser strittigen Szene hatte es auf beiden Seiten jeweils einmal geklingelt. Wie schon in Vellmar besorgte Timo Cecen mit einem Elfmeter früh die Führung. Nach einem Foul an Louis Goncalves verwandelte der ehemalige Juniorennationalspieler in der achten Minute zum 1:0. Anschließend verpassten die personell nahezu unverändert ins Match gegangenen Grün-Weißen, bei denen Rafael Szymanski den verletzten Damjan Marceta als zweite Sturmspitze auflief, den zweiten Treffer nachzulegen.

Stattdessen fiel in der 33. Minute der Ausgleich, den Cimen als „Sonntagsschuss“ bezeichnete. Daniel Beyer beförderte die Kugel unhaltbar für Keeper Tolga Sahin ins Dreieck. Den nächsten Nackenschlag nach dem Platzverweis für Spang mussten die Gäste buchstäblich mit dem Pausenpfiff hinnehmen. Von der Unterzahl durchaus geschockte Teutonen verursachten in Person von Gian-Luca Reho den zweiten Elfmeter, den Tolga Ulusoy zum 2:1 für die Lohfeldener.

Zum zweiten Durchgang wechselte Cimen aus. Für den an einer Fersen-Blessur laborierenden Goncalves kam Serkan Pancar, der fortan als Linksverteidiger mangels Alternativen auf einer für ihn etwas ungewohnten Position agierte, während Vaclav Koutny nach innen rückte. Der schnelle Barbaros Koyuncu ersetzte überdies Szymanski mit dem Ziel, zu zehnt den Erfolg über Konter zu suchen. Die jedoch erarbeiteten sich die Watzenborner nur selten. Die Nordhessen dagegen spielten ihre Überzahl aus und schlossen einen mit Tempo gefahrenen Tempogegenstoß durch Bayrak in der 61. Minute zum 3:1 ab. 180 Sekunden später setzte erneut Ulusoy mit dem 4:1 allen Hoffnungen auf Zählbares ein Ende.

Fazit und Aussichten: Am Sonntag war Daniyel Cimens Zorn nur ein Stück weit verraucht. „Ich bin immer noch sauer über die Art und Weise, wie wir verloren haben“, und hatte dabei die Rote Karte für Spang im Sinn. Er nahm allerdings auch seine Mannschaft in die Pflicht: „Wir müssen uns aber auch an die eigene Nase fassen, dass wir es nicht geschafft haben, auf 2:0 zu erhöhen. Dann wäre es schwierig für Lohfelden geworden. Ebenfalls werden wir analysieren, wie wir es schaffen können, in Unterzahl weniger zuzulassen.“ Wenngleich Cimen resümierte, diese Niederlage werde sein Team aufgrund des Spielverlaufs nicht umwerfen, handelt es sich um ein Dämpfer. Nur allzu gerne wäre der SC mit einer Siegesserie im Rücken in die nun folgende Reihe an Duellen mit den Aufstiegskandidaten Borussia Fulda, TSV Lehnerz und Hessen Dreieich gestartet.

FSC Lohfelden: Orth - Kessebohn, Fiolka, Ulusoy, Zukorlic (75. Cakmak), Schneider, Beyer, Weingarten, Bayrak (83. Aytemür), Meuser (61. Salkovic), Iksal.

SC Teutonia Watzenborn-Steinberg: Sahin - Reho (64. Lemke), Schadeberg, Spang, Koutny - Hofmann, Goncalves (46. Pancar), Cecen, Amachaibou - Müller, Szymanski (46. Koyuncu).

Tore: 0:1 Cecen (8./FE), 1:1 Beyer (33.), 2:1 Ulusoy (45.+2/FE), 3:1 Bayrak (61.), 4:1 Ulusoy (64.). - Rote Karte: Spang (38.). - Zuschauer: 150.



Aufrufe: 015.10.2017, 20:10 Uhr
Thomas SuerAutor