2024-05-02T16:12:49.858Z

Relegation
Der grenzenlose Jubel auf dem Rasen wurde hinter der Bande von den Zuschauern eher gelassen verfolgt, FOTO: WEBER
Der grenzenlose Jubel auf dem Rasen wurde hinter der Bande von den Zuschauern eher gelassen verfolgt, FOTO: WEBER

"Heute reißen wir das Vereinsheim ab": Owei' bleibt drin

Trainerduo bleibt an Bord

Jubelnde Spieler, strahlende 900 Zuschauer (sofern sie den Gastgebern die Daumen drückten) und literweise Freibier: Der SC Oberweikertshofen hatte nach dem 3:0 (1:0)-Sieg im Relegationsrückspiel gegen Neugablonz allen Grund zum Feiern. Der Dorfclub bleibt in der Landesliga.

Und das war nicht die einzige gute Nachricht. Ausgerechnet am Pfingstsonntag – das Fest gilt bei Christen als die Geburtsstunde der Kirche – wurde die sportliche Wiedergeburt gefeiert. Die Weikertshofener hatten sich ihre beste Saisonleistung für das wichtigste Spiel des Jahres aufgespart und damit die 0:1-Hinspielpleite eindrucksvoll egalisiert.

Da durfte dann auch der Pfingstfest-Jubel von Trainer Carsten Teschke nicht ganz so christlich ausfallen. Auf die Frage, wie denn nun gefeiert wird, brach es aus ihm heraus: „Heute reißen wir das Vereinsheim ab.“ Ganz so weit kam es freilich nicht. Das von einem Sponsor spendierte Freibier floss dennoch in Strömen. Schließlich gab es neben dem Klassenerhalt noch einen weiteren Grund zur Freude. Das erfolgreiche Trainerduo mit Teschke und Thomas Griesgraber bleibt auch in der kommenden Saison an Bord. „Es wird weitergehen“, bestätigte Teschke – wenn auch in etwas anderer Konstellation. Teschke bleibt Cheftrainer, Griesgraber zieht sich dagegen wohl von der vordersten sportlichen Front zurück. „Er bleibt dem Verein erhalten, aber eventuell in einer anderen Funktion“, sagte Teschke. Welche das sein wird, soll in den nächsten Tagen ausgekartelt werden.

Nicht nur deshalb kommen auf Manager Uli Bergmann in den kommenden Tagen haufenweise Gespräche zu. Denn mit dem nun feststehenden Ligaverbleib können die Verhandlungen mit den Spielern zum Abschluss gebracht werden. „Ich glaube nicht, dass es den ganz großen personellen Umbruch geben wird“, sagt Bergmann. Ein Neuer ist aber schon da.

Klar ist, dass die Abgänge von Torhüter Stefan Brunner und Patrick Feicht kompensiert werden müssen. Dazu will Bergmann einige vielversprechende junge Spieler zum SCO lotsen. Dass die Wechsel von Brunner und Feicht schmerzen, zeigte sich gegen Neugablonz noch einmal. Der Keeper und Kapitän hielt die 3:0-Führung mit einigen starken Paraden fest, als die Gäste am Ende noch einmal alles nach vorne warfen. Dabei musste der Rotschopf praktisch von null auf hundert durchstarten, denn in der ersten Halbzeit hatte er praktisch gar nichts zu tun. „Dafür bin ich ja da, dass ich mal ein paar Bälle raushole“, gab sich der Keeper bescheiden.

Feicht war der Schütze des 3:0, das Spielraum verschaffte: Selbst bei einem Gegentor hätte es zum Klassenerhalt gereicht. Weitere Hauptrollen beim Sieg nahmen 1:0-Schütze Mehmet Ayvaz, Altstar Florian Baier in der neu formierten Dreier-Abwehrkette und der agile Alexander Greif ein. Greif war es auch, der das wichtige 2:0 erzielte – per Kopf. Nicht die erklärte Stärke des eher kleingewachsenen Flügelflitzers. „Ich kann mich nicht erinnern, überhaupt schon mal mit dem Kopf getroffen zu haben.“

Glück hatte der SCO aber auch, als ein Neugablonzer Wembley-Tor nicht gegeben wurde. Der überragende Schiedsrichter Benedikt Öllinger sah den Ball jedenfalls nicht über der Linie.

Statistik des Spiels
Oberweikertshofen Brunner, Greif, Baier, Fries, Herger, Feicht (74. Neumeyer) Schuch, Ayvaz (90. Ricter) Kanca, Tremmel (63. Nouhoum) Friedl

Neugablonz Starowoit, Sax (47. Erhart) Waltenberger (63. Gürtürk) Sevlimi, Franke, A. Schmidbauer, Osvald, Rogg, Weber, König, Herkommer Tore 1:0 Ayvaz (38.) 2:0 Greif (49.) 3:0 Feicht (54.)

Schiedsrichter Öllinger (München)

Zuschauer 877

Gelbe Karten Greif, Herger, Schuch, Ayvaz, Kanca, Friedl; Franke, Ozvald, A. Schmidbauer

Aufrufe: 06.6.2017, 08:06 Uhr
Andreas Daschner - Fürstenfeldbrucker TagblattAutor