Schafft Meppen II Aufstieg im dritten Anlauf?

Aktuell führt die Liga der Landesliga-Absteiger Vorwärts Nordhorn mit 41 Punkten an. Die ärgsten Verfolger sind SV Meppen II (40) sowie das Überraschungsteam Sparta Werlte (37). Aufgrund von zwei Nachholspielen gegenüber Nordhorn und Meppen hat die Mannschaft von Spielertrainer Jan Büter die Möglichkeit, in der zweiten Saisonhälfte aus eigener Kraft wieder an die Tabellenspitze zu gelangen.
Vom Platz an der Sonne grüßte Sparta im bisherigen Verlauf zwei Spieltage lang und krönte sich durch einen 5:1-Heimsieg gegen den VfL Herzlake am 15. November zum Herbstmeister. „Mit der Herbstmeisterschaft hat keiner gerechnet“, erklärt Obmann Helmut Brinkmann, dass es eine schöne Momentaufnahme war.

Werltes Erfolgsrezept

In der Offensive stechen mit Alexander Kenning und Michael Peiffer zwei Angreifer heraus. Kenning erzielte 15 Treffer und bereitete elf weitere vor. Peiffer hingegen traf satte 20-mal. In Werlte stellten sich die Verantwortlichen auf ein zweites schwieriges Jahr in der Bezirksliga ein, nachdem einige Leistungsträger wie Torjäger David Schiller (BW Papenburg) das Team verlassen haben.

Schon zu Kreisliga-Zeiten war Stürmer Peiffer sehr treffsicher (67 Tore zwischen 2016 und 2018), doch im ersten Bezirksliga-Jahr neben Schiller, als dieser für 27 Treffer verantwortlich war, erzielte der 27-Jährige lediglich acht Tore. Nun blüht der Goalgetter ohne Schiller an der Seite wieder richtig auf.
„Werlte hat mit Jannik Hoormann den besten Spieler der Liga in seinen Reihen“, ist sich der Trainer der zweiten Mannschaft des SV Meppen, Tobias Bartels, sicher. Er lobt das Überraschungsteam: „Sie haben individuell zwar nicht die besten Spieler, aber sie sind sehr unangenehm, eine Einheit und jeder weiß ganz genau, was er zu tun hat.“

Die Hinrunde schloss die Büter-Elf mit zwölf Siegen, einem Remis und zwei Niederlagen ab. Aufgrund des schlechten Wetters fielen anschließend zwei Spiele aus, sodass sie nur noch eine weitere Begegnung absolvieren konnten (2:3-Niederlage gegen SF Schwefingen). Infolgedessen überholten Vorwärts Nordhorn und Meppen II (jeweils 18 Partien) die Werlter wieder. „Unser Ziel für die Rückrunde ist eine Platzierung zwischen Platz drei und sechs“, so Brinkmann.

Die Meppener um Coach Bartels haben sich im Winter im Angriff verstärkt. Durch die drei Zugänge Jannik Looschen, Devlin Barrie und Sven Goldschmidt bekommt die Bartels-Elf noch mehr Offensivpower und mehr Breite in der Sturmreihe hinter Niels Grevink. Dieser hat im Winter einen Profi-Vertrag bei dem Drittliga-Team unterschrieben, soll allerdings primär in der zweiten Mannschaft Spielpraxis sammeln. „Es war unser Ziel, dass wir in der Offensive tätig werden“, erklärt Bartels.

Dennoch ist es gut möglich, dass der Neun-Tore-Stürmer dem Bezirksliga-Team in ein paar Spielen nicht zur Verfügung steht, und darauf haben die Verantwortlichen reagiert. In der Hinrunde entstand hinter dem 22-Jährigen ein Loch, als er verletzungsbedingt sieben Spieltage fehlte.

Bartels zeigt sich mit der Hinserie zufrieden: „Wir sind sehr gut gestartet, sind dann aber in ein Loch gefallen.“ Doch daraus kämpfte sich der SVM heraus. „Wir haben am Ende bei der damals formstärksten Mannschaft, der U23 des SC Spelle-Venhaus gewonnen“, lobt der Übungsleiter.

Meppen II startet mit dem Topspiel gegen Vorwärts Nordhorn in die zweite Saisonhälfte, wonach die Reserve von ganz oben grüßen kann. „Die Partie ist in dieser Vorbereitung Ansporn genug“, so der 29-Jährige.

Im Dunstkreis hinter dem Führungstrio befinden sich Eintracht Nordhorn (35) und die U23 des SC Spelle-Venhaus (34). Die Speller haben die Abgänge von Toptorjäger Tim Feldhaus und Trainer Thomas Feldkämper gut verkraftet und unter der Leitung von Neu-Coach Oliver Peters eine gute erste Saisonhälfte gespielt.

Nach dem Aufstieg 2016 agierte Spelle stetig zwischen Platz vier und sechs. Was für ein großes Potenzial in der Oberliga-Reserve steckt, bewies sie beim 3:0-Auswärtssieg bei Spitzenreiter Nordhorn. Zusammen mit Werlte verfügt die Oberliga-Reserve hinter Vorwärts Nordhorn (55 Tore) über die zweitbeste Offensive mit 51 erzielten Toren. Dabei führt Markus Egbers die interne Torschützenliste an (11).

Prognose: Den Aufstieg werden Vorwärts Nordhorn und Meppen II unter sich ausmachen. Das direkte Duell am ersten Spieltag nach der Winterpause (6. März, 20.30 Uhr) ist die Weichenstellung für die zweite Saisonhälfte, aber alles andere als eine Vorentscheidung.

In den beiden vergangenen Jahren ist Meppen II jeweils im Aufstiegsrennen an einem Grafschafter-Team gescheitert. Dies wird in diesem Jahr nicht der Fall sein. Die Reserve des SVM wird in der kommenden Saison in der Landesliga auflaufen.